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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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den Weg.«
    Keely führte sie aus den Stallungen einen Weg entlang, der sie zu einem abgelegenen Teil am Rande des Talbotschen Parks brachte, der von großen Eichen gesäumt war.
    »Die Luft ist so frisch, Samhuinn kündigt sich an.« Keely zog ihren Schal enger um die Schultern. »Diese wunderbare Nacht rückt schnell näher.«
    »Ich rieche nichts«, flüsterte Hew.
    »Ich auch nicht«, stimmte Odo ihm zu.
    Keely blickte gen Himmel. Im Westen glühte die untergehende Sonne golden, während der Himmel im Osten schnell dunkel wurde. Um sie herum war alles in leuchtende Herbstfarben getaucht, ein Rausch von Rot, Gold und Gelb.
    »Mit Hilfe der Muttergöttin ist alles möglich«, erklärte Keely ihren Cousins. »Aber laßt euch eins gesagt sein, ich habe im Augenblick nicht die erforderlichen Kerzen und Kräuter. Also fordert das launenhafte Schicksal nicht heraus, indem ihr dem Grafen auf die Zehen steigt. Verstanden?«
    Odo und Hew nickten gleichzeitig.
    Keely wünschte, sie hätte ihre Tasche mit den magischen Steinen und der Zeremonienrobe dabei, aber sie wollte kein Risiko eingehen und ins Haus laufen, um sie zu holen. Statt dessen hob sie einfach acht Steine auf und legte sie im Kreis auf den Boden, wobei sie darauf achtete, im Westen eine Öffnung zu lassen.
    »Wollt ihr mit hereinkommen?« fragte sie ihre Cousins.
    Die beiden schüttelten den Kopf.
    Nachdem sie den Kreis von Westen aus betreten und mit dem letzten Stein geschlossen hatte, sagte sie: »Störende Gedanken bleiben draußen.«
    Nun ging sie in die Mitte des Kreises und zog sich den Schal über den Kopf. Sie drehte sich dreimal im Uhrzeigersinn, bis sie wieder nach Westen blickte. Dann schloß sie die Augen und konzentrierte sich auf ihren Atem.
    »Mächtige Mutter Erde und Vater Sonne steht uns bei«, betete Keely. »Verleiht uns den Schutz der Unsichtbarkeit und eines festen Panzers, und wir gewinnen den Kampf gegen die Furcht.«
    Anschließend trat Keely an den westlichen Rand des Kreises und brach den Bann, indem sie den westlichsten Stein aufhob und über die linke Schulter warf.
    »Alles wird gut«, erklärte sie, als sie wieder zu ihren beiden Cousins ging.
    »Es ist schon beinahe Zeit zum Abendessen«, meinte Odo. »Mach, daß du ins Haus kommst, Kleines.«
    Keely nickte zwar, legte Hew aber die Hand auf die Wange. »Geht es dir nun besser, Cousin?«
    Hew nickte grinsend.
    »Dann lauft schon voraus, ich komme in ein paar Minuten nach.«
    Als sie alleine war, ging Keely zu der riesigen Eiche. Sie berührte ihren Stamm mit den Händen, umarmte den ganzen Baum und flüsterte: »Du bist sehr stark, mein Freund. Ich wußte, daß es herrlich sein müßte, dich zu berühren.«
    Sie trat näher an den Baum, bis ihr ganzer Körper ihn in der Umarmung berührte. »Vom ersten Augenblick an, als ich dich sah, wußte ich, daß wir Freunde sein würden.«
    Während Keely die unsichtbaren Mächte des Universums anrief, saß Richard Devereux im Studierzimmer des Herzogs von Ludlow. Dankend griff er nach dem angebotenen Glas Madeira, lehnte sich in seinem Sessel zurück und streckte die langen Beine aus.
    »Hier ist der deine, Teuerste.« Herzog Robert reichte Lady Dawn ihr Glas Wein. Er blickte zum Grafen und fragte: »Was beschäftigt Euch, Devereux?«
    »Es widerstrebt mir sehr, aber ich fürchte, Euch zu verletzen mit dem, was ich Vorbringen möchte, Euer Gnaden.«
    Herzog Robert verzog keine Miene und wartete darauf, daß der Jüngere fortfuhr.
    »Mein Interesse an Morgana ist im Schwinden begriffen«, erklärte ihm Richard. »Ich bedaure den Kummer, den dies verursacht.«
    »Das ist die beste Neuigkeit, die ich diese Woche hörte«, bemerkte Lady Dawn, was ihr einen tadelnden Blick des Herzogs eintrug.
    »›Bis daß der Tod uns scheidet‹ kann eine sehr lange Zeit sein«, ergriff der Herzog das Wort. »Ein Mann sollte niemals eine Frau ehelichen, die er nicht heiraten möchte.«
    »Vielen Dank für das Verständnis, das Ihr mir in dieser Angelegenheit entgegenbringt«, antwortete Richard und stellte sein Glas auf den Tisch. Er stand auf und schritt ans Fenster. »Ich möchte um die Hand Lady Keelys anhalten.«
    »Ich wußte es!« Lady Dawn klatschte in die Hände. »Was für ein schönes Paar Richard und Keely abgeben werden. Denkst du nicht auch so, Tally?«
    »Ich habe gegen diese Verbindung nichts einzuwenden«, stimmte Herzog Robert zu.
    Richard warf einen letzten Blick über die Schulter und lächelte über das Schauspiel vor dem Fenster. Der

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