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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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sein, kann sich unserer Sache anschließen und verhindern, dass solche Perversionen je wieder geschehen.” Er starrte Mitch in die Augen. “Wo sind sie?”
    Vielleicht hätte Mitch Sammael anlügen können. Vielleicht hätte er die Bitte des
Strigoi
abschlagen und trotzdem überleben können … wenn diese Leute bei Pax wirklich an die edlen Ideale glaubten, von denen er gesprochen hatte.
    Aber er war nicht bereit, sein Leben auf diese Wahrscheinlichkeit zu setzen, besonders, wenn sie das Gleiche wollten wie er: Dorian Black vernichten und Gwen befreien. Ihm fiel kein Grund ein, warum sie Gwen schaden sollten, wenn sie sie so offensichtlich als Opfer sahen.
    Vorausgesetzt natürlich, dass Sammael wirklich das war, was er vorgab zu sein. “Wie kann ich sicher sein, dass sie nicht in Wirklichkeit einer dieser Gangs angehören?”, fragte er ohne Umschweife.
    “Ich fürchte, mein Wort wird Ihnen genügen müssen, Mr. Hogan. Die Alternative …” Der Vampir zuckte mit den Schultern. “Wenn unser erstes Ziel wäre, Menschen zum Schweigen zu bringen, die von der Gegenwart von Vampiren in der Stadt wissen, dann würden wir Sie auch nicht für einen Moment aus unseren Augen lassen. Das sehen Sie hoffentlich ein.”
    “Kann ich ein paar Stunden darüber nachdenken?”
    “Ein paar Stunden, Mr. Hogan. Nicht mehr. Hier ist meine Visitenkarte. Rufen Sie diese Nummer an, wenn Sie sich entschieden haben.” Sammael gab dem Fahrer ein Zeichen, und der trat aufs Gas. Bald darauf hielten sie vor Mitchs Haus an.
    “Ich hoffe, Sie erkennen Ihre Vorteile darin, uns zu helfen”, sagte Sammael, als sein Handlanger Mitch aus der Tür half. “Sie werden nicht nur Gwen retten, sondern Ihre ganze Rasse.”
    Mitch trat einen Schritt zurück, als das Auto abfuhr. Er hatte kaum gemerkt, wie schnell sein Herz schlug oder wie sein Hemd an seiner Brust und in seinen Achseln klebte.
    Verdammt. Wenn irgend etwas davon wahr ist …
    Er taumelte auf sein Haus zu und erklomm die Stufen zu seiner Wohnung. Er versuchte, klar zu denken. Von ihren Grundsätzen und ihrem Glauben abgesehen, waren Sammael und Pax genauso gnadenlos wie jeder andere Gangster. Wenn sie ihm schon so weit gefolgt waren, dann würden sie ihm auch folgen, wenn er sich auf die Suche nach Gwen machte. Wenn er tat, was sie verlangten, gab es die Chance, dass er wenigstens einen Teil von dem, was danach geschah, kontrollieren konnte. Und das Risiko war es wert, wenn es das Ende von Dorian Black bedeutete.
    Er ging in seine Wohnung, drehte das Radio an und wartete zwei Stunden, in denen er Sammaels Karte immer wieder zwischen seinen Fingern drehte. Der Anruf war kurz. Als er erledigt war, kehrte Mitch ins Büro zurück, um seine Sachen in Ordnung zu bringen. Dann ging er zu Ray Fowler und brachte ihn dazu, zuzugeben, dass er Gwen und ihren “Freund”, Mr. Black, persönlich nach Mexiko geflogen hatte.
    Als Mitch in dieser Nacht ins Bett ging, schlief er den Schlaf der Gerechten.
    Als Sammael aus seiner Vision erwachte, waren seine Muskeln steif vor Schmerzen und sein Herz pochte so schnell, dass jeder
Strigoi
im Raum es gehört hätte.
    Aber er war allein. Allein mit den Bildern aus seinem Traum … Bilder von einem dunklen Engel, der ein flammendes Schwert schwang.
    Er stand aus seiner Schlafnische auf und ging in seiner Zelle auf und ab. Er erinnerte sich an das Delirium, das nach der Geißelung der letzten Nacht über ihn gekommen war. Es war nicht ungewöhnlich, dass ihn das Unbehagen seiner Wunden eine Zeit lang überwältigte, aber ihm waren nur selten Visionen gewährt worden. Er wusste, dass diese echt gewesen war. Und er wusste, was sie verhieß.
    Der dunkle Engel hatte ein Buch in seiner Hand gehalten, das echte Buch, nach dem Sammael schon so lange suchte. Das bedeutete, dass das Buch in Mexiko zu finden war. Und wenn es erst gefunden war, würde der dunkle Engel für den ultimativen Sieg sorgen.
    Mit einem Dankgebet zog Sammael sein grobes Wollhemd aus und bereitete sich darauf vor, seine Ergebenheit erneut unter Beweis zu stellen.
    Gwen kehrte kurz vor Sonnenaufgang in die
Casa
zurück. Sie war stundenlang in der Wüste herumgewandert und hatte doch gewusst, dass sie sonst nirgendwohin gehen konnte.
    Die Hütte war leer, als sie durch die Tür trat. Sie setzte sich in den Schaukelstuhl und lauschte für eine lange Zeit. Sie erwartete das leise Flüstern von Dorians Schritten, aber nichts geschah.
    Vielleicht kommt er nicht zurück, dachte sie. Aber sie wusste,

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