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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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»Weine nicht, Schatz«, versuchte er sie zu trösten und streichelte ihr den Rücken. »Ich dachte, es würde dich glücklich machen, mich zu sehen.«
    Keely lachte unter Tränen. Sie blickte ihn mit ihren abgrundtiefen, veilchenblauen Augen an und nahm seinen Kopf in die Hände. »Es ist das Baby. Die Kleine macht mich so gefühlvoll.«
    »Tut er das?« entgegnete Richard in sanft scherzhaftem Ton.
    Keely sah in den smaragdgrünen Augen ihres Mannes das Begehren aufblitzen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, umarmte ihn und zog ihn zu sich herunter.
    Richard schien wie hypnotisiert von ihr. Sein Lächeln verschwand, und den Bruchteil einer Sekunde lang schwebte sein Mund über ihrem. Dann trafen sich ihre Lippen in einem erschütternden Kuß.
    Der verzweifelte Wunsch, sich zu vereinigen, eins zu werden, überwältigte sie. Dieser umwerfende Kuß ging in den nächsten über und in den übernächsten.
    Herzog Robert räusperte sich laut, während die beiden anderen Männer im Zimmer leise lachten. Mit aller Kraft, die ihm zu Gebote stand, riß Richard sich los von ihr und suchte grinsend den Blick seines Schwiegervaters.
    »Komm, Schatz«, sagte Richard schließlich, nahm ihr den Mantel ab und reichte ihn dem Herzog.
    Keely wollte ihren Mann noch nicht loslassen und hakte sich bei ihm unter. So gewann sie den ersten Eindruck von seinem Gefängnis. Das Zimmer konnte zwar keinesfalls als luxuriös bezeichnet werden, doch es war weder düster noch modrig oder schmutzig. An der einen Seite der Wand befand sich ein Kamin und in der Mitte ein Tisch mit drei Stühlen.
    »Guten Tag, Sir«, begrüßte Keely den Wachmann.
    »Ihr seht gut aus, Mylady«, antwortete Kingston.
    »Ich bin erfreut, daß Ihr Euch um meinen Mann so gut kümmert«, bemerkte Keely.
    »Die Freude ist ganz meinerseits, Mylady.«
    »Ich zeige dir mein Zimmer oben«, sagte Richard und nahm sie bei der Hand.
    Keely griff nach ihrem Stoffbeutel, errötete und folgte ihrem Mann die Wendeltreppe hoch. Oben angelangt, öffnete Richard eine Tür und führte sie in sein Schlafzimmer im zweiten Stock.
    Keely blieb erstaunt stehen. Sein Gefängnis im Tower erschien ihr bei weitem komfortabler als ihr altes Schlafzimmer in Wales.
    An der Wand befand sich ein Himmelbett mit Vorhängen und Felldecke. Neben dem Bett stand auf einem kleinen Tisch ein Silbertablett mit einem Krug Wasser, zwei Kristallgläsern, einem Laib Brot und einer Auswahl an Käse. Im Kamin flackerte ein fröhliches Feuer, davor stand ein bequemer Sessel. Durch zwei Fenster drang das Nachmittagslicht.
    Leicht verwirrt, doch belustigt wandte sich Keely an ihren Mann. »Du leidest ja gar nicht.«
    »Ohne dich zu leben ist die schrecklichste Folter, die man sich vorstellen kann«, entgegnete Richard und zog sie in seine Arme. »Komm in mein Bett, Schatz.«
    »Geduld, Mylord«, antwortete Keely. »Besser, uns unterlaufen hierbei keine Fehler, wenn wir den Schutz der Göttin für dich erbitten.«
    Richard zog eine Augenbraue hoch. Er hatte drei Monate lang auf sie gewartet, wollte sie jetzt die schüchterne Jungfrau spielen?
    »Bitte leg die Decke in der Mitte des Zimmers auf den Boden«, sagte sie.
    Während er sich beeilte, ihrer Bitte nachzukommen, öffnete Keely ihre Stofftasche. Sie zog zwei Zeremoniengewänder heraus sowie den Beutel mit den magischen Steinen.
    »Zieh dich aus und schlüpfe hier rein«, wies sie ihn an und reichte ihm eines der Zeremoniengewänder.
    Richard sah sie zweifelnd an.
    »Ich trage dein Kind unter dem Herzen«, meinte Keely schelmisch, »mach mir eine Freude.«
    Richard und Keely zogen sich aus und bedeckten ihre Blöße mit der Zeremonienrobe. Keely wollte die Steine aus dem Beutel herausholen, hielt aber kurz inne, um ihrem Mann die Kapuze richtig aufzusetzen.
    »Gib dir keine Mühe«, wehrte er ab, »ich trage das Ding nicht lange.«
    Keely wählte acht dunkle Karneole zum Schutz und zur Stärkung des Muts. Damit legte sie, so gut es ging, einen Kreis um die Pelzdecke, wobei nur im Westen eine Öffnung blieb. Ohne ein Wort zu sprechen, nahm Keely ihren Mann bei der Hand. Richards Blick war voller Liebe, als er ihr die Hand reichte.
    Sie führte ihn in die Sicherheit des Kreises und schloß ihn mit den Worten: »Störende Gedanken bleiben draußen.«
    Dann zog sie die goldene Sichel aus dem Beutel und umrandete damit den Kreis, um ihn zu schließen. Anschließend wandte sie sich mit geschlossenen Augen an ihren Ehemann und betete: »Große Muttergöttin,

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