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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Wagen aus dem Kripo-Fuhrpark – wieder mal ein verbeulter Vauxhall, der nach der Waschanlage schrie. Während der ganzen Fahrt von der Queen Street nach Hazlehead sprach Mr. Lumley kein Wort. Er saß nur da auf dem Beifahrersitz und starrte zum Fenster hinaus, suchte die Straßen nach einem fünfjährigen Kind ab.
    Auch dem zynischsten Beobachter konnte nicht entgehen, dass dieser Mann seinen Stiefsohn aufrichtig liebte. Logan fragte sich unwillkürlich, ob auch Richard Erskines Vater noch bei Nacht und Regen unterwegs war und nach seinem verschwundenen Sohn suchte. Aber dann fiel ihm ein, dass der Ärmste ja schon vor Richards Geburt das Zeitliche gesegnet hatte.
    Er runzelte die Stirn, während er den verdreckten Einsatzwagen durch den Kreisverkehr lenkte, über den man ins Zentrum von Hazlehead gelangte. Irgendetwas ließ ihm keine Ruhe.
    Und dann fiel es ihm ein: Die ganze Zeit über, während sie in diesem Haus gewesen waren, hatte niemand auch nur ein einziges Mal den Vater erwähnt. All die Fotos an den Wänden zeigten nur das vermisste Kind und seine erdrückende Mutter. Man hätte doch annehmen sollen, dass wenigstens das eine oder andere von seinem verstorbenen Vater darunter gewesen wäre. Logan kannte noch nicht einmal den Namen des Mannes.
    Er ließ Mr. Lumley vor dem Eingang von dessen Wohnblock aussteigen. Es war nicht gerade leicht zu sagen: »Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Lumley, wir werden ihn ganz bestimmt wohlbehalten finden …«, wenn man in Wirklichkeit hundertprozentig sicher war, dass das Kind längst tot war. Also sagte er es nicht und murmelte nur ein paar beruhigende Worte, ehe er wieder in die Nacht hinausfuhr.
    Sobald er außer Sichtweite war, zog er sein Handy aus der Tasche, schaltete es wieder ein und rief in der Soko-Zentrale an. Eine gehetzt klingende Polizistin meldete sich.
    »Ja?«
    »DS McRae hier«, sagte Logan, während er zurück in Richtung Innenstadt fuhr. »Ist irgendwas?«
    Eine Pause, und dann: »Tut mir Leid, Sir, aber die verdammte Presse hat uns so genervt. Ich hatte sie schon alle am Apparat: BBC, ITV, Northsound, die Zeitungen – einfach alle.«
    Irgendetwas daran gefiel Logan ganz und gar nicht. »Wieso?«
    »Sandy, die verdammte Schlange, hat mal wieder Stunk gemacht. Angeblich sind wir allesamt unfähig und versuchen die ganzen Morde seinem Mandanten anzuhängen, weil wir nicht die kleinste verdammte Spur haben. Ein zweiter Judith-Corbet-Fall, sagt er.«
    Logan stöhnte. Sie hatten von ihr nur noch den linken Ringfinger gefunden, samt goldenem Ehering, und Mr. Sandy Moir-Farquharson hatte die Argumentation der Staatsanwaltschaft in der Luft zerrissen. Der Ehemann verließ den Gerichtssaal als freier Mann, obwohl alle Welt wusste, dass er es getan hatte; der schleimige Widerling bekam einen dicken Scheck, drei Talkshow-Auftritte und eine BBC-Crime -Sondersendung – und drei tüchtige Polizeibeamte wurden den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Sieben Jahre war das jetzt her, und er grub die Geschichte immer noch aus, wenn er ihnen eins auswischen wollte.
    Logan bog in den Anderson Drive ein, um über die Nebenstraßen nach Torry zu gelangen. Wo der kleine Richard Erskine verschwunden war.
    »Ja, das klingt ganz nach Sandy. Was haben Sie ihnen erzählt?«
    »Sie sollen sich verpissen und es bei der Pressestelle versuchen.«
    Logan nickte. »So ist’s recht. Passen Sie auf, Sie müssten mal eben was für mich raussuchen, okay? Haben wir den Namen von Richard Erskines Vater in den Akten?«
    »Sekunde …« Sie legte ihn in die Warteschleife, und er musste sich anhören, wie irgendjemand »Light My Fire« aufs Übelste massakrierte.
    Er war schon am Riverside Drive angelangt, als die Stimme der Polizistin die grauenhafte Coverversion unterbrach. »Tut mir Leid, Sir« , sagte sie, »wir haben den Namen des Vaters nicht in den Akten, aber im Fallbericht heißt es, dass er vor der Geburt des Kindes verstorben ist. Wieso fragen Sie?«
    »Ist wahrscheinlich nicht so wichtig«, erwiderte Logan. »Hören Sie, ich bin auf dem Weg zum Erskine-Haus und werde bald dort sein. Rufen Sie die Vertrauensbeamtin an … Ist sie noch dort?« Eine verzweifelte Mutter, deren Kind vermisst wurde – sie würden wohl kaum einen Mann damit beauftragt haben, sich um sie zu kümmern.
    »Ja, Sir.«
    »Gut. Rufen Sie sie an und sagen Sie ihr, sie soll sich in …« – er warf einen Blick auf die grauen Häuser, die draußen vorüberglitten, die Fenster erfüllt von gelbem Licht – »in zwei

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