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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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erwartet hatte. “Ich komme in ein paar Minuten”, sagte er.
    Der Leibwächter starrte weiter Gwen an. “Deine Erste, oder?”, fragte er. “Nicht schlecht. Ohne die Kleider bestimmt noch besser.”
    Dorian konnte sich gerade genug zusammenreißen, um dem Jungen nicht den Hals zu brechen. Er schloss stattdessen die Tür.
    “Hast du ein Abendkleid mit, wie ich es dir gesagt habe?”, fragte er Gwen, ohne sich umzudrehen.
    Sie sprach nicht. Schweigen war ihre einzige Möglichkeit, sich aufzulehnen, aber er konnte nicht zulassen, dass sie damit weitermachte.
    “Antworte mir, Gwen.”
    “Ja”, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus.
    “Zieh es an. Kämm dir die Haare. Mach dich so attraktiv wie möglich.”
    “Für Kyril? Willst du mich ihm übergeben?”
    Die Frage war ebenso ignorant wie abstoßend. “Nein. Aber er wird besser verstehen, warum ich dich umgewandelt habe, wenn er deine ganze Schönheit sieht.” Er wies mit dem Kopf in Richtung Badezimmer. “Geh. Beeil dich.”
    Sie stand auf, nahm ihren Koffer und schlug die Tür zum Badezimmer fest hinter sich zu. Dorian atmete aus und wartete. Gute zehn Minuten vergingen, ehe sie wiederkam, gekleidet in ein tiefblaues Abendkleid mit Schwalbenschwanz und tiefem Rückenausschnitt. Sie hatte ihre Haare auf eine Art hochgesteckt, die die feinen Knochen ihres Gesichts betonte, und ihre Lippen waren burgunderrot gefärbt.
    Sie war einfach atemberaubend.
    Mit einer spöttischen Geste drehte sie sich im Kreis, um sich zu zeigen. “Und, Meister? Bin ich bereit für die Versteigerung?”
    Dorian bot ihr seinen Arm an. “Komm, ganz ruhig. Versuch, dran zu denken, dass dein Leben in Kyrils Händen liegt.”
    Sie legte ihre Hand in seine Armbeuge, auch wenn jeder Muskel und jede Sehne seinem Willen zu widerstehen versuchten. Ihr Gesicht war eiskalt und blass, als er sie aus der Suite und den Korridor hinab zu Kyrils Räumlichkeiten führte.
    “Er hat sie bereits umgewandelt”, sagte Taharial.
    Sammael erstarrte, unfähig zu glauben, was er gerade gehört hatte. “Wie ist das möglich?”, sagte er und beugte sich drohend über den jüngeren Mann. “Wie konntest du die Sache so schlimm vermasseln?”
    Taharial neigte seinen Kopf. Er hatte offensichtlich keine Erklärung für sein Versagen. Er würde bestimmt in der Wache degradiert werden, aber das hätte kaum Auswirkungen auf die aktuelle Katastrophe.
    “Berichte”, befahl Sammael angespannt.
    Erschüttert begann Taharial zu berichten, wie einer von Pax’ Agenten, der gerade erst in Kyrils Organisation zum Leutnant aufgestiegen war, ein Gespräch zwischen Dorian Black und dem Anführer der Splittergruppe belauscht hatte … und wie er erfahren hatte, dass Gwen am Leben und immer noch in Manhattan war.
    “Unser Mann hat berichtet, dass Kyril geleugnet hat, irgendetwas mit dem ersten Anschlag auf Murphys Leben zu tun zu haben.”
    “Und wie hat Dorian auf diese Information reagiert?”, fragte Sammael.
    “Seine Gefühle waren nicht zu erkennen.”
    “Sprich weiter.”
    “Kyril hat Dorian gefragt, ob er sich etwas aus dem Mädchen macht. Black hat das geleugnet. Dann …”, Taharial hob seinen Kopf, “hat Kyril Dorian befohlen, sie zu eliminieren.”
    Sammael vergaß sofort seine Wut. “Und doch hat Dorian Kyrils Befehl nicht ausgeführt.”
    “Nein. Sobald ich den Bericht von unserem Agenten erhalten hatte, habe ich zwei unserer besten Männer auf Black angesetzt. Bei Sonnenuntergang hat er ein Hotel betreten und ist in ein Zimmer im zweiten Stock gegangen. Murphy hat ihm die Tür geöffnet.”
    Sammael setzte sich wieder in seinen Stuhl. “Und dort hat er sie umgewandelt.”
    “Das haben unsere Agenten ausgiebig beobachten können, als Black und Murphy das Hotel verlassen haben.”
    “Und warum sind deine Männer nicht eingeschritten?”
    “Sie behaupten, dass es im Hotel zu viel menschliche Aktivität gegeben hat, um einen offenen Konflikt zu riskieren, falls Dorian sich der Zusammenarbeit widersetzt hätte.”
    Sammaels Wut kochte wieder hoch. “Dummköpfe und Feiglinge”, murmelte er. “Was haben diese Versager getan?”
    “Sie konnten das Gespräch zwischen Dorian und der Sterblichen nicht belauschen, aber nachdem ein ganzer Tag verstrichen war, hat sich ein weiterer Mensch dem Zimmer genähert.”
    “Wer?”
    “Mitch Hogan.”
    Mitch Hogan, einer von Gwen Murphys Kollegen beim
Sentinel
, ein Mann, den Sammael nicht für wichtig gehalten hatte. “Was wollte der Mensch

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