Die dritte Ebene
Klimakatastrophe schlitterte und welche Maßnahmen umgehend umgesetzt werden müssten, um die globale Erderwärmung zu stoppen.
Beinahe zweihundert Menschen bevölkerten den gediegenen Tagungsraum im dritten Stock des Plaza Hotels am Central Park South.
»… seit Jahrzehnten schon durch die Strömungsverhältnisse der Höhenwinde und den Corioliseffekt Feinstaub auf den Polkappen ab, der durch den Industrieausstoß und den Straßenverkehr entsteht«, erklärte der bekannte Klimatologe Professor Behring vom Kieler Institut für Umwelt und Meeresforschung in seinem Referat. »Die negative Beeinflussung des Reflektionsverhaltens der Eisoberfläche ist nicht von der Hand zu weisen – dadurch werden die oberen Schichten für die Energie des Sonnenlichts angreifbar. Dies führt unweigerlich zu einer Erwärmung in den oberen Gletscher- und Eisschichten und schließlich zu einem unumkehrbaren Abschmelzeffekt.«
»Ihre Ergebnisse sind beeindruckend, Professor Behring«, meldete sich ein Wissenschaftler aus der australischen Gruppe zu Wort. »Sie haben bislang aber nur Indizien, keine Beweise.«
»Natürlich gibt es für meine Theorie noch keine Langzeitstudien, jedoch weist die Analyse der bisherigen statistischen Daten eine klare Tendenz auf«, hielt Behring dagegen.
»Die Erwärmung der Atmosphäre um beinahe 0,5 Grad in den letzten Jahren ist ein klarer Beweis für den Treibhauseffekt«, rief ein weiterer Teilnehmer des Symposiums Professor Behring zu. »Nach einer Studie des Max-Planck-Instituts in München ist eine Erwärmung um elf Grad Celsius in den nächsten fünfzig Jahren möglich. Wärmere Durchschnittswerte wirken sich naturgemäß auf alle Strömungsverhältnisse unseres Planeten aus. Sei es in der Luft oder im Wasser. Auch das Wasser am Nordpol erwärmt sich dadurch stetig.«
»Feinstaubniederschlag ist eine weitere Ursache für einen beschleunigten Schmelzprozess«, fuhr Behring in seinen Ausführungen fort. »Es gab Zeiten, in denen weit mehr Rußpartikel und weitaus mehr Kohlendioxyd die Atmosphäre belasteten. Aber zusätzlich zum mittlerweile unumstrittenen globalen Erwärmungsprozess beschleunigt der Feinstaubniederschlag das Abschmelzen der Polkappen. Im Endeffekt bedeutet das, dass die Klimakatastrophe ein paar Jahre früher über uns hereinbrechen wird.«
»Erinnern Sie sich, Professor, eben in jener Zeit, als es weit höhere Konzentrationen an Kohlenstoff und Schwebteilchen in der Atmosphäre gab, ist, soviel ich weiß, das Leben im Wasser entstanden«, warf der Australier ein.
Professor Behring ging nicht auf den Einwand ein, stattdessen klaubte er seine Notizblätter auf dem Rednerpult zusammen. Mit einer Verbeugung verließ er die Bühne. Wayne Chang hatte eine lebhafte Diskussion erwartet, doch Professor Behring schien offenbar keine Lust darauf zu haben.
Wayne hatte eine eigene Meinung zu diesem Thema. Für ihn gab es zahlreiche Faktoren, die das Wetter und die Umwelt negativ beeinflussten und zu einer globalen Erderwärmung führten. Unglücklicherweise kam ausgerechnet in dieser Epoche der Menschheitsgeschichte alles zusammen: Feinstaub, Kohlendioxyd, FCKW, das Ozonloch, die Abholzung der Regenwälder und damit die negative Beeinflussung des Luftaustauschs, dazu die Erwärmung der Ozeane durch Einleitungen von Warmwasser aus den Kraftwerken.
Nur ein gemeinsames Streben aller Staaten der Weltgemeinschaft konnte der Klimakatastrophe Einhalt gebieten. Aber davon waren die führenden Nationen weit entfernt. Schließlich führten wirtschaftliche Einschnitte zum Verlust von harten Devisen. Die Globalisierung schaffte einen weltweit hart umkämpften Markt. Es war eine Spirale, aus der es scheinbar kein Entkommen gab. Zumindest war noch niemand in Sicht, der den ersten Schritt in die richtige Richtung machte, um damit dem Raubbau an der Natur ein Ende zu setzen.
»Im Grunde genommen ist es egal, ob irgendwo in Brasilien tausend Hektar Urwald gerodet oder in den USA auf den überfüllten Highways aus Tausenden von Auspuffen Schadstoffe in die Luft geblasen werden«, murmelte Waynes Nachbar, ein kanadischer Meteorologe. »Niemand in der Welt lässt seinen Wagen stehen und geht den Rest des Lebens zu Fuß, nur weil sich ein Holzfäller im Regenwald bereit erklärt, ab morgen einen großen Bogen um die Bäume zu machen.«
»Irgendjemand muss aber anfangen«, erwiderte Wayne.
»Tun Sie es?«, fragte der Kanadier.
Wayne schüttelte den Kopf. »Wenn die Menschen endlich kapieren, dass sie
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