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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Dass zwei Trolle fehlten, schien ihm nicht ungewöhnlich zu sein. Sie waren noch nicht so lange in der Stadt.
    »Vermutlich sind sie noch unterwegs, aber ich dachte mir, es wäre besser, wenn wir ein paar Trolle aussenden, die nach ihnen schauen.«
    »Was ist mit Rada und ihren Trollen?«, erkundigte sich Karn. »Wäre das nicht besser eine Aufgabe für sie?«
    Israk wiegte seinen Kopf hin und her. »Schon, aber Rada hat drei Boten geschickt, und jetzt sind nicht mehr viele Jäger aus ihrem Stamm hier.«
    Es war Ruk, der die kurze Stille unterbrach. »Können wir machen. Oder, Akken? Besser, als sich weiter die Hintern platt zu sitzen.«
    Ihr Anführer war noch nicht gänzlich überzeugt, also warf Karn sich auch in die Bresche: »Oder wir lassen Radas Stamm suchen und quatschen ein wenig mit Breg und…«
    »Ja, schon gut, wir machen das«, fuhr ihm Akken ins Wort. Dann wandte er sich wieder an Israk: »Wir müssen wissen, wohin du sie geschickt hast. Und was wir von der Gegend da wissen.«
    »Sicher. Sie sind nach Süden gezogen, da gibt es wohl einen Fluss, dem sie ein Stück lang folgen sollten. Er führt in die Ebenen und dann ins Gebiet der Keibos. Deshalb habe ich auch an euch gedacht, denn wenn es Ärger mit denen gibt, kennen sich einige von euch damit am besten aus.«
    »Gut.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte Akken sich um und verließ das Haus. Die anderen Trolle folgten ihm. Breg schloss zu ihm auf und begann, auf ihn einzureden, ihm wieder einmal von ihren Erfahrungen mit den Keibos zu erzählen. Karn und Ruk gingen langsamer hinterher.
    »Wird guttun, hier mal rauszukommen«, stellte Ruk fest.
    »Denkst du, die beiden sind in Schwierigkeiten?«
    Ruk verzog das Gesicht. »Keine Ahnung. Kann sein. Kann aber auch sein, dass sie einfach nur faul sind. Wir sollten auf jeden Fall vorsichtig sein und mit allem rechnen. Wir wissen, dass ein paar Eleitam geflohen sind. Wer weiß, wo die hin sind und was die machen. Schlüpfrige kleine Talbewohner!«
    Sie erreichten ihre Unterkunft, aber Akken blieb davor stehen. »Wir brechen am besten gleich auf. Packt genug Vorräte für ein paar Tage ein.«
    »Du kommst mit?«, fragte Karn verdutzt.
    Akken runzelte die Stirn. »Was dachtest du denn?«
    Karn hob die Schultern. »Ich weiß nicht… Ich dachte, du bleibst hier.«
    »Und warum sollte ich das tun?«, hakte Akken gefährlich ruhig nach. Offenbar war sein Zorn zurückgekehrt.
    »Na ja, du bist unser Anführer. Ich dachte nur, falls hier irgendwas passiert, damit du…«
    »Jemand muss hier ein Auge drauf haben«, sprang ihm Ruk zur Seite. »Hier werden Entscheidungen getroffen, die uns alle betreffen. Wenn Israk wieder die Stämme versammelt, wer spricht dann für uns?«
    Akken öffnete den Mund, holte tief Luft, dann hielt er inne und seufzte.
    »Ihr drei brecht noch heute auf. Wenn ihr zurückkommt, kommt ihr zuerst zu mir. Verstanden?«
    Sie nickten einhellig.
    Akken tauchte in das Dunkel des Hauses ein. »Verdammte Scheiße«, hörten sie ihn grummeln.
    Karn warf Ruk einen triumphierenden Blick zu, dann grinsten sie beide.
    Breg fletschte die Zähne. »Auf geht’s!«

28
    E s lag ein Geruch in der Luft, den Karn nur selten hatte genießen dürfen. Er kannte ihn lediglich, da ihn der Wind manchmal an Frühlingsabenden aus den Tälern bis in die Berge hinauftrug. So fremd und exotisch, der Duft von Blumen, Gräsern, Sträuchern und Tieren– von neuem Leben.
    Es gab keinen Zweifel mehr, dass der Winter hier unten vorbei war. Hinter sich, auf den hohen Gipfeln der Berge, die jetzt in Wolken gehüllt waren, hätte Karn bei besserer Sicht noch das Weiß des Schnees erkennen können. Aber schon auf den tiefer gelegenen Hängen, die momentan im Schatten der Wolken lagen, zeigte sich nun das erste Grün. Es war fast so, als würde die Natur sich beeilen. Nach dem langen und harten Winter schienen Pflanzen und Tiere keine Zeit mehr verschwenden zu wollen.
    Hinter den drei Trollen lagen die Berge, aber vor ihnen erstreckte sich das noch unbekannte Land. Von einem der höheren Hügel betrachtete Karn es.
    Die Hügel erstreckten sich noch ein Stück vor ihnen, wurden dabei merklich flacher und gingen schließlich in eine Ebene über, durch die sich ein Fluss mit vielen Windungen zog. Im Osten, wo morgens die Sonne aufging und sich nun hinter Wolkenfetzen verbarg, zeichnete sich ein gewaltiger Wald in dunklem Grün ab, der bis auf die ersten Hügel hinaufreichte. Nach Westen hin war das Land flach; dort gab es hier und da

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