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Die dunkle Chronik der Vanderborgs. Louisa

Die dunkle Chronik der Vanderborgs. Louisa

Titel: Die dunkle Chronik der Vanderborgs. Louisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianka Minte-König
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nicht finden. Zum Schutz gegen ihn hat Estelle dieses Refugium angelegt. Nun weißt du, dass es weise von ihr war und von Voraussicht zeugte.«
    Ich hockte apathisch auf dem Sofa und glaubte, in einem Albtraum gefangen zu sein.
    »Wölfe«, stieß ich mit zittriger Stimme aus. »Also hat Kommissar Werner mit seiner Vermutung richtig gelegen … eine DNA, die Ähnlichkeit mit der von Wölfen aufweist.«
    Amadeus nickte. »Es sind Werwölfe. Sie stammen aus einem mystischen Rudel … aus den Karpaten.«
    »Woher weißt du …?«
    »Es steht in der Chronik. Amanda hat davon berichtet.« Er schwieg einen Moment und sah mich dann ernst und fragend an. »Glaubst du nun, dass ich mit dem Tod deiner Freunde nichts zu tun habe?«
    Mich schauderte, als ich nickte. »Sie waren es«, stammelte ich von Schmerz überwältigt. »Die Werwölfe haben Thomas und Stefan ermordet … Diese Bestien sind über sie hergefallen.«
    »Und Utz hat sich an dem Mädchen delektiert … dich hat er sich gewiss als Leckerbissen bis zum Schluss aufgehoben. Er war immer schon ein Lebemann!«
    Ich fand diese Äußerung reichlich zynisch und unpassend und fragte daher etwas unfreundlich: »Dann habe ich wohl seine Geschmacksrichtung nicht getroffen oder warum hat er nicht zugebissen? Nur weil ich aufgewacht bin? Das würde ihn doch nicht hindern …«
    »Normalerweise nicht. Ehrlich gesagt, kann ich es mir auch nicht erklären. Irgendetwas muss ihn gestört haben …«
    »Also habe ich einfach nur Glück gehabt?«
    »Es scheint so.«
    Ich konnte das zwar nicht glauben, denn wenn er wirklich gekommen war, um die Blutrache an mir zu vollenden, müssten es schon massive Gründe sein, die ihn so kurz vor seinem Ziel davon abgehalten hatten. Aber ich hatte keine Ahnung, welche das gewesen sein könnten, und spürte dadurch die Bedrohung, die für mich von ihm ausging, nur noch stärker.
    Das Schweigen lastete schwer zwischen uns. Ich fühlte mich elend, weil ich Amadeus, den ich doch eigentlich lieben sollte, diese schrecklich brutale Tat zugetraut hatte. Was war nur aus meinen romantischen Träumen geworden? Ein Albtraum aus Misstrauen, falschen Verdächtigungen, Zynismus …
    Ich fühlte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. Wie musste Amadeus darunter gelitten haben?! Es tat mir so leid und von meinem Schuldbewusstsein überwältigtwisperte ich mit tränenerstickter Stimme: »Ich habe nie wirklich geglaubt, dass du etwas mit den Morden zu tun hast, Amadeus. Mein Herz sprach stets für dich … aber mein Verstand und die Umstände … sie waren gegen dich … und so ist natürlich mein Verdacht doch auf dich gefallen … denn du warst der einzige Vampir hier. Und auch Kommissar Werner hat ja von einer seltsamen DNA gesprochen … einer DNA, die durchaus von einem Vampir stammen konnte. Aber nun, wo ich Utz und seine Werwölfe gesehen habe, bin ich mir sicher, dass er und seine Begleiter meine Freunde umgebracht haben. Die kalte Berührung eines Vampirs, die ich in der Mordnacht gespürt habe … Du hast gesagt, sie sei nicht von dir gewesen … Jetzt weiß ich, dass Utz neben meinem Lager gestanden haben muss und im Begriff gewesen war, mir den Todeskuss zu geben.«
    Amadeus setzte sich neben mich und nahm mich in seine Arme. Aus traurigen Augen sah er mich liebevoll an. »Ich bin froh, dass du das sagst, Louisa, und ich verstehe, dass du verwirrt bist. Wer wäre das nicht angesichts einer solchen Tragödie. Aber sie ist leider noch nicht vorbei. Utz bleibt eine Bedrohung für uns. Ich bin sicher, dass er persönlich an der Tötung deiner Freunde beteiligt war. Deine Freundin war nur eine Vorspeise für ihn, um sich aufzuputschen für den großen Moment, wo er mit dir auch die Letzte aus dem Geschlecht der Vanderborgs endlich töten konnte.« Wieder sah er mich geradezu flehend an. »Werde meine Gefährtin und du bist in Sicherheit.«
    Ich schüttelte den Kopf, streichelte ihn und küsste seinen Mund. Wie kühl seine Lippen schon wieder waren …
    »Du bist kleinmütig, Amadeus, und … du unterschätzt meine Willenskraft.«
    Er lächelte. »Nein Louisa, ich weiß, dass du eine starkejunge Frau bist, und ich bewundere dich für deinen Mut. Aber es ist Todesmut, denn du ahnst nicht, was für einen Sturm einer wie Utz mit seinen mystischen Kräften entfesseln kann. Nicht zufällig lässt er sich von zwei Werwölfen begleiten … Werwölfen, jenen unbezähmbaren Kreaturen! Er hat sie gezähmt, sodass sie ihm wie Schoßhündchen auch noch nach ihrer

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