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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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doppelt so schwer war wie sie, durch den Raum werfen konnte wie einen Bleistift.
    Sie schwieg immer noch, als das Taxi in die Auffahrt vor Kyrils Hotel einbog. Dorian legte eine besitzergreifende Hand auf Gwens Arm, als sie an den Wachen vor dem Hotel vorbeigingen und die Lobby betraten.
    Gwen ging wie eine Aufziehpuppe. Sie reagierte nicht auf das Starren von Kyrils Männern oder die vorsichtigen Blicke des Hotelpersonals. Der Junge im Lift blickte ruhig auf die verspiegelte Wand, als würde ihn sein eigenes Spiegelbild mehr als alles andere interessieren. Der Aufzug erreichte den zweiten Stock, und Dorian führte sie zur Tür seiner privaten Räume.
    Gwen blieb stehen. Sie lehnte sich an die Wand und atmete in kurzen Stößen, wie Schluchzen.
    “Du hast mich verändert”, sagte sie.
    Dorian stellte den Koffer ab. “Ja”, sagte er.
    “Warum?” Ihre Augen waren jetzt wachsam, hart vor Anklage und Angst.
    “Ich hatte den Befehl, dich zu eliminieren.”
    Sie betraten gefährliches Gebiet. Dorian überblickte den Korridor in beide Richtungen und lauschte. “Wir sollten reingehen.”
    “Wo sind wir?”
    “Ich erkläre dir bald alles.” Er nahm ihren Arm. “Komm.”
    Sie betraten die Suite. Gwen ignorierte die teuren Möbel und stand in der Mitte des Wohnzimmers, als hätte sie jeden Willen, sich zu bewegen, verloren.
    “Warum hast du mich verwandelt?”, fragte sie noch einmal.
    Dorian atmete tief durch. “Ich hatte den Befehl, dich umzubringen.”
    Die harten Worte ließen sie zusammenzucken, als hätte er sie geohrfeigt. “Dann warst du die ganze Zeit hinter mir her.”
    “Nein. Ich habe dir die Wahrheit gesagt, Gwen. Ich habe mich Kyril erst angeschlossen, nachdem ich glauben musste, du wärest tot. Er hat den Anschlag befohlen, als er erfahren hat, dass du noch lebst.”
    Sie starrte benommen auf den Teppich. “Du bist zu ihm zurückgekehrt.”
    “Ja. Ich war auf dem Weg in sein Hauptquartier, als Hogan mich in der Gasse abgefangen hat.”
    “Du wolltest Kyril umbringen. Meinetwegen.”
    “Ich hatte nicht die Gelegenheit. Gwen …”
    “Ich wusste, dass derjenige, der mich umbringen wollte, es wahrscheinlich weiter versuchen würde”, sagte sie. “Aber er hat dir befohlen …” Sie zitterte. “Hat er von uns gewusst?”
    “Nicht, bis jemand ihm berichtet hat, dass du mir nach dem Hinterhalt von Christofs Vollstreckern geholfen hast.”
    “Und jetzt hast du mich hierher …” Sie sah sich im Zimmer um, als sähe sie es zum ersten Mal. “Die Männer draußen. Sie sehen wie Vollstrecker aus.” So blass sie war, sie verlor noch mehr Farbe. “Sind wir in Kyrils Hauptquartier?”
    “Es ist nicht, was du denkst.” Dorian fiel es schwer zu sprechen. “Ich habe Kyril überzeugt, dass du und ich zwar miteinander bekannt sind, ich aber keine Gefühle für dich habe. Wenn ich meinen Auftrag nicht ausführe, wird er einfach einen anderen Attentäter an meiner Stelle schicken.”
    “So wie er dich geschickt hat, um nach dem ersten Versuch aufzuräumen.”
    “Ich bin mir nicht länger sicher, dass er hinter dem ersten Anschlag stand.”
    Ihre Kehle produzierte ein merkwürdiges leises Kichern. “Ich muss sehr wichtig sein, um so viele Feinde zu haben.”
    “Dein jetziger Feind ist alles, was im Moment zählt.” Er versuchte, seine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen, denn er wusste, dass ihm das Schlimmste noch bevorstand. “Ich hätte Kyril umbringen können, aber andere wären ihm direkt nachgefolgt, und du wärest allein gewesen. Ich musste eine permanentere Lösung finden.”
    Sie presste ihre Hände gegen ihre Stirn. “Wie zur Hölle kann es mich retten, wie du zu sein?”
    Er fühlte sich auf einmal sehr müde. “Kyril wollte dich neutralisieren”, sagte er. “Der offensichtlichste Weg war, dich umzubringen. Aber wenn du aufhörtest, eine Bedrohung darzustellen … wenn du nicht länger den Theorien deines Vaters nachgehen könntest … würde das dem gleichen Zweck dienen.”
    Gwen lachte noch einmal, doch das Geräusch verlor sich in einem Krächzen. “Du meinst, ich könnte meine Arbeit nicht mehr machen, nachdem ich mich verändert habe.”
    “Sogar diese Möglichkeit könnte Kyril nicht überzeugen.”
    Sie drehte sich mit geballten Fäusten zu ihm um. “Warum nicht? Wie leicht, meinst du, wäre es für mich, bei der Zeitung aufzutauchen und Spellman zu sagen, dass ich ab jetzt nur noch nachts arbeiten kann? Was würde ich noch irgendwem nützen?”
    “Du bist eine kluge

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