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Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Titel: Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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Das müssen wir so regeln.«
    »In welcher Beziehung stehen Graf und Boll?«
    »Das weiß ich nicht. Aber sie kennen sich von früher. Von viel früher. Mehr wollte Herr Boll dazu nicht sagen.«
    »Und dann ist Ihr Opfer in Ohnmacht gefallen …«
    »Und wie Herr Boll ihn geschüttelt hat, da war er tot.«
    »Und Sie haben es nicht für nötig gehalten, einen Arzt zu rufen?«
    »Ich schon. Herr Boll war dagegen. Er hat gemeint, das bringt nur Ärger, und dem Mann ist eh nicht mehr zu helfen, und außerdem glaubt uns kein Mensch, dass wir gar nichts dafür können. Unsere einzige Chance war, den Leichnam irgendwie … verschwinden zu lassen.«
    »Und dabei haben Sie natürlich auch nur ein ganz klein wenig mitgeholfen.«
    Inzwischen standen Schweißperlen auf der Stirn des ehemaligen Hauptfeldwebels, dessen Leibwächterkarriere nach so kurzer Zeit schon wieder zu Ende war. Niemand stellt einen vorbestraften Personenschützer ein.
    »Auch das ist richtig, Herr Gerlach. Genau so war es. Wir haben ihm einen Mantel und Schuhe angezogen. Ich habe mitgeholfen. Getragen hat ihn Herr Boll. Ich habe die Türen aufgehalten und den Kofferraum geöffnet und so weiter.«
    »Wie sind Sie dann auf die Idee gekommen, ihn vom Zug überfahren zu lassen?«
    »Herr Boll meinte, eine Leiche spurlos verschwinden zu lassen, sei schwierig. Er meinte, wir lassen es besser wie Selbstmord aussehen. Er hat eine Stelle gekannt, wo man das gut machen konnte. Dummerweise hat es die ganze Zeit fürchterlich geschneit. Wir haben uns drei- oder viermal verfahren, bis wir die Stelle endlich fanden.«
    Ich sah Klara Vangelis an. Auch sie hatte keine weiteren Fragen. Ich drückte den Knopf am Mikrofon.
    »Wissen Sie eigentlich, dass Sie den falschen Herrn Hergarden auf die Schienen geworfen haben?«, war meine letzte Frage, schon im Stehen.
    Nein, Patrick Wunderlich hatte es nicht gewusst. Er war bis zu dieser Sekunde davon ausgegangen, dass sie den Richtigen erwischt hatten.
    Ich erklärte ihm, dass ich einen Haftbefehl gegen ihn beantragen würde. Und dass er mit viel Glück mit einer Bewährungsstrafe davonkäme.
    Auch mein Gespräch mit Olivia Opelt war kurz und ohne Überraschungen. In ihrem Blick war keine Angst, keine Neugierde auf das, was nun kam. Nur noch Müdigkeit und grenzenlose Erschöpfung.
    »Im Zuge der ganzen Geschichte hat mindestens zweimal Ihr Volvo eine Rolle gespielt«, begann ich.
    Sie sah auf. »Soll ich vielleicht einfach …?«
    Ich nickte.
    Sie senkte den Blick und begann zu reden, als hätte sie sich seit Ewigkeiten nichts anderes gewünscht.
    »Es begann alles damit, dass Johann am Samstag vor zwei Wochen erzählt hat, neben Hergarden sei noch ein zweiter Mann in Neuenheim aufgetaucht, der Ärger machen wollte. Und dass er Sie gestoßen hat. Ich selbst war nicht dabei.«
    »Hergarden war Ihnen aber schon früher auf die Nerven gegangen, nehme ich an.«
    »Wenn, dann habe ich nichts davon mitbekommen. Ich vermute, der Umstand, dass Marcel plötzlich Personenschutz brauchte, hatte mit seinem Auftauchen zu tun. Ich selbst habe den Namen Hergarden zum ersten Mal im Zusammenhang mit Ihrem Erscheinen gehört. Wir haben dann überlegt, wer Sie sein könnten. Was Sie mit Hergarden zu schaffen haben. Marcel hat von alldem nichts erfahren. Wir mussten jede Aufregung von ihm fernhalten. Die Show – es durfte einfach nicht schiefgehen. Und dann ist doch alles schiefgegangen, was überhaupt nur … Und am Ende auch wieder nicht. Ich … Es ist …«
    »Sie sind müde.«
    »Müde?« Sie lächelte wehmütig und mit feuchten Augen. Immer noch hielt sie den Blick gesenkt. »Es gibt kein Wort für meinen Zustand.«
    »Sollen wir vielleicht später …?«
    »Nein.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich will … Ich muss jetzt reinen Tisch machen. Vorher kann ich ohnehin nicht schlafen.«
    »Der Peilsender an meinem Auto war vermutlich Bolls Idee?«
    »Als Sie zwei Tage später bei Marcels geschiedener Frau angerufen und sich nach Vickys Tod erkundigt haben …«
    »Ich habe mit einer Angestellten gesprochen.«
    »Die es natürlich Frau von Brühl sofort weitererzählt hat. Und die hat dann wiederum sofort Marcel angerufen. Und damit wusste er Bescheid. Er hat gesagt, er lässt uns freie Hand. Er will nichts wissen. Er will nur seine Ruhe haben, bis nach der Show.«
    »Was ja dann nicht ganz geklappt hat.«
    »Nein, wahrhaftig nicht.« Sie biss sich auf die Unterlippe, kniff die Augen zu. Riss sie wieder auf. »Johann hat anhand

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