Die dritte Sünde (German Edition)
verächtlicher Tonfall trieb Aarons Hass in ungeahnte Höhen. »Anschließend wirst du mein Pferd versorgen und dir außerhalb des Hauses etwas zu tun suchen, hast du verstanden? Ich möchte dich hier in den nächsten paar Stunden, die ich mit Aaron verbringen werde, nicht sehen! Sicher gibt es für eine Bauersfrau genug beim Vieh zu tun«, fügte sie mit einem spöttischen kleinen Lachen an. Aaron ballte die Hände zu Fäusten, um seine Wut im Zaum zu halten. Woher nahm sie nur den fatalen Glauben, dass es ihn nicht berührte, wenn sie Cathy verächtlich behandelte?, dachte er zornig. Doch auch wenn es ihm schwerfiel, er sagte nichts dazu. Es wäre unklug gewesen, sie zu reizen. Ohnehin leistete Cathy Isobels frechem Verlangen schon Folge, ob willig oder unwillig vermochte Aaron nicht zu sagen. Dann verließ sie widerspruchslos und schweigend, ihren Mantel um die Schultern gelegt, das Haus. Kaum war Cathy gegangen, ging Isobel mit raschem Schritt auf ihn zu und öffnete den Gürtel seiner Hose. Sie verliert wirklich keine Zeit, dachte Aaron voller Ekel. Ihr Mund presste sich hungrig auf den seinen, er konnte sich ihrer Gier kaum erwehren.
»Heute will ich jedenfalls mehr Spaß haben als gestern«, sagte sie forsch, »also lass dir etwas einfallen, Aaron Stutter.« Mit einem übermütigen Ausdruck in den Augen sah sie sich in der Wohnstube um. »Hast du es schon einmal auf einem Tisch getan?«, fragte sie plötzlich.
»Ja, schon«, sagte Aaron ausweichend. Tatsächlich hatte er vor drei Jahren einmal ein Verhältnis mit der in dieser Hinsicht recht unterversorgten Frau eines Schmiedes gehabt, die diesen Platz für den Liebesakt sehr bevorzugte. Damals hatte er aber auch selbst beachtliche Erregung empfunden, zumindest für den Augenblick. Die Vorstellung, es jetzt mit Isobel so zu halten, behagte ihm ganz und gar nicht. »Es ist nicht sehr bequem, wenn ich das so sagen darf.«
Isobel schnalzte ungeduldig mit der Zunge. »Bequem sollst du es dir auch nicht machen, du Dummerchen! Komm schon, mein Schöner, zeig mir, was du kannst!« Ungeduldig zerrte sie ihn an der Hand zum Tisch hinüber und begann ihn dort wieder mit ihrer Gier zu bedrängen. Er tat, was sie wollte und entkleidete sie rüde, so wie sie es mochte. Dann gab er ihr zügig, was sie von ihm verlangte. Was sollte er auch anderes tun? Der Gedanke, dass Cathy sich dabei nicht weit von ihnen entfernt im Stall aufhielt, wohl wissend, was im Wohnhaus geschah, machte ihn fast rasend vor Scham. Hoffentlich war es heute wirklich das letzte Mal, dass er Isobels Gelüste befriedigen musste! Er bemühte sich redlich, ihr Lust zu verschaffen, was ihm offenbar auch gelang. Sie stöhnte hingebungsvoll und räkelte sich mit weit gespreizten Beinen auf der Tischplatte, als er schnell und heftig in sie stieß. Ihre Hände krallten sich um die Tischkante und bald erreichte sie einen ersten Höhepunkt. Er war inzwischen ein wahrer Meister darin, sie zur höchsten Ekstase zu führen und sich selbst dabei zurückzuhalten. Vermutlich gelang ihm das so mühelos, da er nichts außer tiefster Verachtung für sie empfand, sinnierte er seltsam distanziert, während er sein hart gerecktes Glied weiter pausenlos in ihr weiches Fleisch bohrte. Geradezu kühl betrachtete er dabei ihre geröteten und mit Schweiß benetzten Gesichtszüge, während er sie noch einmal befriedigte. Dann ließ er jäh von ihr ab, da er spürte, dass seine eigene Entladung nun doch kurz bevorstand. Er musste mit seiner Manneskraft haushalten, kannte er doch Isobels Unersättlichkeit. Enttäuscht richtete sie sich auf. »Das kann aber noch nicht alles gewesen sein, Aaron!«, maulte sie in quengelndem Tonfall. »Dafür bin ich nicht durch den Regen geritten.«
Aaron seufzte. »Wir sollten in die Schlafkammer gehen, Isobel. Glaub mir, da ist es letztlich doch besser auszuhalten.«
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Cathy hatte das Pferd Isobels im Stall neben dem braunen Kutschpferd angebunden, das sie Thomas getauft hatte, da die Miene des Tieres sie entfernt an den alten Lakaien auf Whitefell erinnerte. Sie hatte dem Schimmel Heu in die Raufe gegeben und sein nasses Fell mit einem Lumpen abgerieben. Dann hatte sie sich einen Augenblick der trächtigen Sau gewidmet, doch lange hielt sie es im Stall nicht aus. Eine seltsame Unruhe hatte sie ergriffen und trieb sie zurück zum Wohnhaus. Sie wusste selbst nicht, warum. Dort angekommen setzte sie sich still auf die Bank, die unter dem Fenster stand und lauschte. Ja, sie konnte die beiden
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