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Die Edda - Die Edda

Titel: Die Edda - Die Edda Kostenlos Bücher Online Lesen
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ins Riesenland gemeint sein; daher »ostwärts«, das Erlebnis mit Hymirs Töchtern (= den Riesinnen) und das »weit« 35 2, 35 4 Also Njörds ungenannte Schwester teilte seinen Aufenthalt bei den Riesen. 6 Nämlich Freyr. 38 2, 3 Tyr als Gott des Kampfes, zumal der Zweikämpfe, ist kein Friedenserhalter. 4-6 Als die Götter den Fenrirwolf fesselten, legte ihm Tyr zur Bürgschaft seine Rechte in den Rachen, und der Wolf biß sie ihm ab. 40 3-6 Sonst unbekannt. 42 4, 5 Wenn die Weltuntergangsriesen durch den großen Wald im Süden herangezogen kommen; vgl. Nr. 31, Str. 1. 43 Byggwir und sein Weib Beyla (Str. 55) gehören zu den Dienern, mit denen einige Götter ausgestattet sind; vgl. Skirnir bei Freyr, Thjalfi und Röskwa bei Thor. 54 6 Vgl. Nr. 10, Str. 48. 60 4, 5 Eine der jüngern Mythen erzählt, wie Thor in einer Felskammer übernachtet, die sich als der Fäustling eines Riesen entpuppt, und wie er den vom Riesen zugeschnürten Eßranzen nicht aufbringt (62 4-6 ), 61 Den Riesen Hrungnir hatte Thors Hammer zerschmettert.

10. Das Harbardlied
    E in zweiter Versuch, ein irdisches Scheltgespräch in göttlichem Gewande nachzubilden. Er ist nicht schlechter geglückt als der erste, und daß er so grundverschieden geraten konnte, zeugt für den Formenreichtum der altnordischen Dichtung.
    Hier stehn sich nur zwei gegenüber, und ihr Zank nimmt mit Str. 15 die Wendung zu einer eigenen Art des Wortgefechts, dem Männervergleich. Einen Männervergleich unter Sagenkriegern zeigt uns Nr. 57; unser göttermythisches Stück hat den großen Vorzug, daß in Thor und Odin zwei von Kopf zu Fuß ungleiche Gestalten gegenüber stehn: der derbe, bäurische Riesentotschläger und der weltläufige, boshafte Kriegsmann und Weiberheld. Der Gedanke, daß diese beiden Hauptgötter sich ihre Taten vorrechnen, war fruchtbar. Nur mußte sich der Dichter die Fessel anlegen und auf die kenntlichen Odinstaten verzichten; denn fiel Odins Maske, so war es mit der Zwiesprache aus. Damit ist gegeben, daß der Verfasser nicht etwa den Wert der beiden Gottheiten abschätzen, keinen Streit zwischen Thors- und Odinsglauben austragen will: dem Isländer nachheidnischer Zeit leben die zwei Götter als Sagenwesen, und er dichtet so unerzieherisch wie der vorige.
    Seine Spottlaune ist von anderer Art: nicht leidenschaftlich und grell, sondern schelmisch, ein lächelnder Humor, ähnlich dem des ersten und dritten Odinsbeispiels (Nr. 22). Er hat Auge für das Werktägliche: Stellen wie Str. 3 6 überraschen in der Edda! Und damit hängt zusammen, was unser Gedicht auf den ersten Blick von allen anderen unterscheidet: die beispiellose Freiheit der Form. Es wechseln bunt die beiden Versmaße mit Zeilen, die ganz oder halb in Prosa hinübergleiten.
    Heusler

    Thor kehrte aus dem Ostland zurück und kam an einen Sund. Drüben stand der Fährmann mit dem Boot. Thor rief hinüber:
    1
    Welch ein Gesell ist der Gesell,
der jenseits des Sundes steht?
     
    2 Harbard:
    Welch ein Mann ist der Mann,
der übern Meeresarm ruft?
     
    3 Thor:
    Fahr mich übern Sund!
    Ich füttre dich heut morgen:
    einen Korb hab ich aufm Buckel,
    bessres Essen gibt’s nicht.
    Ich aß in Ruhe,
    eh ich aufbrach daheim,
    Hering und Haferbrei,
    das hält nun noch vor.
     
    4 Harbard:
    Als Morgentat
    rühmst du der Mahlzeit dich;
    nicht weißt du, was dich erwartet:
    traurig ist’s bei dir daheim;
    tot, mein ich, ist deine Mutter.
     
    5 Thor:
    Das sagst du jetzt,
was jeden wohl
eine schlimme Meldung dünkt,
daß meine Mutter tot sei!
     
    6 Harbard:
    Nicht scheint mir’s, als hättest du
    drei schöne Höfe:
    barbeinig stehst du
    und hast Bettlerkleidung;
    nicht mal hast du deine Büchsen an!
     
    7 Thor:
    Lenk den Einbaum her!
Den Landeplatz zeig ich dir.
Doch wem gehört das Schiff,
das du hütest am Land?
     
    8 Harbard:
    Hildolf heißt er,
der mich’s hüten läßt,
der ratschnelle Recke
im Ratseilandsunde;
Räuber und Roßdiebe
zu rudern verbot er mir,
Ehrliche nur,
und die ich genau kenne.
Sag mir deinen Namen,
willst du übern Sund fahren!

     
    9 Thor:
    Meinen Namen sollst du erfahren,
    wenn ich auch friedlos bin,
    und meine Abkunft auch:
    ich bin Odins Sohn,
    Meilis Bruder
    und Magnis Vater,
    der Rater Kraftherrscher:
    du redest hier mit Thor!
    Das will ich nun fragen,
    wie du heißest.
     
    10 Harbard:
    Harbard heiß ich,
nicht hehl ich meinen Namen.
     
    11 Thor:
    Warum solltest du ihn hehlen,
hast keine Fehde du?
     
    12 Harbard:
    Und wenn ich auch Fehde hätte:
    vor solchen, wie

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