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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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brauchen wir Bares. Sie überwachen bereits unsere Kreditkarten, und ich will nichts riskieren.«
    Porky blies die Backen auf. »Dann ist bestimmt das FBI hinter euch her. Die haben heutzutage Möglichkeiten, die wir uns nicht einmal ausmalen können.«
    »Ich weiß, es ist verdammt viel, was ich von dir verlange. Aber du bist unsere letzte Rettung.«
    Porky nickte stumm. »Ach, bevor ich es vergesse«, sagte er und griff in seinen Overall. »Kam vorgestern für dich in der Redaktion an.«
    Er reichte Brian ein prall gefülltes Kuvert. Brian beäugte es skeptisch. Der Brief war zu seinen persönlichen Händen an die Redaktion adressiert, einen Absender besaß er nicht. Abgestempelt war er in Washington.
    Brian riss das Kuvert auf. Er nahm einige zusammengefaltete Blätter und Computerausdrucke mit Datenreihen heraus. Einige der Aufzeichnungen waren mit einem Markierungsstift gekennzeichnet. Brian faltete jedes einzelne der Blätter auseinander. Plötzlich fiel ihm ein handschriftlicher Notizzettel in die Hände.
     
    Hallo, Brian,
    ich verstehe, dass du nur wenig Zeit hast. Bestimmt steckst du noch mitten in eurem Projekt auf Cape Canaveral. Aber wenn du Zeit findest, dann schau dir das mal an. Ein eindeutiges Zeichen, dass die Drillinge künstlichen Ursprungs sind. Ich habe die Daten an Cliff Sebastian nach Boulder übermittelt. Cliff ist Spezialist, er leitet die meteorologische Abteilung der NOAA. Ich bin sicher, er wird zum gleichen Ergebnis kommen. Ich habe den Brief an die Redaktion des Magazins geschickt, weil auf deiner Karte keine Privatadresse stand. Falls du diesen Brief erhältst, bevor ich dich erreiche (was ich bereits mehrfach vergeblich versuchte), ruf mich bitte sofort an.
    Gruß
    Wayne
     
    Brian pfiff durch die Zähne. Noch einmal überflog er die Zeilen, dann reichte er den Zettel an Porky weiter. Porky las und zuckte mit den Schultern. »Was bedeutet das?«
    »Wenn ich mich nicht täusche, dann ist das die Chance, auf die ich gewartet habe. Wir müssen mit diesem Cliff Sebastian reden. Vielleicht kann er uns durch dieses Chaos aus Zahlen manövrieren.«
    »Wir sollten uns mit ihm treffen«, schlug Porky vor. »Und wie kommen wir an ihn ran?«
    »Ruf ihn doch einfach an. Die Nummer der NOAA findest du in jedem Telefonbuch.«
    »Eine gute Idee«, erwiderte Brian. »Du telefonierst mit ihm und machst ein Treffen aus.« Brian steuerte die Yacht an das nahe Ufer von Port Stanley. »Zeit zum Telefonieren«, sagte Brian. »Wir warten in der kleinen Gaststätte dort drüben auf dich.« Er deutete auf ein Gebäude im Hafen.
    »Aber ich habe doch überhaupt keine Gummistiefel«, protestierte Porky entrüstet, nachdem Brian den Anker westlich von Port Stanley im flachen Wasser versenkte.
    »Es ist warm, und du kannst dir ja die Schuhe ausziehen«, antwortete Brian.
    Porky befolgte seinen Rat und stieg vorsichtig die Leiter hinab. Das Wasser reichte bis zu den Knien. Brian hielt ihm den Brief von Wayne vor die Nase.
    »Was soll ich damit?«, fragte Porky.
    »Mach ein paar Kopien. Schick zwei Durchschläge ab. Einen an mein Postfach in Port Rowan und den anderen an die Redaktion. Für den Fall, dass uns das Dokument abhandenkommt. Am besten, du mietest ein Wertfach an und deponierst das Original dort.«
    Porky nickte. »Eine gute Idee.« Er griff nach dem Kuvert und machte sich daran, ans Ufer zu waten.
NOAA, Boulder, Colorado
    Es war wie verhext, die gesamten Daten waren verloren. Nichts konnte mehr gerettet werden. Sogar die E-Mails und Internetprogramme hatten sich durch den Virus in Luft aufgelöst. Zum Glück hatte die Firewall des Servers der Attacke standgehalten. Im Zeitalter der Vernetzung hätte die Vireninfektion zu einem Supergau führen können. Die Wiederherstellung der Systeme hätte die Datenbank der NOAA um Wochen zurückgeworfen. Cliff Sebastian fluchte, als der Techniker kopfschüttelnd den Befehl zur Formatierung der Festplatte eingab.
    »So, das wird jetzt ein paar Stunden dauern, und später ziehe ich dann die Dienstprogramme wieder auf. Was an Dateien verloren ist, geistert jetzt bereits unwiederbringlich im Cyberspacenirwana herum. Ich frage mich nur, wie der Virus auf die Festplatte kam. Es muss jemand eine verseuchte externe Datenquelle benutzt haben. Eine andere Erklärung gibt es nicht.«
    »Weiß man schon, ob das Netzwerk in letzter Zeit von einem Servicemitarbeiter gewartet wurde?«, fragte Cliff.
    Der Techniker zuckte mit den Schultern. »Es sind ständig irgendwelche

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