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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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dieser den Bericht durchlas, verschloss er Geordies Leichensack und schob die Bahre zurück ins Kühlfach.
    Brian hatte ihn nicht verschaukelt. Das war wirklich hochinteressant.
    Beim Mittagessen in der Kantine gab es nur ein einziges Gesprächsthema: Würde DI Inschs Kopf rollen? Logan aß allein an einem Tisch, möglichst weit von allen anderen. Die Lasagne schmeckte wie feuchtes Zeitungspapier.
    Betretenes Schweigen machte sich plötzlich im Saal breit, und als Logan den Kopf hob, sah er DI Insch auf die Theke zusteuern, wo er sich sein übliches Menü zusammenstellte: Gemüsebouillon, Käsemakkaroni mit Pommes, Biskuitröllchen mit Vanillesauce.
    »Bitte, lieber Gott«, stieß Logan halblaut hervor, »mach, dass er sich woanders hinsetzt …«
    Doch Insch ließ den Blick nur kurz durch die Kantine schweifen, heftete ihn auf Logan und steuerte geradewegs auf seinen Tisch zu.
    »Tag, Sir.« Logan schob den Teller mit der angebrochenen Lasagne von sich.
    Zu seiner immensen Erleichterung brummte Insch nur ein knappes »Hallo« und machte sich über seine Suppe her. Und als er sie ganz ausgelöffelt hatte, nahm er sich die Makkaroni vor. Er ertränkte die Fritten in Essig und Salz und bedeckte die Käsenudeln mit einer dicken Pfefferschicht. Mampf, mampf, mampf.
    Logan kam sich ziemlich albern vor, wie er so dasaß und dem Inspector beim Essen zusah. Also stocherte er mit der Gabel ein wenig in der Lasagne herum. Verarbeitete die einzelnen Schichten nach und nach zu einer einzigen homogenen Pampe. »Ich habe inzwischen die Blutergebnisse von dem toten Mädchen«, sagte er schließlich. »Sie war mit Schlaftabletten voll gepumpt. Hauptsächlich Temazepam.«
    Inschs Augenbrauen schossen in die Höhe.
    »Es war nicht genug, um sie zu töten. Keine Überdosis oder so was, aber es sieht so aus, als hätte sie das Zeug über längere Zeit verabreicht bekommen. Das Labor meint, dass sie davon wohl permanent high gewesen sein muss. Es hat sie gefügig gemacht.«
    Die letzten Makkaroni verschwanden in Inschs Magen, gefolgt von den restlichen Pommes, die zum Auftunken der mit Essig verdünnten Käsesauce verwendet wurden. Er kaute nachdenklich. »Interessant«, sagte er schließlich. »Sonst noch was?«
    »Sie hatte irgendwann mal Tb.«
    »Jetzt kommen wir der Sache langsam näher.« Insch stellte seinen leeren Teller auf die Suppentasse und zog das Dessert heran. »In Großbritannien gibt es nicht mehr allzu viele Orte, wo man sich mit Tb infizieren kann. Wenden Sie sich an die Gesundheitsbehörden. Es ist eine meldepflichtige Krankheit. Wenn unser Mädchen Tuberkulose hatte, muss sie dort irgendwo registriert sein.« Er schaufelte einen Löffel voll Biskuitrolle mit Sauce aus der Schale, und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Wird allmählich Zeit, dass wir auch mal Glück haben.«
    Logan sagte gar nichts.

20
    Matthew Oswald arbeitete seit sechs Monaten bei der Stadt – sein erster Job nach der Schule. Seine Mutter hatte gehofft, dass er einen besseren Abschluss machen würde, aber sein Vater fand das nicht so wichtig. Er hatte nie im Leben irgendeinen Abschluss gemacht, und es hatte ihm nicht geschadet, oder? Und so packte Matthew seine Lunchbox ein und begann seinen Arbeitstag beim Aberdeener Amt für Stadtreinigung.
    Das Leben als Scaffy bei der Müllabfuhr war gar nicht so übel, wie viele glaubten. Man war meistens an der frischen Luft, mit den Kumpels gab es immer viel zu lachen, die Bezahlung stimmte auch, und wenn man mal einen Fehler machte, ging niemand dabei drauf. Und seit der Erfindung der Mülltonne auf Rädern musste auch niemand mehr schwer heben. Ein ganz anderes Geschäft als in der schlechten alten Zeit, wie Jamey, ihr Fahrer, immer sagte.
    Im Großen und Ganzen war die Welt also in Ordnung. Ein bisschen Geld auf dem Konto, nette Kollegen und eine neue Freundin, die sich nicht so zierte, wenn seine Hand sich unter ihren Pulli verirrte.
    Und dann kam das Angebot mit den Überstunden. Er hätte ablehnen sollen, aber mehr Geld bedeutete eine Dauerkarte fürs Stadion. Der FC Aberdeen war Matthews Ein und Alles. Und deshalb steckte er jetzt in einem blauen Plastik-Overall, schwarzen Gummistiefeln und dicken schwarzen Gummihandschuhen und trug eine Schutzbrille und eine Atemmaske. Nur an der Stirn war noch ein kleines Stückchen Haut zu sehen, weil sein Kopf für die Kapuze des Overalls ein bisschen zu groß war. Er sah aus wie eine Figur aus Akte X , und er schwitzte wie ein Schwein.
    Der Schneeregen,

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