Die Eheprobe
erinnern, wie es sich angefühlt hat, sechzehn oder siebzehn zu sein.
Die To-do-Liste ist prima â zu schade auch, dass ich nichts davon tun werde. Stattdessen schreibe ich im Geiste eine zweite Liste mit Dingen, die ich AUF GAR KEINEN FALL tun sollte, und fange an, jeden einzelnen Punkt abzuhaken:
1. Die Wachmaschine beladen, aber vergessen, sie anzustellen.
2. Acht Mini-Reese-Erdnussbuttertoffees essen, während ich mir einrede, zusammen mache das nur die Hälfte eines groÃen Toffees aus.
3. Noch mal acht essen.
4. Lorbeerblätter (weil die Zitronenverbene eindeutig tot ist) mit heiÃem Wasser aufgieÃen und mich zwingen, den ganzen Becher auszutrinken.
5. Mich gut fühlen, weil ich die Lorbeerblätter bei einer Wanderung im Tilden Park gesammelt und anschlieÃend in der Sonne getrocknet habe (also gut, im Trockner, aber ich hätte sie in der Sonne getrocknet, wenn ich sie nicht in der Tasche meiner Fleecejacke vergessen und dann in die Wäsche gestopft hätte).
6. Mich super fühlen, weil ich jetzt ganz offiziell eine Kräutersammlerin bin.
7. Ãber eine neue Karriere als Kräutersammlerin für die besten Restaurants in der Bay Area nachdenken. Davon träumen, in der jährlichen Food-Ausgabe des New Yorker vorgestellt zu werden, mit einem Bandana um den Kopf und einem geflochtenen Korb voll frischer Lorbeerblätter in der Hand.
8. Auf Google den Kalifornischen Lorbeer suchen und feststellen, dass zum Kochen die Blätter des Lorbeer aus dem Mittelmeerraum verwendet werden, und auch wenn das kalifornische Lorbeerblatt nicht giftig ist, wird sein Verzehr nicht empfohlen.
9. Online gehen und noch einmal die Unterhaltung zwischen mir und Forscher 101 lesen, bis ich alles gelesen habe, was zwischen seinen Zeilen steht, und auch das letzte bisschen Kitzel aus seinen Worten herausgesaugt habe.
10. Erschöpft auf einem Liegestuhl, mit Jampo an meiner Seite, in der Sonne einschlafen.
»Du riechst nach Alkohol. Er quillt aus deinen Poren.«
Ich öffne langsam die Augen und sehe William, der auf mich herabblickt.
»Gewöhnlich warnt man die Person vor, wenn sie tief und fest schläft.«
»Die Person sollte um vier Uhr nachmittags nicht tief und fest schlafen«, kontert William.
»Wäre jetzt ein guter Augenblick, um euch mitzuteilen, dass ich die Schule wechseln und mich im Herbst an der Pacific Boychoir Academy einschreiben will?«, fragt Peter, der zusammen mit Zoe auf die Terrasse geschlendert kommt.
Ich ziehe die Augenbrauen hoch und schenke dabei William einen Siehst-du-ich-hab-dir-doch-gesagt-dass-unser-Sohn-schwul-ist-Blick.
»Seit wann singst du gerne?«, fragt William.
»Wirst du gemobbt?«, frage ich und werde bei der Vorstellung, er würde gepiesackt, von Cortisol-Wellen durchflutet.
»O Gott, Mom, du stinkst«, sagt Zoe. Sie wedelt mit der Hand vor mir herum.
»Ja, dein Vater hat mich bereits darüber informiert. Wo wart ihr den ganzen Tag?«
»Zoe und ich haben auf der Telegraph Avenue herumgelungert«, sagt Peter.
»Telegraph Avenue? Ihr beide? Zusammen? «
Zoe und Peter tauschen verstohlen einen Blick aus. Zoe zuckt mit den Achseln. »Na und?«
»Na und â das ist keine sichere Gegend«, sage ich
»Warum, wegen der ganzen Obdachlosen?«, fragt Zoe. »Damit duâs weiÃt, unsere Generation ist post-obdachlos.«
»Was soll das denn heiÃen?«, frage ich.
»Es bedeutet, dass wir keine Angst vor ihnen haben. Uns hat man beigebracht, den Obdachlosen in die Augen zu blicken.«
»Und sie beim Betteln zu unterstützen«, fügt Peter hinzu.
»Und wo warst du, als unsere Kinder auf der Telegraph Avenue gebettelt haben?«, frage ich William.
»Ich kann nichts dafür. Ich habe sie an der Market Hall in Rockridge abgesetzt. Sie sind mit dem Bus nach Berkeley gefahren«, verteidigt sich William.
»Pedro hat auf Deutsch die Ode an die Freude gesungen. Ein Typ hat uns zwanzig Mäuse gegeben!«, sagt Zoe.
» Ihr kennt die Ode an die Freude ?«, frage ich
»Auf YouTube gibt es einen Singen-Sie-Ludwig-van-Beethoven-auf-Deutsch -Kanal«, erklärt Peter.
»William, soll ich die Kartoffeln aufsetzen?«, ruft Caroline aus der Küche.
»Ich helfe ihr.« Ich hieve mich aus dem Liegestuhl.
»Das brauchst du nicht. Wir haben alles im Griff«, sagt William und verschwindet in die Küche.
Während ich allen dabei
Weitere Kostenlose Bücher