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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Arme.
    »Tränen zu vergießen hilft dir nicht weiter in deinem Unglück«, erklärte er ihr. »Du wirst nur krank davon.«
    »Ich ... ich will nach Hause«, schluchzte Keely und lehnte den Kopf an seine starke Brust. »Ich gehöre nicht hierher.«
    »Basildon hat deine Zurückweisung tief gekränkt«, tröstete der Herzog sie und streichelte ihr über den Rücken. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie verzweifelt er nun ist.«
    »Nein, das glaube ich nicht«, antwortete Keely und fügte leise hinzu: »Gewöhnlich weine ich nicht, wenn man mich einen Bastard nennt.«
    Dem Herzog wurde ganz klamm ums Herz. Seine Tochter war genauso wenig ein Bastard wie er selbst, aber die Welt würde niemals die Wahrheit erfahren. Ihr Herzeleid war sein Herzeleid. Warum hatte er nur so viele Leben zerstört?
    »Wer nannte dich so?« fragte er sie.
    »Madoc, mein Stiefvater«, schluchzte Keely. »Ich hatte immer das Gefühl, nirgends hinzugehören. Madoc nannte mich ... Prinzessin von Nirgendwo.«
    Herzog Robert verspürte das dringende Bedürfnis, den verabscheuungswürdigen Waliser zu ermorden. Wegen dieses Mannes hatte seine Erstgeborene, das Kind seiner großen Liebe, eine Kindheit voller Erniedrigungen und Demütigungen erduldet. Sollte er je diesem finsteren Schurken von Angesicht zu Angesicht begegnen ...
    Keely nagte an ihrer Unterlippe, hob den Kopf und blickte ihn mit feuchten Augen an. Sie hatte keine Wahl, sie mußte sich ihm anvertrauen. Nachdem sie ihn abgewiesen hatte, würde der Graf nun gewiß sein Wort brechen, was ihre Cousins anging.
    »Ich muß Euch etwas gestehen, Euer Gnaden«, begann sie.
    Herzog Robert küßte sie sanft auf den Scheitel und scherzte: »Welches schreckliche Verbrechen hast du begangen, mein Kind?«
    »Straßenraub, fürchte ich.«
    »Was?«
    »Odo und Hew machten sich Sorgen um mich und überfielen den Grafen in Shropshire und ...«
    »Deine Cousins raubten Basildon aus?«
    Keely nickte. »Ich fürchte doch. Richard versprach mir, ihr Geheimnis für sich zu behalten, aber nun ... Könnt Ihr mir versprechen, daß ihnen der Galgen erspart bleibt?«
    »Ja.« Als er ihren zweifelnden Blick sah, erklärte ihr Herzog Robert: »Dein Vater, mein liebes Kind, ist hier ein mächtiger und einflußreicher Peer.«
    »Mächtiger als der Graf?«
    »Wesentlich mächtiger als dieses sauertöpfisch dreinblickende Bürschchen.«
    »Sauertöpfisch dreinblickend?« wiederholte sie fragend.
    »Devereux geht durch das Leben, als habe man ihm einen Stock in sein ...« Der Herzog räusperte sich. »Manchmal schaut er so leidend. Eine unangenehme Angewohnheit, die er von Burghley übernommen hat.«
    »Richard hat stets ein Lächeln im Gesicht und gewinnt den merkwürdigsten Dingen eine heitere Seite ab«, widersprach Keely. »Zumindest war das bis heute der Fall.«
    Herzog Robert lächelte. »Vielleicht bringst du seine besten Seiten zum Vorschein. Und die schlimmsten.« Er nahm sie in die Arme. »Ruhe dich ein wenig aus. Ich werde dir das Abendessen heraufschicken lassen.«
    Keely lächelte matt. »Danke, Euer Gnaden.«
    »Vergiß nicht, mein Kind. Wenn du soweit bist, bin ich dein Papa.«
    Aus dem Morgen war beinahe schon Nachmittag geworden, als Keely aufwachte. Sie schlug die Augen auf und blickte zum Fenster hinaus in einen grauen, wolkenverhangenen Himmel. Obwohl sein strahlendes Gesicht dem menschlichen Auge verborgen blieb, wußte sie, daß Vater Sonne sich da draußen hinter diesen bedrohlichen Wolken versteckte.
    Das Herz war ihr schwer, und Keely konnte nicht anders, ihre Gedanken kreisten um den Grafen. Richard erschien ihr so herrlich wie Vater Sonne, ein heidnischer Gott, der zum Leben erwacht war, aber wie es in der Seele eines Menschen aussah, wog viel schwerer. Zwar hatte er ihr versprochen, das Verbrechen ihrer Cousins für sich zu behalten, aber als er sie einen Bastard nannte, hatte er seine englische Kaltschnäuzigkeit offenbart. Unglücklicherweise hatte selbst ein Bastard Hoffnungen, Träume und Gefühle.
    Keely seufzte niedergeschlagen. Sie wünschte, sie hätten einander unter anderen Umständen kennengelernt – zu einem anderen Zeitpunkt und an einem anderen Ort. Die Welt des Grafen würde nie die ihre sein. Wenn sie einwilligte, ihn zu heiraten, würde er es bald bereuen, sie zu seiner Frau gemacht zu haben. Sie konnte nicht ohne Liebe leben. Außerdem würde ein englischer Graf nie gutheißen, daß sie eine Druidin war.
    Als Keely sich schließlich umdrehte, um aus dem Bett zu klettern, fiel

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