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Die dritte Todsuende

Die dritte Todsuende

Titel: Die dritte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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haben sie in unserer Liste als Angestellte des Hotels Granger an der Madison Avenue. Hat Zugang zum Branchenblatt des Hotelgewerbes, das jede Woche die New Yorker Kongreßtermine veröffentlicht.
    Sie starrten sich an. Uberall wurden Blicke ausgetauscht. Niemand sprach.
    »Sergeant«, wandte Delaney sich schließlich an Abner Boone, »ist Johnson gerade in Manhattan Süd?«
    »Wenn nicht er, dann bestimmt einer seiner Männer. Das Telefon ist immer besetzt.«
    »Ruf ihn mal an. Frag ihn, ob das Hotel Granger auf der Liste der Tränengaskunden steht.«
    Jeder hielt den Atem an, während Boone telefonierte. Er bat den Mann am anderen Ende der Leitung, in der Liste nach dem Hotel Granger zu suchen. Er lauschte, nickte, grunzte einen Dank und hängte auf. Er blickte die wartenden Männer an.
    »Bingo« sagte er sanft. »Der Sicherheitschef des Granger hat das Zeug gekauft. Vier Taschensprühdosen und drei Nachfüllpatronen.«
    Sergeant Broderick stieß seinen Stuhl zurück.
    »Die schnappen wir uns«, sagte er.
    Delaney wirbelte herum.
    »Was ist denn in Sie gefahren?« wollte er wissen. »Wollen Sie ihr das Geständnis mit einem Gummiknüppel entlocken? Solchen Mist können wir uns jetzt nicht leisten. Sie hat die Addisonsche Krankheit, sie liest ein Branchenheft des Hotelgewerbes, und der Laden, in dem sie arbeitet, hat Tränengas gekauft. Gehen Sie damit zum Staatsanwalt, und er schmeißt Sie zum Fenster raus.«
    »Was schlägst du vor, Edward?« fragte Thorsen.
    »Ihr einen Schatten verpassen. Oder noch besser zwei, rund um die Uhr. Einer sollte eine Polizistin sein, wenn sie mal verschwinden muß. Setz einen unserer Leute inkognito an ihren Arbeitsplatz. Broderick, wo wohnt sie?«
    »Neununddreißigste Straße. Könnte in der Nähe der Lexington sein.«
    »Wahrscheinlich ein Appartementhaus. Wenn ja, sehen Sie zu, daß einer unserer Leute dort als Portier oder sonst was anfängt. Dann müssen wir einen wohlwollenden Richter finden, der uns eine Erlaubnis gibt, ihr Telefon anzuzapfen. Rund um die Uhr. Wir müssen zu jeder Minute des Tages wissen, wo sie steckt. Wohin sie geht. Mit wem sie Umgang hat, Freunde und so weiter. Das wird uns die Zeit verschaffen, noch etwas herumzustochern.«
    »Wonach, Chief?« fragte Boone.
    »Nach einer Menge Dinge. Wie ist sie an das Tränengas gekommen, zum Beispiel? Dann brauchen wir ein Foto, am besten mit einem Teleobjektiv aufgenommen, um es dem Kellner im Tribunal und dieser Cocktail-Kellnerin an der Westküste zu zeigen.«
    »Ich habe Namen und Adresse ihres Arztes«, sagte Broderick.
    »Eine weitere Möglichkeit«, sagte Delaney. »Er wird wahrscheinlich nicht reden wollen, aber es ist einen Versuch wert. Wichtig ist, daß wir diese Frau unter Beobachtung halten, bis wir eindeutige Beweise haben, daß sie schuldig ist — oder unschuldig. In der Zwischenzeit sollten Sie Ihre anderen Listen mit denen von Lieutenant Crane vergleichen. Vielleicht gibt es noch mehr Namen, die doppelt auftauchen.«
    Deputy Thorsen, Delaney und Boone verließen den Konferenzraum und gingen in Sergeant Boones Büro. Die Männer auf dem Korridor hatten die Neuigkeiten mitgehört und unterhielten sich aufgeregt.
    »Sergeant«, sagte der Chief, »du wirst alle Hände voll damit zu tun haben, diese Angelegenheit geheimzuhalten. Wenn Zoe Kohlers Name an die Presse durchsickert und die drucken ihn, dann sind wir erledigt. Sie wird sich wieder ins Unterholz zurückziehen.«
    »Einen Moment, Edward«, sagte Thorsen, »wie stellst du dir das vor — daß sie es noch einmal versuchen wird, und wir sie auf frischer Tat schnappen?«
    »Vielleicht müssen wir es soweit kommen lassen«, sagte Delaney grimmig. »Ich hoffe nicht, aber vielleicht kriegen wir unseren Fall auf andere Weise nicht zusammen. Ende des Monats ist sie wieder fällig.«
    »Jesus«, sagte Sergeant Boone, »das ist ein verdammt gefährlicher Weg, zu unserem Fall zu kommen. Wenn wir die Sache vermasseln, haben wir es mit einer weiteren Leiche zu tun und finden uns alle auf der Straße wieder.«
    »Wir werden vielleicht nicht darum herumkommen«, beharrte Delaney dickköpfig. »Mir gefällt das auch nicht, aber vielleicht müssen wir ihr noch einen Versuch lassen. In der Zwischenzeit solltest du dafür sorgen, daß deine Männer ihre Klappe halten.«
    »Ja«, meinte Boone, »ich sage ihnen lieber sofort Bescheid.«
    »Und wenn du gerade dabei bist, ruf noch mal bei Johnson an. Sag ihm, er soll niemand zum Granger schicken, um sich nach dem

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