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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Burghley wird ihr raten, kein Aufhebens um diesen Vorfall zu machen, solange seine Leute Nachforschungen anstellen«, antwortete Richard. »Wenn der ganze Hof in Panik ausbricht, ist niemandem gedient. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, daß Elisabeth die Italiener des Landes verweist.«
    »Die Italiener?« wiederholte Keely. »Aber warum?«
    »Weil die Italiener dafür bekannt sind, sich sehr gut mit Giften auszukennen«, erklärte ihr Richard. »Das ist eine ihrer liebsten Methoden, unliebsame Gegner loszuwerden.«
    »Aber warum sollte uns ein Italiener loswerden wollen?«
    »Das weiß ich nicht, und ich werde es wahrscheinlich nie erfahren«, gestand Richard mit einem Achselzucken. Dann lächelte er und fügte in einem beruhigenden Ton hinzu: »Hab Vertrauen, Liebling. Die Gefahr ist vorüber. Wer immer unser Frühstück vergiftet hat, wird keinen zweiten Versuch wagen, weil wir jetzt gewarnt sind. Und die wenigen Höflinge, die erfahren, was geschehen ist, werden nur essen, was ihnen ihre eigenen Diener aus den Küchen geholt haben.«
    Die Tür flog auf, und May und June eilten herein.
    »Ich bleibe nicht lange weg«, sagte Richard und erhob sich.
    Keely griff nach seiner Hand. »Du bist vorsichtig?«
    Richard nickte. Er wandte sich zu seinen Cousinen und wies sie an: »Laßt Eure Herrin nicht allein. Nehmt nur Essen an, das ihr selbst aus den Küchen geholt habt.«
    Mit diesen Worten verließ Richard das Zimmer. Kaum befand er sich draußen auf dem Gang, mußte er sich kurz an die Wand lehnen. Die schreckliche Bedeutung dieses Vorfalls traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht.
    Was wäre geschehen, wenn er das Frühstück seiner Frau in den Rachen gestopft hätte, so wie er es vorgehabt hatte? Dann läge nun Keely statt Merlin tot im Stall. Auf wen hatte es der Giftmörder abgesehen? Auf Keely oder auf ihn? Oder auf sie beide?

Sechzehntes Kapitel
    »Fröhliche Weihnachten«, flüsterte Keely ihrem verschlafenen Mann ins Ohr.
    »Guten Morgen, Schatz.« Mit geschlossenen Augen genoß Richard, daß seine Frau auf ihm lag. »Wo bleibt mein Weihnachtskuß?«
    Dieser Mann war unersättlich, aber Keely hatte nichts dagegen. Sie küßte ihn auf den Mund, und in diesen Kuß legte sie ihren ganze Liebe.
    Richard schlang die Arme um sie und hielt sie an seinen muskulösen Körper gepreßt gefangen. Er erwiderte ihren Kuß. »Ich liebe Weihnachten«, murmelte er. »Besonders die Küsse.«
    Er war noch schlaftrunken und es dauerte, bis er merkte, daß sie einen Mantel trug. So dunkel, wie es im Zimmer war, mußte es vor der Dämmerung sein.
    »Wie spät ist es?« fragte er.
    »Es ist sechs Uhr«, antwortete sie.
    »Niemand steht um sechs Uhr auf.«
    »Doch, ich.«
    »Wenn du vorhast durchzubrennen«, erklärte Richard mit gespieltem Mißtrauen, »laß dir bitte noch etwas Zeit. Ich bin es müde, dir mitten in der Nacht in die Ställe nachzuhetzen.«
    Keely lächelte und drückte ihm einen Kuß auf die Lippen. »Sobald es dämmert, reitet Rhys heim nach Wales. Ich wollte ihm eine gute Reise wünschen.«
    Richard gähnte und reckte sich. »Na gut, ich begleite dich. Ich hoffe, du erkennst, welches Opfer es für mich bedeutet, zu dieser unchristlichen Stunde aufzustehen.«
    »Wenn du damit aufhörtest, die halbe Nacht durch mit meinem Vater zu trinken und zu spielen«, entgegnete Keely und zog eine Augenbraue hoch, »könntest du die Schönheit des Morgens genießen.«
    »Nur wer keine Aussicht auf Erfolg hat, genießt die Morgenstunden«, hielt Richard dagegen und machte sich daran aufzustehen. »Die wirklich Schlauen machen es wie ich, sie nutzen die nächtlichen Vergnügungen am Hofe, um Geschäfte abzuschließen.«
    »Die Bescheidenheit steht dir gut zu Gesicht«, neckte ihn Keely und drückte ihn auf das Bett zurück.
    »Laß mich aufstehen, Schatz. Es ist nicht ungefährlich, allein zu den Stallungen zu gehen.«
    »Bleib nur liegen. Roger hat sich bereit erklärt, mich zu begleiten.«
    »Wer ist Roger?«
    »Roger ist mein Lieblingspage.«
    »Ist das der Schlingel, der dich über die Mauer gehievt hat?«
    Keely nickte.
    »Beeil dich«, flüsterte Richard mit einem Augenaufschlag, »ich habe ein großartiges Weihnachtsgeschenk für dich.«
    »Was ist es denn?«
    »Das gleiche, was du zu Neujahr bekommst.«
    »Und was ist das?«
    Er führte ihre Hand an seine Lenden und erklärte lächelnd: »Morgenständer.«
    »Wüstling.« Keely küßte ihn noch einmal auf die Lippen und verließ das Schlafzimmer.
    Roger, der draußen

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