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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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und machte sich auf den Weg zum Herrensitz des Grafen. In den Händen trug sie die Flasche mit Schwalbenwurz und Peteröl.
    Sie schlüpfte durch die Lücke in der Hecke und befand sich auf dem Besitz des Grafen. Keely blickte über den gepflegten Rasen hinüber zu den Gartenanlagen. Verblüfft schloß sie die Augen, sie mußte sich geirrt haben, aber als sie erneut hinsah, hatte sich an dem erstaunlichen Anblick nichts geändert.
    Drei Bäume standen zusammen wie alte Freunde. Keely erkannte das helle Weiß der heiligen Birke, das dunkle Immergrün der heiligen Eibe und den heiligsten Baum von allen, die mächtige Eiche. Selten sah man diese drei Bäume zusammenstehen. Das gab ihr zu denken.
    Keely legte den Zeigefinger auf den Mund und schloß die Augen, um besser nachdenken zu können. Dann fiel ihr Megans Prophezeiung wieder ein:
    »Wandle unter den Mächtigen, doch das Glück wirst du finden, wo die Birke, die Eibe und die Eiche zusammenstehen ...«
    Keely schüttelte den Kopf, sie wollte ihren Augen nicht trauen. Ihre Mutter konnte unmöglich gemeint haben, daß sie hier ihr Glück finden würde. Das war einfach zu absurd. Birken, Eiben und Eichen gab es unzählige in England und Wales. Es gab also bestimmt Hunderte solcher heiliger Orte, wo diese drei zusammenstanden! Keely beschloß, bei der erstbesten Gelegenheit zu einer Andacht an diesen heiligen Ort zurückzukehren. Vielleicht an Samhuinn.
    »Folgt mir, Mylady«, empfing Jennings sie im Foyer. Er schritt zur Treppe.
    »Wohin bringt Ihr mich?« fragte Keely.
    »Der Graf liegt im Bett«, antwortete Jennings. »Seine Verletzung hindert ihn daran, herunterzukommen und Euch zu begrüßen.«
    Nervös fuhr sich Keely mit der Zunge über die Lippen. Es war einleuchtend, dachte sie. Er hatte sich den Knöchel verstaucht, sonst wäre er zur Residenz der Talbots gekommen. Keely nickte und folgte dem Majordomus die Treppe hinauf.
    Richard trug eine enganliegende schwarze Reithose und ein schwarzes Seidenhemd, das er nicht zugeknöpft hatte, so daß seine kupferroten Brusthaare herausleuchteten. Als sie das Zimmer betrat, lag er im Bett. Seine üppige Mähne, glutrot leuchtend wie die untergehende Sonne, und die kühlen Smaragdaugen, so erfrischend wie ein Wald im Frühling, nahmen ihren Blick gefangen.
    Keely wurde beinahe ohnmächtig bei diesem sinnlichen Anblick, der sie an einen zum Leben erwachten heidnischen Gott erinnerte. Am liebsten hätte sie sofort kehrtgemacht, aber dazu war es nun zu spät. Sie hob den Blick, und seine smaragdgrünen Augen ließen sie nicht mehr los.
    »Danke, daß Ihr kommt, Mylady«, begrüßte Richard sie, während sein Diener einen Stuhl für sie ans Bett rückte und anschließend den Raum verließ.
    »Nennt mich Keely.«
    »Dann mußt du Richard zu mir sagen.« Sein warmes Lächeln könnte den Schnee in den Bergen zum Schmelzen bringen.
    Keely lächelte zurück und setzte sich zu ihm auf das Bett, um seinen Knöchel untersuchen zu können. Bei den heiligen Steinen! Sogar die Füße dieses Mannes waren bewundernswert.
    »Ich kann keine Schwellung entdecken«, sagte sie. »Welcher Fuß ist es?«
    »Beide.«
    Keely sah ihn verwirrt an.
    »Den rechten Knöchel habe ich mir verstaucht«, erklärte Richard. »Und anschließend verdrehte ich mir den linken, als ich die Treppe hinaufhumpelte.«
    »Dieses Öl wird helfen.« Keely schüttete sich ein paar Tropfen der Flüssigkeit auf die Handfläche und reichte ihm die Flasche. Dann hob sie seinen rechten Fuß in ihren Schoß und begann, ihm das Öl in die Haut – seine wunderschöne Haut – einzureiben. Sie suchte sich abzulenken.
    »Hast du deine Meinung über meine Cousins geändert?« fragte sie ihn.
    »Vielleicht.«
    Keely fuhr hoch, doch als sie sah, daß er lächelte, wußte sie, er hatte sie nur geneckt. »Du hast auch etwas gestohlen«, neckte sie ihn ebenfalls. »Du hast mich geküßt, ohne mich um Erlaubnis zu bitten.«
    »Das kann man kaum einen Kuß nennen«, entgegnete Richard. »Und wenn man jeden Mann, der einem hübschen Mädchen einen Kuß stiehlt, als Dieb verurteilte, wäre kaum mehr ein Engländer am Leben.« Er blickte ihr tief in die Augen und fügte hinzu: »Das würde dir doch sicher gefallen?«
    Keely schwieg, doch um ihre Lippen spielte ein Lächeln.
    »Wenn du mich jetzt leidenschaftlich küßt«, versuchte Richard sie zu ködern, »sind deine Cousins und ich quitt.«
    »Erpressung ist gegen das Gesetz«, erinnerte ihn Keely.
    »Stürzen wir uns in ein Leben voller

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