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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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einen seltenen exotischen Schmetterling.
    Langsam erwachte Keely aus der Ohnmacht. Als sie die Augen aufschlug, blickte sie in die vor Lebendigkeit sprühenden Smaragdaugen des Grafen, in dessen Gesicht seine Sorge um sie geschrieben stand. Als Keely den besorgten Gesichtsausdruck Herzog Roberts sah, versuchte sie aufzustehen.
    »Bleibt noch etwas liegen und ruht Euch aus«, warnte Richard sie und drückte sie sanft auf das Bett zurück.
    Keely folgte seinem Rat.
    »Habt Ihr Schmerzen?« fragte Lady Dawn sie, die sich zu ihr auf die Bettkante gesetzt hatte.
    Keely schüttelte den Kopf, was schon wieder ihren Magen in Aufruhr versetzte. Schnell hielt sie sich die Hand vor den Mund.
    »Habt Ihr etwas Falsches gegessen?« fragte Richard.
    »Nein, Eure Anwesenheit im Gasthof gestern hat mir den Appetit verdorben.«
    Seine smaragdenen Augen ließen nicht locker. »Und das Frühstück?«
    »Ich hatte keines.«
    »Kind, wann hast du das letzte Mal gegessen?« fragte Herzog Robert.
    »Meine letzte Mahlzeit war das Abendessen vorgestern.«
    »Du dummes Kind«, schüttelte Lady Dawn erleichtert den Kopf darüber, daß diese Krankheit so leicht zu heilen war.
    Keely sah zu, wie die Gräfin durchs Zimmer ging, die Tür öffnete und nach Meade rief. Es dauerte nur wenige Minuten, schon war der Diener zur Stelle und nahm ihre mit leiser Stimme vorgetragenen Anweisungen entgegen. Augenblicklich eilte er von dannen, um ihnen nachzukommen.
    »In Kürze wird es dir besser gehen, Liebes«, sprach der Herzog ihr Mut zu.
    »Lady Dawn hat ein leichtes Mittagessen für Euch bestellt«, erklärte ihr der Graf.
    »Anschließend schläfst du«, fügte der Herzog hinzu. »Du wirst dich bis morgen früh in diesem Bett ausruhen.«
    Keely war klar, daß sich alle um sie bemühten, aber sie fühlte sich ganz und gar unwohl in ihrer Haut, wie sie so im Bett lag und der Graf sie mit seinen Augen verschlang. Ihr schien es, als sei er hungriger als sie.
    »Ich begleite Euch nach draußen«, zog der Herzog die Aufmerksamkeit des Grafen auf sich.
    Bevor er das Zimmer verließ, lächelte Richard Keely zu. »Ich bin sicher, bald fühlt Ihr Euch wieder besser.«
    »Was wird aus meinen Cousins?« rief Keely den beiden hinterher, als sie an der Tür waren. »Odo und Hew brauchen mich.«
    »Deine Cousins sind meine Gäste, so lange sie dies wünschen«, versicherte ihr der Herzog.
    Keelys Blick glitt von ihrem Vater zum Grafen, dessen Gesichtsausdruck plötzlich schwer zu deuten war. Sie nickte kurz und ließ sich wieder in die Kissen sinken.
    »Keely fehlt nichts. Sie ist nur ohnmächtig geworden, weil sie nichts im Magen hatte«, erklärte der Herzog Odo und Hew, die ihren Platz vor der Tür nicht verlassen hatten. »Kehrt zurück in den Saal. Meade wird euch eine Mahlzeit bringen und einen Stuhl an meinem Tisch zuweisen.«
    »Vielen Dank, Euer Gnaden«, verbeugte sich Odo, ohne den Grafen aus den Augen zu lassen.
    »Aye, das ist sehr freundlich von Euch«, fügte Hew hinzu, »vor allem wenn man bedenkt, daß Ihr Engländer seid ...«
    Odo versetzte seinem Bruder einen Stoß und entschuldigte sich. »Er ist ein Dummkopf und weiß es nicht besser, Euer Gnaden.«
    »Ich verstehe«, antwortete der Herzog und unterdrückte ein Lächeln, als die beiden Waliser von dannen eilten. Zu Richard gewandte erklärte er: »Ihr entschuldigt mich, Devereux? Ich würde gerne meiner Tochter Gesellschaft leisten, wenn sie ißt.«
    Richard nickte und warf einen Blick zu der verschlossenen Schlafzimmertür. »Darf ich Euch um Erlaubnis bitten, Lady Keely meine Aufwartung zu machen?«
    Schmunzelnd klopfte ihm der Herzog auf die Schulter. »Mir ging es genauso, als ich ihre Mutter das erstemal sah. Allerdings ist mir Euer Ruf zu Ohren gekommen, den Ihr bei den Damen genießt. Sind Eure Absichten ehrenwert, mein Junge?«
    »Ich spiele nie mit unverheirateten Unschuldslämmern«, antwortete Richard. »Ich brauche einen Erben und muß heiraten. Und verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Talbots und den Devereux erscheinen mir durchaus wünschenswert.«
    »Dann werdet Ihr wohl bald um meinen Segen für Eure Eheschließung bitten«, spaßte der Herzog, doch der Spaß war halb ernst gemeint.
    »Dafür ist es noch zu früh.« Richard zog eine Augenbraue hoch. »Keely sah mir ins Gesicht und fiel in Ohnmacht, aber vielleicht gelingt es mir, die junge Dame von ihrer schlechten Meinung über mich abzubringen.«
    Unvermittelt packte der Herzog den Grafen am Arm. »Ich warne Euch,

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