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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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hatte mit Rouge nachgeholfen.
    Die Kleider der Edeldamen waren so tief ausgeschnitten, daß Keelys tiefes Dekolleté geradezu mädchenhaft wirkte. Die Damen waren über und über mit Diamanten bedeckt, als trügen sie ihren ganzen Besitz an Edelsteinen bei sich. Wie diese Damen noch aufrecht gehen konnten, statt unter dem Gewicht all der goldenen Ketten zusammenzubrechen, überstieg Keelys Vorstellungsvermögen.
    Wie sie so dastand und diesen stolz paradierenden Pfauen zusah, schwand Keelys Mut dahin. In dieser Welt würde man sie niemals akzeptieren. Und auch ihr würde dieser dekadente Lebensstil für immer fremd bleiben.
    Keely beschloß, auf ihr Zimmer zurückzukehren. Als sie sich gerade umdrehen wollte, hielt sie eine vertraute Stimme zurück.
    »Geht es dir besser, Schatz?«
    Keely drehte sich um und sah sich dem einzigen schwarzgekleideten Vogel inmitten dieses Kanarienschwarms gegenüber: ihrem Ehemann. Sie nickte und fragte ihn: »Wo ist mein Vater?«
    »Ich bringe dich zu ihm«, versprach er ihr lächelnd.
    Richard nahm sie bei der Hand und zog sie ins Menschengewühl. Als sie sich ihren Weg durch dieses Gedränge bahnten, verbeugten sich die Höflinge, und ihre Damen nickten oder lächelten. Keely war stolz, daß ihr Ehemann ein solches Ansehen genoß. Sie näherten sich dem Podest, und Keely entdeckte Lady Dawn und ihren Vater, die sie begrüßten.
    »Richard erzählte uns, du seist unpäßlich«, bemerkte Herzog Robert und küßte sie auf die Wange.
    »Es geht mir bereits wieder viel besser«, versicherte Keely ihm, »aber es tut mir schrecklich leid, Eure Hochzeit versäumt zu haben. Bitte verzeiht mir.«
    »Da gibt es nichts zu verzeihen, mein Kind.« Herzog Robert zwinkerte dem Grafen zu und scherzte: »Vielleicht ist schon mein Enkelkind im Ofen.«
    Keely wurde puterrot. Richard grinste, allerdings mehr über die Schamhaftigkeit seiner Frau als über den Witz seines Schwiegervaters.
    »Ich freue mich sehr für Euch, Euer Gnaden«, beglückwünschte Keely ihre neue Stiefmutter und umarmte sie herzlich.
    »Was für ein nettes Kind du bist«, gluckste Lady Dawn. »Ach, beinahe hätte ich vergessen, daß ich nun eine Herzogin bin. Tally zu heiraten, ist schon wunderbar genug.«
    »Das kann ich kaum glauben«, war eine Frau neben ihnen zu vernehmen, die mit ihren Freunden sprach.
    Genauso laut erklärte Lady Dawn: »Margaret Lennox‘ Charakter entspricht ihrem gräßlichen Gesicht. Hüte dich vor ihr, Keely.«
    »Liebling«, flüsterte Richard seiner Frau ins Ohr, »hättest du etwas dagegen, wenn ich zuerst mit der Königin tanzte?«
    Keely schüttelte lächelnd den Kopf. Sie sah zu, wie ihr Mann, eine stattliche Erscheinung, zum Podest ging und sich tief vor der Königin verbeugte. Keely konnte die Wärme des umwerfenden Lächelns, mit dem er die Königin begrüßte, geradezu körperlich spüren.
    »Hättest du etwas dagegen, mit deinem Vater zu tanzen?« zog Herzog Robert ihre Aufmerksamkeit auf sich.
    Keely erstarrte. Unmöglich konnte sie eingestehen, daß sie nicht tanzen konnte. Verlegen suchte sie nach einer glaubwürdigen Entschuldigung.
    »Ich fürchte, die Anstrengung könnte zuviel sein für mich«, erklärte Keely. »Bitte, Papa, tanze doch mit deiner Braut.«
    »Du hast nichts dagegen?« fragte Lady Dawn.
    Keely lächelte so freundlich sie konnte und schüttelte den Kopf. Sie sah zu, wie der Herzog und die Herzogin von Ludlow die Tanzfläche betraten.
    Nun war sie allein inmitten Fremder und fühlte sich wieder ausgegrenzt und furchtbar auffällig. Einige der Edelleute, die an ihr vorbei flanierten, musterten sie neugierig. Doch niemand schien sie es wert zu dünken, das Wort an sie zu richten. Das wenige Selbstvertrauen, das Keely besaß, schwand im Nu dahin.
    Zu ihrer großen Erleichterung hörte die Musik bald auf, und Keely sah, wie ihr Ehemann die Königin zurück zum Podest geleitete. Sie wollte ihm gerade entgegeneilen, als sie bemerkte, wie ihn eine junge Edeldame abfing. Keely war am Boden zerstört, als sie sah, daß ihr Ehemann mit Lady Jane die Tanzfläche betrat, der sinnlichen Brünetten, die nach Aussage der Gräfin Richard gerne verführt hätte.
    Sie entdeckte Morgana in Begleitung eines gutaussehenden, jungen Höflings und schnappte das Wort Bastard auf, das sie innerlich zusammenzucken ließ. Plötzlich erschienen ihr die interessierten Blicke der Männer wie lüsternes Grinsen, und das Lächeln der Frauen deutete sie nicht länger als höflich und kühl, sondern als

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