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Die dunkle Treppe

Die dunkle Treppe

Titel: Die dunkle Treppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fitzgerald
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Luft.
    »Gehen Sie nach Hause, duschen Sie sich und ruhen Sie sich ein wenig aus. Wir rufen Sie an.«
    Das Telefon vor Celias Zimmer klingelte. Eine dicke Krankenschwester ging an den Apparat. »Nein, unverändert«, sagte sie mit walisischem Akzent.
    Greg sah die Psychologin an und seufzte. Es schien, als würde die Polizei fast genauso begierig wie er darauf warten, dass sie zu Bewusstsein kam. Sie konnte den Täter identifizieren. Sie waren sich ziemlich sicher, dass sie den Kerl erwischt hatten, aber es war Celias Aussage, die den Ausschlag geben würde. Greg dachte an den Mann, der seiner Frau das alles angetan hatte. Das Arschloch hatte ihm aufzustehen geholfen, als er in all dem Blut ausgerutscht war. Greg hatte sich sogar bei ihm dafür bedankt, dass er den Krankenwagen gerufen hatte. Der Kerl hatte einen militärisch kurzen Haarschnitt und trug Boxershorts. Ein tätowierter Muskelprotz. Hatte er große Augen? Diese Bronwyn hatte doch ausgesagt, dass Celias letzte Worte »große Augen« gewesen seien. Waren seine Augen groß? Er erinnerte sich nicht mehr.
    »In Ordnung«, sagte Greg zu der Psychologin. »Ich gehe nach Hause und ruhe mich ein bisschen aus.«

37
    Zach hatte beschlossen, weiter im Royal zu wohnen, aber nachdem er mir die Sache mit meiner Umhängetasche und dem Reisepass erzählt hatte, empfand ich ein sogar noch größeres Bedürfnis als vorher, diesen Ort endgültig hinter mir zu lassen. Meines Wissens warteten Fliss und Cheryl-Anne immer noch auf mich. Aber ich konnte nicht hineingehen. Ich konnte es nicht ertragen, in der Nähe des Ortes zu sein, an dem Peter McGuire mich gestreichelt hatte, an dem ich mit ihm geschlafen hatte, wo ich bei Celias Rettung versagt hatte und wo ich als Nächste an der Reihe gewesen wäre.
    Während ich Zach nachsah, der sich über die Queensway Terrace entfernte, musste ich unwillkürlich an die Heimreise seiner Schwester denken. Sie würde sich bei ihrem Flug nicht mit kostenlosen Bacardi-Colas betrinken oder ihr Make-up gleich hinter dem Murray River auffrischen können – aufgeregt und nervös angesichts der Aussicht, in Kürze ihre Familie wiederzusehen. Stattdessen würde sie einsam und allein in einer dunklen Kiste liegen, zwischen Koffern und Skiern in einem eiskalten Frachtraum. Und sie würde nach ihrer Ankunft auch nicht auf ihre freudig kreischende Familie zulaufen, die sich wunderte, wie gesund (sprich: dick) sie aussah. Stattdessen würde man sie und ihre Kiste in einen stillen Raum stellen. Da würde sie so lange stehen, bis der Papierkram erledigt war.
    Die Finsternis war mir auf den Fersen.
    Während ich die Queensway entlangging, bereute ich, dass ich Zach aus falscher Scham nicht um etwas Geld gebeten hatte. Ich war völlig pleite. Es waren Hamishs Kredite, die mich bislang über Wasser gehalten hatten (und die Erdnussbutterbrote meiner Mitbewohner), aber jetzt, da ich ganz allein im Leben stand, war ich aufgeschmissen.
    Wohin konnte ich gehen, so mittellos, erschöpft und hungrig, wie ich war?
    Wie von selbst führten meine Schritte mich in Richtung des Porchester. Die hatten mich noch nicht bezahlt, und mein Lohn und der Bonus waren kommende Woche fällig. Also beschloss ich nachzusehen, ob der Chef Spätschicht hatte. Vielleicht ließ er sich zu einem Vorschuss überreden. Immerhin war es noch nicht allzu lange her, dass ich seine Angestellte der Woche gewesen war.
    Die Tür zum Dampfbad war geschlossen. Es war erst neun Uhr abends, und eigentlich hätte noch eine Stunde geöffnet sein müssen. Ich klopfte an die Tür, aber es regte sich nichts. Ich ging zur Seite des Gebäudes und betrat den Empfangsbereich. Im Sportstudio und im Schwimmbad wimmelte es von Kunden, aber die Tür, die zum Saunabereich führte, war mit Brettern vernagelt und sogar überstrichen worden.
    »Warum ist der Saunabereich geschlossen?«, fragte ich die attraktive Empfangsdame, die vor noch nicht allzu langer Zeit Pete angebaggert hatte.
    »Weil sie ihn dichtgemacht haben«, sagte sie. Sie sah mich an, als ob ich der Serientäter wäre.
    Ich ging am Anschlagbrett vorbei. Irgendwann war mein Foto durch das von Esther ersetzt worden, der neuen Angestellten der Woche. Ich ging zu Nathans Büro und klopfte. Er war den ganzen Tag damit beschäftigt gewesen, das Dampfbad dichtzumachen und andere Beschäftigungen für die Mehrzahl der Angestellten zu finden. Aber für mich hatte er weder Arbeit noch Geld. Er hatte jedoch drei andere Dinge. Erstens: meinen halbfertigen Brief

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