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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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annehmen.«
    Richard, der es nicht gewohnt war, daß man ihm einen Strich durch seine Pläne machte, weigerte sich, ihre Worte zur Kenntnis zu nehmen. Eine Zurückweisung war unvorstellbar. »Was sagtest du soeben?«
    »Jede Frau wäre stolz, Euch ihren Ehemann zu nennen«, fuhr Keely fort. »Doch ich reiste nach England, um meinen ... Seine Gnaden zu finden. Es wäre mir unmöglich, nun zu heiraten und ihn zu verlassen.«
    »Du würdest nebenan wohnen, liebes Kind«, lächelte Herzog Robert. »Devereux ist Englands begehrtester Junggeselle, und eine Frau ohne Mann ist wie ein Reich ohne Herrscher. Außerdem sind bereits jüngere Mädchen als du glückliche Mütter. Ist es nicht so, Chessy?«
    Keely rückte nicht ab von ihrer Meinung. »Falls Ihr ... falls Ihr wünscht, daß ich Euer Haus verlasse, kann ich nach Wales zurückkehren ...«
    »Was, zum Teufel, stört dich an mir?« platzte Richard der Kragen – zum erstenmal in seinem wohlgeordneten Erwachsenenleben. Wie konnte dieser dahergelaufene Niemand es wagen, ihm, dem berühmten Grafen von Basildon, einen Korb zu geben!
    »Ihr seid Engländer«, sagte eine nun mindestens ebenso wütende Keely, als erkläre dies alles.
    »Du bist beinahe ebenso englisch wie ich.«
    »Ich bin Waliserin!«
    »Eine Frau in deiner Lage sollte dankbar sein für jeden Antrag, und sie sollte sich unterstehen, den Antrag von Englands berühmtestem Grafen zurückzuweisen!«
    Bei dieser Beleidigung wich Keely das Blut aus den Wangen. Sie wußte, worauf er anspielte. Sie hatte ähnliches schon oft genug gehört. Der Graf drückte sich nur etwas gewählter aus als die meisten anderen. Aus irgendeinem merkwürdigen Grund hatte sie etwas anderes von ihm erwartet.
    »Paßt auf, was Ihr sagt, Basildon«, sprang der Herzog seiner Tochter verärgert zur Seite.
    Keely erhob sich aus ihrem Sessel und trat dem Grafen gegenüber. »Von welcher Lage sprecht Ihr?« stellte sie ihn voller Verachtung zur Rede.
    Richard funkelte sie an. »Deiner Lage als Bastard eines Edelmannes.«
    »Jetzt reicht es!« rief Herzog Robert und schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Alle Drachen spucken Feuer«, sagte Keely nach Atem ringend. Ohne ein weiteres Wort schritt sie hoch erhobenen Hauptes zur Tür.
    Richard eilte ihr augenblicklich hinterher. »Es tut mir leid«, entschuldigte er sich und hielt sie am Unterarm fest. »Ich ... ich habe nicht gemeint, was ich sagte.«
    Und nun bescherte Keely dem Grafen die zweite schockierende Erniedrigung des Tages. Sie blickte ihm mit ihren veilchenblauen Augen direkt in seine smaragdgrünen Augen und sagte kühl: »Nehmt Eure widerliche Pfote von meinem Arm.«
    »Du nimmst meine Entschuldigung nicht an?« fragte Richard sie überrascht.
    »Nein.«
    Innerhalb weniger Minuten zweimal zurückgewiesen zu werden, bekam Richard nicht. »Ist dir klar, daß ich jede Frau in England haben könnte, wenn ich wollte?«
    »Alle bis auf eine.« Mit hoch erhobenem Kopf verließ Keely den Raum.
    Herzog Robert fluchte laut, stand auf und ging ihr nach. »Ich rede mit ihr«, erklärte er, bevor er verschwand.
    Richard starrte den beiden hinterher und rätselte, was er falsch gemacht hatte. Die Kleine hatte seinen Antrag abgelehnt und sich geweigert, die erste Entschuldigung, die er jemals gegeben hatte, anzunehmen!
    »Das ist also der sagenhafte Charme der Devereux«, gurrte die Gräfin hinter ihm.
    »Sehr lustig.« Richard drehte sich um. »Sagt mir, Cheshire, wenn man sich entschuldigt, ist dann der andere nicht verpflichtet, die Entschuldigung anzunehmen?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß es nicht«, antwortete Lady Dawn. »Ich habe mich noch nie entschuldigt. Wollt Ihr sie denn wirklich?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Armer Richard, daß Ihr Myriaden von Englands willigen Mädchen beglücktet, hat Euren Verführungskünsten wohl eher geschadet«, bemitleidete Lady Dawn den Grafen in dieser für ihn gänzlich ungewohnten Misere. »Eine Widerspenstige vor den Traualtar zu locken ist einfacher, als vom Baum zu fallen. Ich könnte Euch helfen.«
    Richard zog eine Augenbraue in die Höhe. »Wie?«
    »Vertraut mir, mein Lieber«, antwortete sie und hakte sich bei ihm unter. »Je einfacher der Plan, desto besser funktioniert er ...«
    Ein Stockwerk höher klopfte Herzog Robert an die Tür zum Schlafgemach seiner Tochter und trat ein. Sie lag zusammengerollt auf dem Bett und weinte in das Kopfkissen. Der Herzog setzte sich zu ihr auf die Bettkante und nahm sie liebevoll in die

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