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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Sohn nicht entführt haben, als dieser zum Laden gegangen war, um Milch und Schokoladenkekse zu kaufen.
    Aber er war sich doch so sicher gewesen!
    Endlich hatte das Gebläse den Nebel so weit gelichtet, dass man durch die Scheibe die Straße erkennen konnte. Der Constable schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr an. Sie wendeten in der Sackgasse und nahmen wieder den Weg, den sie gekommen waren. Logan sah Darrens Haus vor dem Beifahrerfenster vorbeiziehen. Er war sich so sicher gewesen.
    Als sie durch Portlethen fuhren, auf dem Weg zur Schnellstraße nach Aberdeen, sah Logan vor ihnen die Lichter des großen Einkaufszentrums mit Baumärkten und Supermarkt funkeln. Im Supermarkt bekam man auch Alkohol. Und in diesem Moment hielt Logan es für eine ausgezeichnete Idee, eine Flasche Wein mit nach Hause zu nehmen. Er bat den Constable am Steuer, einen kleinen Umweg zu machen.
    Während die anderen im Auto warteten, schlappte Logan zwischen den Regalen umher und lud sich Chips und eingelegte Zwiebeln in den Einkaufswagen. Sie waren aufgebrochen in der sicheren Erwartung, das vermisste Kind lebendig und wohlbehalten zu finden und als Helden ins Präsidium zurückzukehren. Stattdessen standen sie nun alle mit leeren Händen da, und Logan zudem als Idiot.
    Er warf eine Flasche Shiraz auf die Chips und fluchte, als er merkte, dass er die Hälfte zerdrückt hatte. Mit betretener Miene schlich er sich zurück zum Snackregal und tauschte die Krümel mit Salt-and-Vinegar-Aroma gegen eine unversehrte Tüte ein.
    Er dachte an Darren Caldwell, der allein in seinem kleinen Haus wohnte, der seinen Sohn nicht sehen durfte und noch immer die Straßen von Torry abfuhr in der Hoffnung, einen Blick auf ihn zu erhaschen. Armer Kerl. Logan selbst hatte keine Kinder. Einmal hatte es einen kritischen Moment gegeben, als seine Freundin zwei Wochen über die Zeit gewesen war, aber Gott sei Dank war es falscher Alarm gewesen. Er konnte nur versuchen, sich vorzustellen, wie es sein musste, einen Sohn zu haben, von dessen Leben man komplett ausgeschlossen war.
    Es waren nur zwei Kassen geöffnet, die eine besetzt mit einem Mädchen, das mehr Pickel als Haut im Gesicht hatte, die andere mit einem alten Mann mit knorrigen Zügen und zittrigen Händen. Beide sahen nicht so aus, als seien sie in der Lage, ihre Kunden besonders zügig abzufertigen.
    Die Frau, die vor Logan in der Schlange stand, hatte sich so ziemlich jedes Fertiggericht aus dem Sortiment in den Wagen geladen: Curry mit Pommes frites, Pizza mit Pommes frites, Hähnchen Chow-Mein mit Pommes frites, Hamburger mit Pommes frites, Lasagne mit Pommes frites … Aber nicht ein einziges Stück Obst oder Gemüse. Allerdings sechs Zweiliterflaschen Diätcola und einen Schokoladenkuchen. Na, immerhin.
    Logans Aufmerksamkeit schweifte ab, während der Greis an der Kasse mit dem Barcode-Lesegerät und den Fertiggerichten hantierte. Die ganzen kleinen Geschäfte – der Schuhreparatur-Service, das Fotolabor, die Reinigung und der Laden, der groteske Clowns aus Glas und kitschige Porzellanfigürchen verkaufte – waren schon geschlossen und hatten die Gitter heruntergelassen. Wer jetzt noch von dem dringenden, unwiderstehlichen Wunsch gepackt wurde, einen dekorativen Dudelsack spielenden Scotchterrier zu erwerben, würde leider morgen wiederkommen müssen.
    Er schlurfte einen Schritt weiter, als die Frau ihren Berg Mikrowellen-Mahlzeiten in Plastiktüten zu verstauen begann.
    Irgendwo in der Nähe des Ausgangs ertönte plötzlich die Titelmelodie einer Fernsehserie für Kinder, und als Logan aufblickte, sah er eine alte Frau neben einem dieser Kiddie-Rides stehen, einer blauen Plastiklokomotive, die munter vor und zurück schaukelte und dabei schnaufende Geräusche von sich gab. Er sah zu, wie die alte Dame sich lächelnd im Takt der Erkennungsmelodie wiegte, bis die Musik plötzlich verstummte und die Lok mitten in der Bewegung erstarrte. Die Oma klappte ihre Handtasche auf, nahm ihre Geldbörse heraus und kramte vergeblich nach Münzen, um den Apparat wieder in Gang zu setzen. Schließlich kam ein traurig aussehendes kleines Mädchen aus dem Bauch der Lok geklettert. Sie nahm Omas Hand und ging mit ihr langsam hinaus, wobei sie sich alle paar Schritte umdrehte und dem grinsenden Gesicht der Lokomotive sehnsuchtsvolle Blicke zuwarf.
    »… Einpacken helfen?«
    »Hmm?« Logan riss sich los und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem betagten Kassierer zu.
    »Ich sagte, soll ich Ihnen beim Einpacken

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