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Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Titel: Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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Und ich hatte eine Menge schlimmer Nächte, das dürfen Sie mir glauben.«
    »Und Ihren Mann haben Sie nicht erreicht?«
    »Doch. Später. Morgens, gegen vier wird es gewesen sein. Da habe ich ihn endlich angerufen.« Sie nickte wie in Trance. »Er hat mich beruhigt. Mir meine Ängste ausgeredet. Endlich konnte ich wieder klar denken. Ich habe gefühlt, dass er mich immer noch liebte. Dass ich ihm wichtiger war als die … die da oben. Sie machen sich keine Vorstellung, wie gut das tat.«
    »Die Einsamkeit ist oft das, was Straftätern am meisten zu schaffen macht.«
    »Ist das so? Nun ja, bei mir war es gewiss so. Marcel hat mir empfohlen, noch einmal nach oben zu gehen und alles so aussehen zu lassen, als wäre sie gestürzt. Ein Unfall sollte es sein. Und es war gar nicht so schwer. Wir sind es genau durchgegangen, Schritt für Schritt. Ich bin immer wieder nach unten, habe mit ihm telefoniert, dann wieder nach oben. Bis alles genau gestimmt hat. Dann musste ich warten, bis Tag war. Und noch länger. Es war unerträglich. Unerträglich. Un-er-träglich.«
    »Nach meinem Protokoll haben Sie um kurz vor zehn die Polizeidirektion angerufen.«
    »Das mag stimmen, ja. Marcel hatte mir eingeschärft, was ich sagen muss. Dass man von oben nichts hört. Dass ich geläutet habe. Dass man von draußen Licht im Wohnzimmer sieht. Das mit dem Licht ist uns erst sehr spät eingefallen. Dass das natürlich an bleiben musste. Ich hatte es immer automatisch ausgemacht, wenn ich das Zimmer oben verließ. Aber das musste natürlich an sein. Alles andere wäre … wäre ja …«
    »Manches von dem, was dann passiert ist, ist gelinde gesagt merkwürdig. Es sind zwei Kripobeamte gekommen. Etwa zwanzig Minuten nach Ihrem Anruf.«
    Sie musterte mich aufmerksam. Nickte.
    »Die haben sich vermutlich alles angesehen und Fotos gemacht.«
    Wieder nickte sie.
    »Aber den Arzt haben sie erst geschlagene zwei Stunden später gerufen.«
    »Tatsächlich?«
    »Der Totenschein ist erst um zwölf Uhr fünfundvierzig ausgestellt worden. Und außerdem wurde eine falsche Anschrift eingetragen.«
    »Von alldem weiß ich nichts. Ich habe mich da nicht eingemischt. Ich war hier unten. Die ganze Zeit. Hier. Auf diesem Sofa. Ich habe sie oben rumoren gehört. Und Schritte. Hin und wieder ist jemand die Treppe heruntergekommen, und ich dachte, jetzt … Aber er ist nur zum Wagen, oder was auch immer, und später wieder hinauf. Irgendwann kam ein Arzt. Das ist richtig. Er trug eine rote Jacke. Ich weiß noch, wie ich ihn sagen hörte, er habe Schwierigkeiten gehabt, die Adresse zu finden. War wohl etwas in Eile.«
    »Und dreißig Jahre später ist einer der beiden Polizisten Leibwächter Ihres damaligen Mannes. Und der zweite hat sich in Italien tot gefahren mit einem Ferrari, den er sich nie und nimmer hätte leisten können von seinem Beamtengehalt.«
    Sie musterte mich verstört. Versuchte, meine Gedanken zu erraten. Den plötzlichen Schwenk zu verstehen. Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis das, was ich eben gesagt hatte, ihr Bewusstsein erreichte.
    »Dafür können Sie wohl schlecht mich verantwortlich machen. Oder Marcel.«
    »Wie viel haben Sie den beiden bezahlt?«, fragte ich geradeheraus.
    Sie schlug die Augen nieder. Zögerte viel zu lange. Über ihr Gesicht irrlichterten die widersprüchlichsten Gefühle. Angst, Entschlossenheit, Wut. Wut auf ihre Konkurrentin, die ihr nach so langer Zeit immer noch Ärger bereitete. Wut auf mich, der nach so vielen Jahren alles wieder aufwühlte. Schließlich sprach sie mit gesenktem Blick weiter.
    »Johann … Ich habe ihn gekannt. Von früher.«
    »Johann Boll?«
    »Sein Vater war bei meinem Vater angestellt. Wir hatten eine große Fabrik in Mannheim. Die Holland Kabelwerke. Ihr Vater hatte sie gegründet. Und der Vater von Johann hat dort gearbeitet. Er hatte mit der Produktion zu tun. Was genau, weiß ich nicht. Jedenfalls eine Vertrauensposition. Vater hat große Stücke auf den alten Herrn Boll gehalten. Sie hatten auch privat hin und wieder Kontakt. Er war zusammen mit seiner Frau hin und wieder bei uns zum Essen. Und deshalb habe ich Johann gekannt.«
    »Das heißt, Sie haben nicht gleich die Polizei angerufen, sondern erst einmal Ihren alten Freund?«
    »Am frühen Morgen schon. Ich war so erleichtert, als er gleich ans Telefon ging. Als ich seine Stimme hörte. Er ist dann auch sofort gekommen. Mir war rasch klar, dass er es nicht umsonst tun würde. Er sagte, allein kann er gar nichts machen, aber

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