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Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Titel: Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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. Das war alles, was ich denken konnte, immer wieder, wie eine hängende CD. Oh, Shit. Oh, Shit . Eligor war einer von den richtig Mächtigen. Ich hatte meinen kleinen Köderhaken ausgeworfen und den Leviathan erwischt.
    »Ich habe neben dem Lichtbringer an den Mauern des Himmels gekämpft.« Seine Stimme schien mit jedem Augenblick lauter. »Ich wurde hinabgestürzt, als er hinabgestürzt wurde. Und ich habe sein Exil von Anfang an geteilt. Aber Sie – Sie sind nichts. Eine Fliege.« Und damit begann er zu wachsen, ein Feld aus gleißendem Licht und absolutem Dunkel, das ihn umgab, dehnte sich, und sein Gesicht schwoll zu etwas Groteskem und unsagbar Schrecklichem, bis er turmhoch vor mir aufragte, flammengekrönt und in Schatten gewandet, und der Raum auf die Größe eines Grabs geschrumpft schien.
    »Und wissen Sie, was noch?« Seine Stimme dröhnte von allen Seiten auf mich ein, lauter noch als das Rauschen des Bluts in meinen Adern. »Ich nehme Ihnen Ihre Story nicht ab, kleiner Engel. Ich glaube nicht, dass Sie irgendwelche Vorkehrungen getroffen haben. Nein, ich glaube, Sie sind der spontaneistische Typ – sind allein und ohne jede Absicherung hergekommen. Und so werden Sie auch sterben. Allein .«
    Er streckte die Hand nach mir aus. Ich konnte mich nicht rühren. Durch das Tosen in meinen Arterien hörte ich fern, ganz fern, die Wachleute an die Tür des Vorzimmers bummern und sich Zugang verschaffen, aber ich konnte mich nicht umdrehen, konnte nichts weiter sehen als den Triumph auf Eligors schrecklichem Gesicht.

14
FREUNDE AN TIEFSTER STELLE

    E ligors lange, eisige Finger legten sich um mein Gesicht. Wieder hatte ich es mit etwas zu tun, das meinen sterblichen Körper auseinanderreißen konnte wie Brotteig – aber diesmal hatte es mich schon in seinen Fängen. Der Gründer von Vald Credit hob mich mit gestrecktem Arm hoch, bis meine Füße mehrere Zentimeter über dem Boden zappelten und mein Hals sich anfühlte wie gekautes Toffee.
    »Nur zu«, sagte ich, wildentschlossen, nicht zu betteln. Es klang wahrscheinlich wie Nrrrrrrzzz , weil seine Hand mein Gesicht in eine Form quetschte, für die es nicht gemacht war. »Töten Sie mich.« Ttzzzz .
    »Oh, ganz bestimmt. Eher früher als später.« Er lächelte; da waren spitze Dinger in seinem Mund, die nicht mal entfernt wie Zähne aussahen. »Aber zuerst rufe ich ein paar knallharte Nergalis, und wir werden Sie bearbeiten, bis wir herausbekommen haben, wer Sie sind und warum Sie hier in mein Büro geplatzt kommen und dumme Fragen nach der Magianischen Gesellschaft stellen.«
    Während er mich noch immer hochhielt wie eine Rekordforelle, dämpfte er sein Strahlen und schrumpfte wieder auf Kenneth-Vald-Format, aber seine Augen blieben eindeutig ziegenhaft, eitergelb mit horizontalen Schlitzpupillen. Das war soziemlich das Schlimmste, was mir hatte passieren können. Eligor mochte ja nicht der Leibhaftige selbst sein, aber er war ein hochrangiges Mitglied des Höllenadels, mit entsprechenden Kräften und Fähigkeiten. Sie haben dort unten zwar keine feste Hierarchie, aber ich konnte mir nichts vormachen – er war im All-Star-Team, und ich war einer der unwichtigsten Bankdrücker des Himmels.
    Der Dämonenfürst wackelte mit den Fingern seiner freien Hand, und die Tür vom Vorzimmer zum Büro sprang jäh auf; aus dem Augenwinkel sah ich mindestens ein halbes Dutzend Wachleute, bewaffnet wie ein Spezialeinsatzkommando, hereinstürzen. Einer war so überrascht vom plötzlichen Nachgeben der Tür, dass er im Hinfallen eine knatternde Salve aus seinem M4 abgab. Sekundenlang regnete es kleinere Brocken der Bürodecke auf uns herab, während die Wachleute sich aufrappelten und einen Ring auf mich gerichteter automatischer Waffen bildeten. Das war kaum nötig, wo ich doch in der Luft baumelte und keinerlei Bedrohung darstellte.
    Mehrere Sicherheitsleute in Zivil folgten den bewaffneten Wachleuten. Ihr Anführer hielt in der einen Hand eine Pistole und in der anderen ein Handy. Es war Howlingfell. »Boss«, sagte er, »– ich meine, hochfürstliche Durchlaucht –, wir haben ein Problem!«
    »Hier ist das Problem«, sagte Eligor und ließ mich ein bisschen auf und ab wippen. Ich hätte schwören können, dass meine Nackenwirbel knackten wie Popcorn. »Schaffen Sie mir ein paar von diesen Shahr-e-Sukhteh-Kerlen her, die so gern mit Nadeln und Feuer spielen. Wir müssen herauskriegen, wer diese geflügelte kleine Ratte ist und wer sie geschickt hat …«
    »Oh,

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