Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
Vom Netzwerk:
raffte Keely das Mieder ihres Brautkleids vor der Brust und starrte ihn an. »Mir fehlt nichts«, flüsterte sie kleinlaut.
    In diesem Moment spürte Richard, welch zärtliche Gefühle er für sie hegte.
    »Du kannst dich hinter dem Wandschirm dort umziehen«, bedeutete er ihr.
    Keely rannte zu dem schützenden Wandschirm. Sie stieg aus ihrem Brautkleid und legte es ordentlich über einen Stuhl. Dann zog sie ihre Unterwäsche aus und streifte das Nachthemd über, das eigens für diese Nacht der Nächte angefertigt worden war.
    Bei den heiligen Steinen! dachte Keely, als sie an sich herunterblickte. Das verfluchte Kleid war durchsichtig! Sie hätte genausogut splitternackt sein können. Unentschlossen blieb sie hinter dem Wandschirm stehen.
    »Vielleicht sollten wir May und June rufen lassen«, sagte Keely schließlich, um Zeit zu gewinnen.
    »Soll ich dir helfen?«
    »Nein«, antwortete sie etwas zu schnell.
    Richard schmunzelte.
    »Ich fürchte nur, das Brautkleid könnte verknittern«, verbesserte Keely sich.
    »Willst du es morgen wieder anziehen?« fragte Richard und konnte kaum das Lachen zurückhalten.
    »Nein, aber eine Tochter von uns könnte ...« Als Keely erkannte, wie verrückt sich das anhörte, schwieg sie.
    Nun neckte Richard sie. »Hast du etwa einen kleinen Schönheitsfehler, von dem ich nichts erfahren soll?«
    »Nein.« Doch noch immer weigerte Keely sich, hinter dem Wandschirm hervorzutreten.
    »Bist du feige?« forderte Richard sie heraus. Vielleicht reagierte sie darauf.
    Keely trat hinter dem Paravent hervor. Sie schämte sich zu sehr, um den Blick vom Boden zu heben, doch eine zarte Röte auf den Wangen verriet sie.
    Richard starrte seine Braut unverwandt an, seine Smaragdaugen glommen vor unverhohlenem Begehren. Beim Anblick ihrer Schönheit stockte ihm beinahe der Atem, und in seinen Lenden begann sich seine Männlichkeit zu regen. Zierlich und schlank wie sie war, erschien sie ihm sogar noch schöner, als er sie sich vorgestellt hatte.
    Richard bewunderte ihre schlanken Beine, die geschwungenen Hüften und ihre bezaubernden Brüste, die ihm durch die hauchdünne Seide entgegenschimmerten. Guter Gott! Alles, was er nun sah, gehörte ihm. In wenigen Augenblicken würde er seine wunderschöne Braut in die Arme schließen, ihren herrlichen Körper besitzen und – wie er hoffte – ihre Seele. Ihre flammendroten Wangen erinnerten ihn daran, daß er vorsichtig dabei vorgehen mußte, sie in die Wonnen des Ehelebens einzuführen.
    »Suchst du etwas auf dem Boden?« fragte Richard sie, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Keelys Kopf fuhr hoch. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, wurde ihr beinahe schwindlig. Richard trug einen smaragdfarbenen Morgenmantel. Während sie sich hinter dem Wandschirm ausgezogen hatte, hatte er sich ebenso ausgezogen. Das hatte sie nicht erwartet. Keely wußte, daß er unter dem Morgenmantel nichts trug – auch ohne ihren Druideninstinkt war ihr das klar.
    Richard tat, als sähe er nicht, wie Keely ihn fasziniert anstarrte. Er unterdrückte ein Lächeln und zündete eine Räuchervase auf dem Nachttisch an. Der betörende Duft von Jasmin breitete sich im Schlafgemach aus. Nun schenkte er einen Kelch Wein ein und nahm auf dem Bett Platz.
    Er schaute hinüber zu Keely, klopfte auf das Bett und forderte sie auf, sich neben ihn zu setzen. »Wir teilen den Wein.«
    Seine Einladung riß sie aus ihrer Erstarrung, doch die Wirkung war eine andere, als er geplant hatte.
    »Ich brauche noch etwas«, erklärte sie ihm und schoß in die andere Ecke des Zimmers.
    Keely durchwühlte ihre Habseligkeiten, bis sie das Gewünschte fand – zwei getrocknete Wurzeln mit Stengeln. Sie machte kehrt, schluckte nervös und machte sich auf den Weg zum Bett, als ginge es zur Richtstätte.
    »Das ist Drachenwurz«, erklärte sie und hielt eine der Wurzeln kurz hoch, bevor sie diese unter dem Kissen versteckte. Sie errötete und fügte verschämt hinzu: »Drachenwurz fördert die Empfängnis.«
    Richard war sofort milde gestimmt. Er nickte ernst. »Und die andere Wurzel?«
    »Schafgarbe«, antwortete sie und steckte die Wurzel in die Räuchervase, um sie mit dem Jasmin zu verbrennen. »Es soll Ehen glücklich machen.«
    Da lächelte Richard, was Keely jedoch entging. Denn sie hatte sich schon wieder umgewandt, um verzweifelt das ganze Zimmer abzusuchen, nach irgend etwas, das es ihr ermöglichte, nicht neben Richard auf dem Bett sitzen zu müssen.
    Richard war sich im klaren darüber, daß es ihr nur

Weitere Kostenlose Bücher