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Die dritte Todsuende

Die dritte Todsuende

Titel: Die dritte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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stattfanden. Warum auch nicht? Sie braucht überfüllte Foyers, Speisesäle und Cocktail-Lounges. Sie braucht ein volles Haus und viele einsame Männer. Sie braucht Opfer, die für ein bißchen Spaß zu haben sind und schon ein bißchen zu tief ins Glas geschaut haben. Also wählt sie Hotels aus, in denen gerade Tagungen abgehalten werden. Klingt das vernünftig?«
    »Es klingt vernünftig«, sagte Monica. »Aber woher weiß sie, welche Hotels jeweils in Frage kommen?«
    »Gute Frage«, meinte er. »Ich habe so was noch nie in den Veranstaltungskalendern der Tageszeitungen entdeckt. Du etwa?«
    »Nein.«
    »Aber irgendwo muß es eine Liste geben. Das Fremdenverkehrsbüro oder irgendeine andere städtische Behörde muß über diese Dinge auf dem laufenden sein. Ich weiß, daß sie alle Anstrengungen unternehmen, um Tagungen und dergleichen nach New York zu holen. Vielleicht veröffentlichen sie einen wöchentlichen oder monatlichen Kalender. Und das Hotelgewerbe tut das vielleicht ebenfalls. Wie auch immer, unsere Frau weiß, wo solche Tagungen stattfinden und hält sich daran.«
    »Mir scheint das keine umwerfende Spur zu sein«, meinte Monica zweifelnd.
    »Das kann man nie sagen«, meinte er fröhlich. »Vorher weiß man's nie. Aber wenn man die Hände in den Schoß legt, kann man nicht darauf hoffen, Glück zu haben.«
    Er half Monica abspülen und wartete, bis sie aus dem Haus war. Zu dem Zeitpunkt wußte er bereits genau, wie er es anpacken würde.
    Er verriegelte die Haustür, ging ins Arbeitszimmer und rief das Revier Manhattan Süd an. Er fragte nach Detective Second Grade Daniel Bentley, dem Experten für Hotelverbrechen.
    »Hallo?«
    »Bentley?«
    »Ja. Mit wem spreche ich?«
    »Hier ist Edward X. Delaney.«
    »Oh, hallo, Chief. Sagen Sie mir bloß nicht, wir haben sie.«
    »Nein«, meinte Delaney lachend, »noch nicht. Wie kommen Sie voran?«
    »Was den Mord an Jerome Ashley betrifft«, sagte Bentley, »so haben wir jede Kellnerin und alle Barkeeper der Cocktail-Lounge im Coolidge befragt, aber niemand erinnert sich an einen Burschen mit narbenbedeckten Händen. Zwei der Kellnerinnen, die in jener Nacht Dienst hatten, arbeiten dort allerdings nicht mehr. Wir versuchen, sie aufzuspüren. Man bekommt eben nichts geschenkt.«
    »Das sicher nicht. Bentley, ich frage mich, ob Sie etwas für mich tun könnten.«
    »Was immer Sie wollen, Chief.«
    »Ich würde gern mit einem Sicherheitsbeamten sprechen. Vorzugsweise einem Ex-Cop. Gibt es derzeit welche davon in den Hotels?«
    »Aber ja, natürlich. Ich kenne mindestens drei. Leute, die früh in Pension gegangen sind. Die Bezahlung ist nicht schlecht und die Arbeit nicht allzu schwierig, außer in den ganz großen Hotels. Warum fragen Sie? Haben Sie was auf Lager?«
    »Nicht wirklich. Ich würde nur gern wissen, wie die Sicherheitsabteilungen arbeiten. Vielleicht können wir sie überreden, ihre Patrouillen zu verstärken oder einen zusätzlichen Mann einzusetzen, um uns zu helfen.«
    »Gute Idee.« Bentley gab Delaney die Namen der drei Männer. Einer von ihnen war dem Chief bekannt.
    »Holzer?« fragte er. »Eddie Holzer? War er nicht eine Zeitlang bei der Rauschgiftfahndung?«
    »Genau, das ist er. Kennen Sie ihn?«
    »Ja. Ich habe bei ein paar Fällen mit ihm zusammengearbeitet.«
    »Er arbeitet im Hotel Osborne. Nicht gerade die letzte Absteige, aber auch nicht das Ritz.«
    »Ich werde ihn mal anrufen. Herzlichen Dank, Bentley.«
    »Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung, Chief.«
    Delaney legte auf und fragte sich, warum er gelogen hatte — na, ja, nicht direkt gelogen, aber Bentley immerhin einen falschen Grund dafür gegeben, warum er mit einem Sicherheitsbeamten reden wollte. Er sagte sich, daß er einen mit einer Untersuchung beschäftigten Beamten einfach nicht mit einer so dünnen Spur, die womöglich noch in eine Sackgasse führte, belästigen wollte.
    Aber er wußte, das war nicht der Grund.
    Er suchte sich die Telefonnummer des Osborne heraus und rief dort an. Man sagte ihm, daß Mr. Holzer nicht vor zwölf Uhr mittags in seinem Büro sein würde.
    Er hatte kaum aufgelegt, als das Telefon klingelte. Es war Ivar Thorsen. Er sagte, er sei auf dem Weg zu einer Besprechung und hätte zu zwei Punkten gern Delaneys Meinung eingeholt.
    »Ich treffe mich mit dem Commissioner und den hohen Tieren aus dem Büro des Bürgermeisters und ihren PR-Leuten«, sagte er. »Es geht darum, was wir den Medien gegenüber verlauten lassen. Erstens, sollen wir ihnen

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