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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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wird.«
    »Die Preise sind hier außergewöhnlich«, entgegnete Richard.
    »Die letzten zwei Wochen bist du den kichernden Dingern am Hof aus dem Weg gegangen«, neckte Willis ihn. »Je länger du dich fernhältst, um so schwieriger wird es, weiterzumachen, wo du aufgehört hast.«
    »In letzter Zeit hatte ich alle Hände voll zu tun mit den Geschäftsinteressen der Königin«, erklärte Richard.
    Willis schmunzelte und mußte an sich halten, um nicht laut zu lachen.
    »Wenn jemand seine Würde verliert, ist das kein Grund, fröhlich zu sein«, fügte Richard hinzu. »Und wenn du Wert darauf legst, dein hübsches Gesicht zu behalten, solltest du dir es genau überlegen, ob du die Geschichte weitererzählen willst. Burghley bemerkte, du hättest sie jedem aufgetischt, der sie hören wollte.«
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sich Willis mit einem Grinsen, wie es einem aufrichtig Reuigen schlecht anstand.
    »Die Eigentümer des Hahns sind Freunde meiner Schwester Brigette«, wechselte Richard das Thema. »Bucko gibt an mich weiter, was sich die Kaufleute der Stadt hier so erzählen.«
    »Eine Gräfin, die sich mit Wirtsleuten anfreundet?« fragte Willis überrascht.
    Richard zuckte die Achseln. »Es ist schon Jahre her, als Brigette mit ihrem Mann stritt, nach London davonlief und hier vorübergehend als Kellnerin unterkam, bis sich die beiden wieder versöhnten.«
    Willis schlug sich vor Lachen auf die Schenkel. »Das ist ja noch besser. Eine Gräfin, die sich als Kellnerin verkleidet?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, lachte Iain damals nicht«, bemerkte Richard trocken.
    »Dein Schwager scheint einiges gemein zu haben mit dir«, meinte Willis.
    Richard zog eine rotbraune Augenbraue hoch.
    »Mangel an Humor.«
    »Offensichtlich besitzt du ausreichend Humor für uns beide«, antwortete Richard. »Klatscht man am Hof noch über etwas anderes als meine Demütigung?«
    Willis machte eine kleine Pause, als denke er nach. »Es heißt, Lady Morgana Talbot und du wärt so gut wie verlobt.«
    Richard rollte die Augen. »Du tätest gut daran, meinem Beispiel zu folgen. Such dir eine reiche Erbin. Was gibt es sonst noch?«
    »Vor kurzem ist ein gewisser Signor Fulvio Fagioli aus Italien eingetroffen und bricht den Damen am Hof reihenweise die Herzen«, erzählte ihm Willis. »Muskeln und Charme sind eine unwiderstehliche Kombination. Fagioli brachte aus Italien ein merkwürdiges Gerät mit, es heißt Gabel und ...«
    »Da wären wir, meine Herren«, unterbrach eine Frau sie und stellte zwei Schüsseln dampfenden Eintopfs vor ihnen auf den Tisch.
    »Seid gegrüßt, Marianne.« Richard blickte auf zu der Frau des Besitzers. Er nahm ihre Hand und küßte sie, wie es am Hof Sitte war.
    Marianne kicherte. Sie war eine gutaussehende Frau mit üppiger Figur, warmem, von blonden und grauen Strähnen durchzogenen braunen Haar und haselnußbraunen Augen, die vor Witz und Verstand nur so funkelten.
    »Madame Jacques, darf ich Euch Baron Willis Smythe vorstellen«, erklärte Richard.
    Nachdem sein Freund diesen Einsatz gegeben hatte, übernahm Willis und küßte der Frau die Hand. »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Madame.«
    »Die Abstammung merkt man einfach«, meinte Marianne, offensichtlich beeindruckt. »Wir haben Euch eine ganze Weile nicht gesehen. Wie geht es Eurer Schwester?«
    »Brie geht es gut, aber das Schicksal hat ihr eine Tochter beschert, die ähnlich temperamentvoll ist wie sie.«
    Voller Mitgefühl schüttelte sie den Kopf und grinste: »So richtig kann ich über Bries Unglück nicht lachen. Ich mache mir selbst die meiste Zeit über Sorgen wegen meiner Tochter Theresa.«
    »Da möchte ich Euch mein Beileid ausdrücken«, antwortete Richard. Mit gesenkter Stimme fuhr er fort. »Ich bin hier, weil ich zwei Diebe fangen möchte und dabei Eure Hilfe brauche. Es handelt sich um zwei wahre Hünen; befinden sich solche unter Euren Gästen im Hahn?«
    »Ihr meint die beiden Begleiter der Frau mit den veilchenblauen Augen?« erkundigte Marianne sich.
    »Eine Frau mit veilchenblauen Augen?« wiederholte Richard überrascht. Der einzige Mensch, den er kannte und der diese ungewöhnliche Augenfarbe hatte, war der Herzog von Ludlow.
    Marianne nickte.
    »Wie heißen sie?«
    »Glendower, glaub ich. Oder Lloyd.«
    »Waliser Trottel«, murmelte Willis.
    »Das Pack hat mich auf der Straße nach Schloß Ludlow ausgeraubt«, erzählte Richard Marianne.
    »Haben ihm einfach die Stiefel ausgezogen und sein Pferd gestohlen«,

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