Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
Vom Netzwerk:
daß etwas überhaupt nicht stimmte. Seine Welt stand plötzlich auf dem Kopf.
    »Ich habe Lady Morganas Leben gerettet«, meldete sich Roger, der neben der Tür stehengeblieben war. Der Stolz auf seine Tat war unverkennbar.
    »Jetzt bist du in Sicherheit«, beruhigte Herzog Robert seine Tochter und drückte sie an sich. »Wenn ich Smythe finde, werde ich ihn umbringen.«
    »Vielleicht hat Smythe Lady Jane umgebracht«, gab Onkel Hal zu bedenken.
    Richard fuhr herum und starrte seinen Stiefvater an. Sein bester Freund würde niemals wie ein wildes Tier wehrlose Frauen meucheln. Das war undenkbar. Morgana mußte Willis irgendwie provoziert haben, daß er ausrastete. Ihr Zeugnis bedeutete nicht mehr als sein Dolch, der am Tatort gefunden worden war.
    Aus Loyalität seinem Freund gegenüber sah Richard sich gezwungen, ihn zu verteidigen. »Willis hat keinen Grund, um ...«
    »Hört mir zu«, unterbrach ihn Morgana und wandte sich ihm zu. »Willis versuchte mich umzubringen, weil ich seinen Plan entdeckte, Keely zu entführen.«
    Niemand sagte ein Wort. Alle Augen waren auf den Grafen gerichtet.
    Richard starrte Morgana an, sah jedoch durch sie hindurch. Er war bis zum äußersten angespannt, jede Faser seines Körpers befand sich in Aufruhr, ein blinder Zorn bemächtigte sich seiner. Seine Smaragdaugen funkelten, als sich plötzlich die Teile des Rätsels zu einem Ganzen zusammenfügten. Keely war nicht aufzufinden. Sein bester Freund hatte seine schwangere Frau entführt.
    Wortlos wandte Richard sich um und marschierte wild entschlossen zur Tür. Er würde seine Frau zurückholen, und wenn er dazu die Wachen der Königin zu Hackfleisch verarbeiten mußte, um aus Devereux House hinauszukommen.
    »Haltet ihn zurück!« schrie Morgana. »Das gehört zum Plan des Barons. Willis will, daß die Wachen ihn töten!«
    Richard war zu wütend, um sie zu hören, und riß die Tür auf.
    Roger packte ihn am Armgelenk. »Wenn die Männer der Königin Euch niederstrecken, Mylord, wer wird dann Eure Frau retten?«
    Richard hielt inne und blickte dem Jungen ins Gesicht. Es schien ewig zu währen, bis sein Blick sich klärte und er den Lieblingspagen seiner Frau wahrnahm. Kalte Logik begann, die blinde Wut zu verdrängen, und mit der Wut wich die Kraft aus ihm. Er sackte zusammen und nickte Roger zu, der ihn wieder losließ.
    Langsam wandte Richard sich zu seinem Schwiegervater und seinem Stiefvater um. »Hat jemand eine Idee?«
    Jedermann atmete erleichtert auf. Roger schloß leise die Tür und stellte sich davor, für den Fall, daß der Graf erneut außer sich geriet.
    »Ich habe einen Plan«, ergriff Lady Dawn das Wort.
    Ihr Mann warf ihr einen fragenden Blick zu. »Chessy, Strategie ist Männersache«, warnte er sie.
    Lady Dawn zog eine vollkommen geschwungene, kastanienbraunen Augenbraue hoch und fragte ihn: »Schatz, wer versteht mehr von Strategie als eine Frau, die vier Männer in den Hafen der Ehe gelotst hat?«
    »Laßt sie reden«, warf Richard ein. »Ich denke, sie besitzt strategisches Geschick.«
    »Vielen Dank für Euer Vertrauen«, antwortete Lady Dawn. »Wir brauchen hier weibliches Feingefühl. Die Schwierigkeit besteht darin, ohne Blutvergießen und ohne entdeckt zu werden aus dem Devereux House zu entkommen. Um dies zu erreichen, wird der Koch ein hervorragendes Abendessen für unsere Wachen zubereiten, einen herzhaften Eintopf, der großzügig mit einem einschläfernden Kraut gewürzt ist. Dann braucht Ihr Euch den Weg zu den Stallungen nicht mit dem Schwert freikämpfen, sondern könnt einfach über ein paar schnarchende Schläfer drübersteigen. Niemand wird verletzt, und später wird niemand hingerichtet, weil er einen kaltblütigen Mord begangen hat.«
    »Es könnte funktionieren«, meinte Richard.
    »Was sind das für Kräuter?« fragte Herzog Robert mit leicht mißtrauischem Unterton.
    Lächelnd beruhigte ihn Lady Dawn. »Tally, Schatz«, gurrte sie, »bei dir würde ich dies niemals tun. Aber meinem zweiten Ehemann – er war ein solch schrecklicher Trunkenbold – reichte ich diese Kräuter ab und zu, wann immer er zu betrunken war.«
    Ein anerkennendes Lächeln umspielte Richards Mundwinkel. »Nun denn, Herzogin, wir werden Euren Plan befolgen.« An Roger gewandt, fuhr er fort: »Begleite Jennings in die Küche und iß dort. Wenn du fertig bist, gehst du zu den Stallungen und sattelst zwei Pferde. Ich will, daß sie bereit sind, wenn ich fertig bin.«
    Roger grinste von einem Ohr zum anderen und salutierte

Weitere Kostenlose Bücher