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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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saßen ungeduldig am Tisch und blickten auf, als die Tür aufschwang. Die übrigen Plätze in dem einfachen Gasthof waren leer. Lediglich der bärbeißige Wirt stand hinter dem Tresen und beäugte den neuen Gast misstrauisch.
    »Kann ich bitte einen Tee bekommen?«, brummelte Porky.
    »Zitrone, Pfefferminz oder schwarz?«, fragte der Wirt.
    »Schwarz bitte.«
    Der Wirt nickte und verschwand in der Küche. Porky entledigte sich seiner Jacke und setzte sich zu den beiden an den Tisch.
    »Noch seid ihr beiden sauber«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Unschuldig wie junge Kinder.«
    Brian atmete auf. »Und weiter?«, fragte er ungeduldig.
    »Zwei Kopien habe ich verschickt, das Original ist im Postamt hinterlegt. Ich habe drei Kopien bei mir, für alle Fälle.«
    Brian nickte zustimmend. »Und Venezuela?«, fragte er.
    »Morgen am Nachmittag, um fünf ab Toronto«, antwortete Porky. »Es ist ein Learjet, gechartert vom Verlag. Aber es war nicht billig.«
    »Egal«, entgegnete Brian.
    Porky fasste in die Jackentasche und holte zwei Kuverts und ein Bündel Geldscheine hervor. Zwei Flugtickets waren ebenfalls darunter.
    »Es ist ein Segen, wenn man reich ist«, seufzte er und reichte das Geld an Brian weiter.
    »Wie viel ist das?«
    »Knapp neuntausend. Es hat alles wunderbar geklappt, niemand hat Fragen gestellt. Sie haben wohl deinen Kontostand gesehen und die Summe für Peanuts gehalten.«
    »Dann lass uns so schnell wie möglich verschwinden«, schlug Suzannah vor.
    »Da ist noch etwas«, bemerkte Porky.
    Suzannah und Brian warfen Porky einen fragenden Blick zu.
    »Cliff Sebastian«, sagte er. »Ich habe mit ihm gesprochen. Zuerst war er skeptisch, doch ich konnte ihn von einem Treffen überzeugen. Er tat sehr geheimnisvoll und legte den Anruf sofort auf einen anderen Apparat um.«
    »Weiß er von Wayne?«, fragte Brian.
    »Er weiß vom Tod des Professors, aber er hat keine Nachricht von ihm erhalten. Sein Computersystem ist abgestürzt. Er hat sich einen Virus eingefangen. Der Mann klang anfänglich sehr misstrauisch. Erst als ich ihm zwei Seiten vom Dokument des Professors zugefaxt habe und mich erneut bei ihm meldete, ließ er sich auf das Treffen ein. Er kommt nach Toronto. Wir treffen uns heute um 21 Uhr auf dem Island Airport.«
    »Wir müssen vorsichtig sein, er könnte mit der Polizei zusammenarbeiten«, warf Suzannah ein.
    »Wir sind vorsichtig«, antwortete Brian entschlossen.
    »Und wie kommen wir jetzt von hier weg?«, fragte Suzannah.
    »Wir werden uns einen Wagen zulegen«, beschloss Brian. »Wenn unsere Verfolger eins und eins zusammenzählen, dann kommt unter dem Strich unser nettes kleines Boot heraus. Porky soll einen mieten.«
    »Dann muss ich noch meine Sachen an Bord holen«, protestierte Suzannah.
    »In Venezuela wirst du nichts von deinen Kleidern brauchen können«, antwortete Brian. »Wir haben in Toronto noch genügend Zeit dafür, um dir etwas Passendes zu besorgen. Und jetzt lass uns gehen. Bis Toronto brauchen wir noch ein paar Stunden.«
    Der Wirt kam durch die Küchentür in die Gaststube zurück und stellte eine dampfende Tasse Tee vor Porky auf den Tisch.
    »Hat sich soeben erledigt«, bemerkte der und warf dem Wirt einen Dollar zu. Als sie zusammen die kleine Kneipe verließen und hinaus in den Regen gingen, schaute ihnen der Wirt mürrisch nach und schüttelte verständnislos den Kopf.
NOAA, Boulder, Colorado
    Cliff Sebastian saß nachdenklich an seinem Schreibtisch und malte mit dem Stift Kringel auf einen Notizzettel. Der Anruf dieses Journalisten aus Toronto ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.
    Die Faxnachricht, die Pokarev, wie er sich nannte, an ihn übermittelt hatte, stammte eindeutig aus einem Analyseprogramm des Wetterdienstes. Die Daten ließen tatsächlich ungewöhnliche Zusammenhänge bei der Entstehung der Hurrikans nördlich des Äquators erkennen. Leider war das Material unvollständig und teilweise nicht lesbar. Er erinnerte sich an Waynes Anruf und dessen Bitte, die Frequenzspektren innerhalb verschiedener Ebenen der riesigen Wolkenknäuel zu erheben. In Washington hatte Wayne nur kurz darüber gesprochen und sich für die übermittelten Daten bedankt. Bevor sie sich trennten, erwähnte Wayne noch, dass er ein Analyseprogramm bezüglich der bisherigen Hurrikans durchführen wolle. Seither hatte er nichts mehr von ihm gehört.
    Und jetzt war Wayne Chang tot. Ermordet von einem Einbrecher, den er offenbar auf frischer Tat ertappt hatte, wenn er dem Bericht von Vargas

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