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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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sah.
    »Kann
ich nicht«, antwortete sie. »Aber davon abgesehen:
Felicity, Schätzchen, was tust du hier?«
    »Ich
warte auf mein Mondschein-Date.«
    »Sehr
romantisch. Soll ich Ciaran Bescheid geben?«
    O
Gott, bloß das nicht!
    Mildred
grinste. »Wie willst du denn wieder zurück? Du wirst wohl
oder übel eine Fachkraft brauchen. Wie bist du überhaupt
hierhergekommen?«
    »Keine
Ahnung«, antwortete ich ehrlich. »Ich glaube, das hat mit
einer Menge Alkohol und Wunschdenken zu tun gehabt. Wäre mir in
nüchternem Zustand bestimmt nicht passiert.«
    Mildreds
perlendes Lachen erhellte die Nacht. »Aha, unser Halbelf hat
dich also doch um den Finger gewickelt.«
    Ich
biss mir auf die Lippen. » So würde ich es jetzt nicht unbedingt ausdrücken. Kannst du
mir nicht helfen zurückzukommen?«
    »Nein.«
Mildred Gesicht wurde ernst. »Das liegt nicht in meiner Macht.
Ciaran ist nicht so schrecklich, wie du glaubst.«
    »Das
sagst du«, verkündete ich düster. »Du hattest
ihn noch nie als Lehrer.«
    Da
lachte Mildred wieder laut auf. Besorgt drehte ich mich um. Ob man
sie nicht hörte? Was, wenn noch mehr Pärchen hier unterwegs
waren?
    »Dann
denken sie, eine Frau hat irgendwo im Park Spaß«,
erklärte Mildred, die wieder meine Gedanken gelesen hatte.
»Warte hier. Ich komme gleich zurück.«
    Sie
verschwand. Ich setzte mich auf den feuchten Rasen und wappnete mich
gegen ihren erneuten plötzlichen Auftritt. Obwohl …? Ob
ich noch einmal einen Blick ins Wasser werfen konnte? Besser, als
hier tatenlos rumzufrieren.
    Gerade
als ich mich über den Beckenrand beugte, erkannte ich Mildreds
Gesicht im Wasser. Sie tauchte auf und die Falten auf ihrer Stirn
verrieten keine guten Nachrichten.
    »Ciaran
war ziemlich sauer. Er meinte, du solltest erst mal sehen, wie du
allein klarkommst. Er hat noch Unterricht vorzubereiten und zu
halten. Am Wochenende kommt er dich holen.«
    » WAS ?«
    Die
Nymphe sah mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich weiß
nicht, wie, aber du stellst unsere Welt total auf den Kopf.
Normalerweise ist Ciaran nie verlegen, einer Jungfrau in Not zu
helfen. Was hast du mit ihm gemacht?«
    Gute
Frage. Ich hatte keine Antwort darauf. Immerhin war er derjenige, der
mich ständig zum Nachsitzen verdonnerte.
    »Nachsitzen?
Ehrlich?« Mildred grinste.
    »Ja.
In Geschichte. Apropos, das Thema hatten wir noch nicht: Was weißt
du über einen Rohan und irgendwelche Diamanten zu dieser Zeit
hier?«
    Mildred
begann eine ihrer blonden Locken zu zwirbeln. »Hm. Versailles
kurz vor der Revolution. Kardinal de Rohan. Diamanten. Das kann
eigentlich nur was mit der Halsbandaffäre zu tun haben. Die wird
zu einem nicht unbeträchtlichen Teil die Revolution mitauslösen,
obwohl Marie Antoinette überhaupt nichts dafür kann.«
    Ich
schluckte. Also hatte ich gerade ein regelrechtes Komplott belauscht.
Jetzt war ich dem Riesengemächt der Statue tatsächlich
dankbar dafür, dass es mich verdeckt hatte.
    »Eine
gewisse Jeanne de la Motte ergaunert auf ganz und gar durchtriebene
Weise eine Halskette mit den teuersten Diamanten der Welt. Sie wird
zwar gefasst, aber das Volk kennt nicht alle Hintergründe und
macht die Königin verantwortlich. Sie habe Unsummen für
Schmuck ausgegeben, während Kinder im Land verhungern. Das wird
später in der Anklageschrift zur Sprache gebracht und da kann
sich die Österreicherin noch so sehr dagegen wehren, das
Halsband bekommt keinen Kopf, den es schmückt.«
    Igitt.
Wie widerlich.
    »Okay.
Das war jetzt sehr makaber ausgedrückt, aber hey: Du hast
gefragt.« Mildred verharrte in einer Bewegung. »Oh, oh.
Da ruft jemand nach mir. Ich versuche Ciaran zu überreden,
schneller zu kommen. Mach’s gut.« Sie verschwand.
    Ich
blieb in dieser wunderschönen Herbstnacht allein zurück.
Mittlerweile war mir durch und durch kalt, also joggte ich zurück
zum Schloss. Die Musik spielte immer noch. Menschen begegneten mir
zum Glück keine mehr. Deprimiert kroch ich zurück ins Bett.
    Versailles
war gar nicht so schlecht. Und es stimmte nicht, dass es überall
nach Urin stank. Es waren mehr als genug Diener vor Ort, die ständig
putzten. Das Essen war phantastisch, die Musik … ein wenig
gewöhnungsbedürftig (ich hatte mich noch nie für Opern
erwärmen können) und das Unterhaltungsprogramm war auf alle
Fälle vielseitig.
    Mit
den Kindern hatte ich mich relativ schnell angefreundet. Die älteste
Prinzessin fand es super, jemandem den Park und das Schloss zeigen zu
können. Sie war sehr stolz auf

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