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Die dunklen Engel (German Edition)

Die dunklen Engel (German Edition)

Titel: Die dunklen Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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und Sir Julius. Sie erinnerte sich daran, wie ihr Cousin sie im Stroh begrapscht hatte, erinnerte sich an seine unflätigen Reden, und bei der Vorstellung, er könnte Herr über Lazen werden, schauderte ihr.
    Cartmel Scrimgeour fuhr mit einem Finger unter seine Halsbinde. «Für diesen Fall, Lady Campion, hat Ihr Vater entschieden, dass der Besitz in ein Erbgut umgewandelt wird und an Sir Julius’ leibliche Nachkommen vererbt wird oder, falls er keine hat, an Ihre Kinder.»
    «Hoffen wir, dass er keine hat», brummte der Graf. «Hoffen wir, dass er bis dahin an den Pocken verrottet ist.» Er drückte ihre Hand, und sie erwiderte den Druck.
    Scrimgeour fuhr fort, als hätte der Graf nichts gesagt. «Das würde bedeuten, dass Sir Julius, als Graf, keine Macht über das Gut hätte. Er kann auf Lazen leben und erhält ein Einkommen, das seinen Bedürfnissen entspricht und darüber hinaus sehr großzügig bemessen ist, aber Sie, Lady Campion, werden die Verwaltung des Guts in Händen halten, bis Sir Julius stirbt oder, sollte er sterben, bevor seine Nachkommen erwachsen sind, bis sein Erbe oder, sollte er keinen haben, Ihr Erbe die Großjährigkeit erreicht.» Er lächelte.
    Verblüfft starrte sie den Anwalt an. Das hieß, dass ihr das ganze Gut übergeben wurde, falls ihr Bruder starb, um es für die nachfolgende Generation treuhänderisch zu verwalten.
    Ihr Vater lachte. «Tu nicht so, als wärst du überrascht.»
    «Vater!»
    «Himmel! Glaubst du wirklich, ich würde das alles Julius überlassen? Gütiger Gott! Er hätte das Ganze in einem Jahr verspielt! Erst vor einem Monat hat er mir wieder geschrieben und um mehr Geld gebeten. Ich habe ihm gesagt, genug sei genug, und jetzt betet er für meinen Tod und für Tobys Tod. Ich wünschte nur, ich könnte das Gesicht des kleinen Scheißkerls sehen, wenn er herausfindet, dass wir den verdammten Besitz in ein Erbgut umgewandelt haben. Fahren Sie fort, Scrimgeour.»
    Der Anwalt zuckte mit den Augenbrauen, ein sicheres Zeichen dafür, dass er jetzt zu einem heiklen Thema kam. «Es besteht natürlich die traurige Möglichkeit, Lady Campion, dass Sie in dem traurigen Fall, dass Ihr Bruder nicht die Nachfolge der Grafenwürde antritt, vor Ihrem Cousin sterben.»
    «Er meint», sagte der Graf, «dass alle meine Kinder tot sind. Wieder als Familie vereint. Fahren Sie fort.»
    «In diesem Fall, Lady Campion, sieht das neue Testament vor, dass Ihr Ehemann Ihre Verantwortung fortführt, worin er von Achilles d’Auxigny und von Ihrem ergebenen Diener unterstützt wird.»
    «Damit meint er sich selbst.»
    Scrimgeour verbeugte sich im Sitzen vor ihr. «Ihr werter Onkel und ich werden in jedem Fall als Ihre Mittreuhänder genannt.»
    Lächelnd versuchte sie, ihre Überraschung zu verbergen. «Darüber bin ich sehr froh, Mr.   Scrimgeour.»
    «O Gott! Sei bloß nicht nett zu ihm. Er ist Anwalt. Wenn du nett zu ihm bist, zieht er dir das Fell über die Ohren.»
    «So viel Geist», murmelte Scrimgeour.
    Ihr Vater entzog ihr seine Hand und setzte sich mühsam auf. «Dein Onkel mag Franzose sein, aber er hat mehr Verstand als der Rest der Familie. Und was Scrimgeour angeht, nun, er behauptet, ehrlich zu sein. Er ist Anwalt, aber er sagt, er wäre ehrlich. So viel Geist.»
    Cartmel Scrimgeour ließ die Stichelei an seiner üppigen, glatten Gestalt abperlen und blickte Campion lächelnd an. «Lassen Sie uns inbrünstig hoffen, Lady Campion, dass unser Rat nicht gebraucht wird und dass Ihr Bruder gesund und munter bis ins hohe Alter lebt, um sich über seine Kinder zu freuen.»
    «Amen», sagte Campion leidenschaftlich.
    «Doch wenn nicht», sagte ihr Vater, «dann kümmerst du dich um Lazen. Und ich meine dich! Du triffst die Entscheidungen. Achilles und Scrimgeour stehen dir mit Rat und Tat zur Seite, aber die Macht liegt in deinen Händen! Ich weiß, du bist eine Frau, aber du besitzt gesunden Menschenverstand. Du hättest als Junge geboren werden sollen.»
    «Hättest du das gerne gehabt, Vater?»
    «Mädchen sind doch kaum zu etwas nütze. Nur Kopfschmerzen und Haarnadeln.»
    Sie streckte ihm die Zunge heraus. Lachend nahm er ihre Hand, hielt sie fest und schaute in ihre blauen Augen. Er lächelte. «Du bist vielleicht nur ein Mädchen, Campion, aber du bist das beste meiner Kinder.» Er überging ihren Protest. «Dein älterer Bruder war ein Langweiler. Und Toby?» Er zuckte die Achseln. «Toby will den ganzen Ärger nicht. Er will ein Held sein. Ich glaube, er träumt von einem Grab in

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