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Die dritte Todsuende

Die dritte Todsuende

Titel: Die dritte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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Hände. So verblieb sie, bis sich ihr Denken wieder aufhellte und sie in der Lage war, sich darauf zu konzentrieren, was sie tun wollte.
    Sie rief Ernest Mittle an.
    »Ernie«, sagte sie, »liebst du mich wirklich?«
    Freitag, 11. Juli, und Samstag, 12. Juli…
    Detective Sergeant Thomas K. Broderick und seine Mannschaft waren darauf angesetzt worden, die Spur des Armbandes mit den Worten Warum nicht? aufzunehmen, aber sie führte in eine Sackgasse. Das Armband wurde in zu vielen Geschäften angeboten, und zu viele waren gegen Bargeld verkauft worden; es war unmöglich, jedem einzelnen davon nachzugehen.
    Also wurden Broderick und seine Männer mit der Aufgabe betraut, die Apotheken zu finden, in denen Armbänder und Erste-Hilfe-Päckchen für die Opfer der Addisonschen Krankheit verkauft wurden.
    Broderick beschloß, mit Manhattan zu beginnen, und sah zuerst im Branchentelefonbuch nach, um die Namen und Adressen solcher Apotheken und Arzneimittelgeschäfte ausfindig zu machen.
    Dann sprach er mit Polizeichirurgen und der kleinen Gruppe von Ärzten, die man als »Anhänger« der Polizei bezeichnen konnte: Ärzte, die gern mit dem New York City Police Department zusammenarbeiteten, solange sie dafür nicht gegen das Gesetz oder ihr Berufsethos handeln mußten.
    Aus diesen Quellen stellte Broderick eine Liste der Geschäfte zusammen, in denen er vielleicht fündig werden konnte. Dann gliederte er die Liste nach Stadtteilen. Und dann schickte er seine Männer auf die Straße, um sie alle abzuklappern.
    Die meisten Apotheker, die sie aufsuchten, waren zur Kooperation bereit. Die, bei denen das nicht der Fall war, erhielten einen weiteren Besuch, diesmal von Sergeant Broderick oder Abner Boone. Beide hatten Gutachten der Rechtsabteilung des New York Police Department dabei, in denen klargestellt wurde, daß die Namen der Kunden und die Rezepte, die sie den Apothekern brachten, nach der gegenwärtigen Rechtslage nicht vertraulich waren und auch nicht der Schweigepflicht unterlagen.
    Als die Namen und Adressen von Opfern der Addisonschen Krankheit hereinzukommen begannen, sortierten Brodericks Männer die offensichtlich männlichen Namen sofort aus und erstellten nur eine Liste der weiblichen. Diese Liste wurde wiederum in die verschiedenen Viertel New Yorks unterteilt und um eine Mappe mit den Adressen von außerhalb ergänzt.
    Die Delaneys aßen im P. J. Moriarty an der Third Avenue zu Abend. Es war ein erstklassiges, gemütliches irisches Restaurant mit Bar. Die Wände waren holzgetäfelt, die Lampenschirme stammten von Tiffany's. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund hing über der Bar ein Miniaturschienenrondell von der Decke, auf dem ein elektrischer Spielzeugzug seine Kreise drehte.
    Sie hatten den Abend mit trockenen Beefeater-Martinis eröffnet, gefolgt von Heringscheiben in Cremesauce, Rostbraten mit Kartoffelpfannkuchen und kanadischem Bier. Das Ganze wurde mit Kaffee und Armagnac abgerundet.
    Während des Essens hatte er ihr von Dr. Hos Bericht über die Addisonsche Krankheit und der Suche von Sergeant Brodericks Männern nach den Opfern dieses Leidens in New York erzählt.
    »Er meint, daß er noch heute abend mit seiner Liste fertig wird«, schloß er. »Morgen früh fahre ich dann ins Revier, und wir werden die Listen miteinander vergleichen, um zu sehen, was dabei herauskommt.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wir werden weitergraben. Jeder der Morde hat uns mehr verraten. Irgendwann werden wir sie kriegen.«
    »Und wenn ihr herausfindet, wer dahintersteckt — was dann?«
    »Das hängt davon ab, ob wir genug Beweismaterial für eine Verhaftung oder Verurteilung haben.«
    »Ihr werdet doch nicht…«
    »Mit gezogenem Revolver hereinstürmen und wild um uns ballern? Nein, Liebes, das werden wir nicht tun. Ich glaube nicht, daß diese Frau bewaffnet sein wird. Ich meine, mit einem Revolver. Ich glaube, sie wird uns ohne Umstände begleiten. Fast mit einer gewissen Erleichterung.«
    «Und dann? Ich meine, wenn Ihr genug Beweismaterial für eine Verhaftung oder eine Verurteilung habt? Was wird dann mit ihr geschehen?«
    Er goß ihr und sich Kaffee aus der Zinnkanne nach.
    »Das hängt davon ab«, sagte er wieder. »Wenn sie einen geschickten Anwalt kriegt, wird der wahrscheinlich auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren versuchen. Ich möchte meinen, daß die Tatsache, sechs völlig Fremden die Kehle aufgeschlitzt zu haben, ein ziemlich guter Beweis für Unzurechnungsfähigkeit ist.«
    Nachdem sie gezahlt

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