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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Publikation gestoßen, die sich in einem – sagen wir – Randbereich bewegt. Ein Psychologe hat vor Kurzem einen Artikel über eine Eingeborene veröffentlicht, die nach einem Blitzschlag offenbar ebenfalls in einen Tiefschlaf gefallen ist und träumt.«
    »Sie raten mir also, Spezialisten von außerhalb hinzuzuziehen?«, fragte Paul.
    »Bringen wir die Sache auf den Punkt«, erwiderte Brown. »Wenn wir überhaupt eine Chance haben wollen, das Rätsel unserer beiden Astronauten zu entschlüsseln und ihnen zu helfen, dann geht es nicht ohne Hilfe. Wir sind dazu nicht in der Lage.«

 

5
Socorro, New Mexico
    Deputy Lazard lief der Schweiß über die Stirn. Seine Uniform war verschmutzt, und seine schwarzen Stiefel waren mit einem staubigen Film überzogen. Nachdem er die Tür zum Zellentrakt geschlossen hatte, wurde das laute Gebrüll von der dicken Stahltür verschluckt. Sheriff Hamilton stand hinter dem Tresen und blickte auf die Uhr.
    »Wo habt ihr ihn erwischt?«, fragte er und zündete sich ein Zigarillo an.
    Deputy Lazard klopfte den Staub von seinem Hut. »Er hat sich draußen bei Lopez in einer Hütte versteckt. Er ist betrunken und hat ausgetreten wie ein verrücktes Maultier. Wir mussten ihm die Handschellen anlegen.«
    »Gute Arbeit«, kommentierte Sheriff Hamilton. »Ruf den Richter an. Hollow soll sich um den Bericht kümmern. Wenn du dich frisch gemacht hast, komm mal zu mir, ich muss mit dir reden.«
    Lazard nickte.
    Hamilton wandte sich um und verschwand in seinem Büro. Er setzte sich hinter den Schreibtisch und schlug den Aktendeckel zu. Zufrieden zog er an seinem Zigarillo. Wieder ein Fall, der erledigt war. Bearfoot würde zuerst einmal seinen Rausch ausschlafen, bevor er ihn morgen den Justizbehörden in Albuquerque zuführen würde. Er war ein Schläger und Säufer. Vor zwei Wochen war er aus dem Gefängnis von Las Cruces ausgebrochen, und seither trieb er sich im Socorro County herum. Letzten Dienstag hatte er Ellys Bar vor der Stadt heimgesucht, und nachdem er betrunken genug gewesen war, hatte er einen Streit mit einem Fernfahrer vom Zaun gebrochen. Von dem Mobiliar in der kleinen Bar war nicht viel übrig geblieben. Den Fernfahrer hatte er krankenhausreif geprügelt. Neben dem Widerstand, den er heute bei seiner Festnahme geleistet hatte, waren einige andere Anklagepunkte auf seiner Liste hinzugekommen. Genug, um ihn für weitere fünf Jahre aus dem Verkehr zu ziehen. Vor vier Jahren hatte Bearfoot in einem Streit ein Messer gezogen und Smitty, den Gärtnereigehilfen aus San Antonio, schwer verletzt. Auch damals war er betrunken gewesen. Sieben Jahre Haft hatte ihm das eingebracht, davon hatte er gerade mal dreieinhalb abgesessen. Er hatte die Gelegenheit genutzt und war nach einer Zahnarztbehandlung aus dem Wartezimmer geflohen.
    Es war klar, dass er sich wieder in seine Heimat, in das Socorro County absetzen würde. Hier war er aufgewachsen, hier kannte er jedes Haus, jede Hütte und jeden Stein. Seit dem Ausbruch hatten Sheriff Hamiltons Männer nach ihm gefahndet. Nun war er wieder dort, wo er hingehörte.
    Hamilton legte die Akte beiseite und schnippte die Asche in einen Aschenbecher. Er griff nach dem Plastikbeutel, in dem sich ein paar Haare befanden, und warf einen nachdenklichen Blick darauf. Es klopfte an der Tür.
    »Komm rein!«, rief Hamilton und zerdrückte das Zigarillo im Aschenbecher.
    Lazard betrat das Büro und ging hinüber zum Fenster. Er warf einen Blick nach draußen auf die Hauptstraße, wo sich gerade eine Gruppe Menschen vor dem Gerichtsgebäude versammelt hatte. Die Männer trugen dunkle Anzüge und die Frauen ihre Sonntagskostüme. Hamilton erhob sich und stellte sich neben Lazard.
    »Betty sieht glücklich aus.« Der Sheriff blickte durch die staubige Scheibe auf die junge Frau in dem weißen Kleid. In ihren Händen trug sie einen Blumenstrauß.
    »Ja, ich glaube wirklich, dass sie glücklich ist«, bestätigte Lazard. Seine Stimme klang heiser.
    »Du hast sie geliebt?«
    Lazard schüttelte den Kopf. »Es ist vorbei. Ich hoffe, sie wird mit Lenny glücklich.«
    »Lenny ist ein guter Kerl«, erwiderte Hamilton.
    Lazard wandte sich um und ging auf den Stuhl neben Hamiltons Schreibtisch zu. Mit einem Seufzer ließ er sich nieder. Hamilton ahnte, was in ihm vorgehen musste. Beinahe zwei Jahre war er mit Betty zusammen gewesen, bevor sie sich vor knapp einem Jahr im Streit getrennt hatten und Betty nach Vaughn zog. Nun heiratete sie ausgerechnet in Socorro, vor den

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