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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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mussten. Vor denen, die gerne mal einem Sextäter ein selbst gebasteltes Messer in den Bauch rammten. Schwupps, schon kriegt der gute alte Angus Robertson einen Kolostomiebeutel verpasst. Irgendwie fiel es Logan schwer, Mitleid für den Mann zu empfinden.
    Constable Watson sagte irgendetwas, aber Logan war zu sehr damit beschäftigt, über das Monster von Mastrick nachzudenken, um darauf zu achten. Aus ihrer Miene schloss er, dass sie ihm gerade eine Frage gestellt hatte. »Hmmm …«, sagte er gedehnt, um Zeit zu schinden. »Wie meinen Sie das?« Eine Standardantwort, die meistens passte.
    Constable Watson runzelte die Stirn. »Na ja, ich wollte eigentlich nur wissen, was der Arzt letzte Nacht gesagt hat. In der Notaufnahme?«
    Logan schnaubte, kramte eine Plastikdose aus der Jackentasche und schüttelte sie. »Eine alle vier Stunden, möglichst nach den Mahlzeiten. Nicht mit Alkohol einnehmen.« Heute Morgen hatte er schon drei geschluckt.
    Sie sah ihn skeptisch an, sagte aber nichts.
    Zwei Minuten später fuhren sie in das Parkhaus hinter dem Präsidium und steuerten den für Streifenwagen und Zivilfahrzeuge der Kripo reservierten Bereich an. Der Parkplatz vor dem Eingang war für den Führungsstab und ranghohe Beamte reserviert. Alle anderen mussten sehen, wo sie blieben; die meisten ließen ihre Autos am Beach Boulevard stehen und gingen die fünf Minuten zum Präsidium zu Fuß. Bei diesem Sauwetter lohnte es sich wirklich, stellvertretender Polizeipräsident zu sein.
    Sie fanden Detective Inspector Insch in der Soko-Zentrale. Er saß auf der Kante eines Schreibtischs und ließ einen kräftigen Unterschenkel baumeln, während er einem Constable mit einem Klemmbrett in der Hand zuhörte. Die Nachrichten vom Suchtrupp waren nicht sehr erfreulich. Es war einfach zu viel Zeit vergangen, seit die Leiche dort abgeladen worden war. Dazu kam das fürchterliche Wetter. Falls wie durch ein Wunder irgendwelches Beweismaterial die letzten drei Monate unversehrt überdauert hätte, wäre es in den vergangenen sechs Stunden todsicher fortgeschwemmt worden. DI Insch sagte kein Wort, während der Constable seine Liste von Negativmeldungen abspulte; er saß einfach nur da und mampfte sich durch eine Tüte saure Colafläschchen.
    Der Constable war mit seinem Bericht fertig und wartete jetzt gespannt darauf, dass DI Insch zu kauen aufhörte und etwas erwiderte.
    »Sagen Sie den Teams, sie sollen noch eine Stunde weitersuchen. Wenn wir dann immer noch nichts gefunden haben, machen wir Schluss für heute.« Der Inspector hielt dem Constable die fast leere Tüte hin. Der Polizist nahm sich ein Colafläschchen und steckte es sich mit sichtlichem Genuss in den Mund. »Niemand kann sagen, wir hätten die Suche nicht ernst genommen.«
    »Ja, Sir«, nuschelte der Constable kauend.
    DI Insch entließ ihn und winkte Logan und Constable Watson heran. »Autopsie«, sagte er ohne jede Vorrede und hörte Logans Schilderung über die Schändung von David Reids Leiche genauso zu, wie er dem Bericht über die »Fortschritte« der Suchteams gelauscht hatte. Schweigend. Ungerührt. Und unentwegt kauend. Nachdem er den Colafläschchen den Garaus gemacht hatte, förderte er eine Tüte Weingummi zutage.
    »Wunderbar«, sagte er, als Logan geendet hatte. »In Aberdeen läuft also ein pädophiler Serienmörder frei herum.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Watson und fischte einen kleinen orangefarbenen Rhombus mit dem aufgeprägten Schriftzug » Sherry « aus der angebotenen Tüte. »Wir haben nur eine einzige Leiche, nicht mehrere, und der Mörder ist vielleicht gar nicht von hier …«
    Insch schüttelte nur den Kopf.
    Logan nahm sich einen » Portwein «. »Die Leiche hat drei Monate lang unentdeckt im Freien gelegen. Der Mörder ist noch einmal zurückgekommen, nachdem die Leichenstarre schon eingesetzt hatte, um sich ein Souvenir zu holen. Er muss gewusst haben, dass sein Versteck sicher war. Das spricht eindeutig für einen Einheimischen. Die Tatsache, dass er wiedergekommen ist und sich ein Stück von der Leiche genommen hat, lässt darauf schließen, dass das eine ganz besondere Bedeutung für ihn hat. Das hat er nicht aus irgendeiner Laune heraus getan. Das hat er sich schon lange vorher überlegt. Es ist eine Art Ritual, eine ausgelebte Fantasie. Er wird es wieder tun. Falls er es nicht schon getan hat.«
    Insch nickte zustimmend. »Suchen Sie mir alle Berichte über vermisste Kinder vom letzten Jahr raus. Hängen Sie die Liste der Namen an die

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