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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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aus dem Tower floh und der Justiz Ihrer Majestät eine lange Nase drehte? Elisabeth würde ihm nie vergeben.
    Sie wollte den Baron danach fragen, doch der ließ sie nicht zu Wort kommen. »Inzwischen begleitet Ihr mich zur Priorei Smythe«, fuhr er fort. »Im Park von Richards Mutter warten meine Pferde. Richard wird uns in Shropshire treffen. Von dort aus könnt Ihr und Euer Gemahl nach Monmouth Weiterreisen, von wo aus eines seiner Schiffe Euch nach Frankreich bringen wird. Wie Ihr wißt, ist Eure Schwiegermutter Französin. Einer Ihrer Brüder wird Richard bei sich aufnehmen, bis Elisabeth wieder zu Verstand kommt und die Gefahr vorüber ist.«
    Keely bezweifelte, daß dieser Plan gelingen konnte. Würde ihr Mann das Leben seines erstgeborenen Kindes gefährden, indem er verlangte, sie solle nach Frankreich reisen? Aber welche andere Wahl hatten sie? Falls die Königin ihn im Tower sitzen ließ, würde ihre Tochter niemals ihren Vater kennenlernen.
    Und dann fiel Keely die Prophezeiung der Göttin ein. Richard und sie würden an Beltane Zusammensein, für immer Zusammensein. Und was die Göttin verkündete, das traf ein.
    »Holt die Pferde«, erklärte Keely und wollte gehen. »Ich sage Odo und Hew, daß sie sich bereitmachen.«
    Willis packte sie am Arm. »Eure Cousins können uns nicht begleiten. Sollen wir unsere Absicht jedermann kundtun, indem wir London mit einem Geleitzug verlassen?«
    »Ich verstehe, was Ihr meint«, stimmte Keely ihm widerwillig zu. Es widerstrebte ihr, mit ihm allein reisen zu müssen. »Holt die Pferde, während ich meine Sachen packe.«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit.«
    »Ohne meinen Beutel mit den magischen ... ich wollte sagen, meinen persönlichen Dingen kann ich nicht reisen.«
    »Dann beeilt Euch«, wies Willis sie an. Nachzugeben kostete weniger Zeit, als sie zu überzeugen. »Und verratet niemandem unsere Absicht.«
    Keely eilte ins Haus. Auf dem Weg in ihr Zimmer begegnete sie niemandem. Sie packte schnell ein paar Kleider und ihren Beutel mit den magischen Steinen in ihre Tasche.
    Auf dem Weg zur Tür hielt sie kurz inne und berührte den Drachenanhänger, den sie stets trug. »Mutter, beschütze meinen Mann und mein ungeborenes Kind«, flüsterte sie und rannte auf den Gang hinaus.
    Als sie den Park erreichte, stand Baron Smythe bereits zwischen den beiden Pferden. »Ich helfe Euch aufsteigen«, erklärte er und trat zu ihr.
    »Ich kann auf diesem Pferd nicht reiten«, widersprach Keely. »Es hat einen Damensattel.«
    Willis wollte sie gerade zur Eile antreiben, als Henry Talbot im Garten auftauchte. Über das ganze Gesicht zufrieden grinsend, schlenderte er auf sie zu.
    »Henry, lauf bitte zu den Ställen«, rief Keely, bevor Willis sie zur Vorsicht mahnen konnte. »Bitte Odo und Hew, mir meinen Sattel zu bringen.« Sie fügte rasch hinzu: »Baron Smythe macht mir die Freude, heute nachmittag mit mir auszureiten.«
    Henry sah zu Willis und dann zu den Satteltaschen. Er verstand es, sein Erschrecken hinter einem freundlichen Lächeln zu verbergen. »Ich bin bestimmt in einer Minute wieder da.«
    »Jede Sekunde, die wir uns verspäten, gefährdet das Leben Richards«, fuhr Willis sie an. Ihm war klar, daß die beiden walisischen Hünen sie niemals unbewacht ziehen lassen würden. »Los, auf das Pferd und schnell fort von hier.«
    Keely nagte an ihrer Unterlippe und nickte. Sie befanden sich alle in größter Gefahr, sonst wäre der Baron nicht so aufgebracht.
    Smythe half ihr auf das Pferd und sprang auf sein eigenes. Zusammen verließen sie Devereux House und ritten nach Westen, nach Shropshire.
    »Keely!« Odo rannte Hew und Henry voraus in den Park. »Wo bist du, Kleine?« rief er.
    »Der Sohn einer flachbrüstigen Hure«, fluchte Henry. »Er hat sie sich geschnappt!«
    »Vielleicht hat der Baron sie nur zu einem Nachmittagsritt eingeladen«, warf Hew ein.
    Odo versetzte seinem Bruder einen Klaps auf den Hinterkopf. »Und dazu haben sie Reisegepäck mitgenommen, du hirnverbrannter Idiot?«
    »Warum sollte mich Keely losschicken, um ihren Sattel zu holen, und dann mit Smythe verschwinden?« fragte Henry. »Sie kann den Baron nicht ausstehen, und ich traue ihm nicht.«
    »Wie sollen wir unser kleines Mädchen jemals wiederfinden?« jammerte Hew an seinen Bruder gewandt. »Wir wissen nicht einmal, in welche Richtung sie geritten sind. Und gegen vier sind wir drei in der Minderzahl.«
    »Vier was?« fragte Odo verwirrt.
    » Richtungen ! Norden, Süden, Osten und ...«

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