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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und sie hatte die kleine Luke verschlossen und versiegelt. Nun verdrängte sie das Gefühl der Einsamkeit aus ihrem Bewußtsein und konzentrierte sich auf den Plot vor sich.
    Ein solider Keil aus LACs fuhr Honors Schiffen voraus. Die drei Ecken des Keils bildeten die drei übriggebliebenen graysonitischen Sternenschiffe, während die Troubadour und die Apollo in dichter Formation backbords und steuerbords achteraus der Fearless liefen. Die Formation war kaum als orthodox zu bezeichnen, vor allem, weil es die besten Sensoren hinter den schlechteren, graysonitischen Einheiten versteckte, doch wenn es lief wie geplant …
    Honor vernahm ein leises Geräusch und sah zu Commander Brentworth auf, der neben ihrem Sessel stand und mit seinem Helm spielte. Sein klobiger Vakuumanzug unterschied sich stark von den hautengen manticoranischen Raumanzügen und markierte den Verbindungsoffizier als Fremden auf der Brücke. Und im Gegensatz zu allen anderen hatte Brentworth nichts weiter zu tun, als herumzustehen und sich Sorgen zu machen.
    Er spürte ihren Blick und sah zu ihr hinab. Sie bedachte ihn mit ihrem unsymmetrischen Lächeln.
    »Fühlen Sie sich fehl am Platz, Mark?« fragte sie ruhig, und er nickte verlegen. »Machen Sie sich keine Gedanken. Wir sind froh, Sie an Bord zu haben.«
    »Danke, Ma’am. Ich fühle mich nur so überflüssig, weil ich nichts zu tun habe, denke ich.« Er deutete auf den Plot auf ihrem Display. »Wahrscheinlich fühlt sich die gesamte Flotte im Augenblick so wie ich.«
    »Nun, das können wir natürlich nicht zulassen, Commander!« rief eine freundliche Stimme, Honor zwinkerte mit dem gesunden Auge, als Venizelos sich an die andere Seite des Kommandosessels stellte. »Ich sag Ihnen was«, fuhr der I.O. fort, »Sie lassen uns die Havies, und Sie bekommen dafür alle Masadaner. Wie klingt das?«
    »Das klingt ziemlich fair, Commander.« Brentworth grinste.
    »Also abgemacht.« Venizelos schaute auf die Kommandantin herab. »Steve meldet, noch eine Stunde und achtundfünfzig Minuten, Skipper. Glauben Sie, die haben uns schon gesehen?«
     
    »Sie sind auf Zwo Sechs Null Fünf Vier Kps herunter, Sir«, meldete der Taktische Offizier, als Theisman auf die Brücke kam. »Entfernung Neun Zwo Komma Zwo Millionen Kilometer. Sie kommen relativ zu uns und über uns in Ruhe in Eins Eins Acht Minuten.«
    Theisman ging zum taktischen Hauptdisplay und starrte es finster an. Darin näherte sich ihm ein Dreieck aus dichtgepackten Impellersignaturen. Es verzögerte die Geschwindigkeit mit der Maximalbeschleunigung graysonitischer LACs von 375 Gravos. An den Ecken des Dreiecks leuchteten drei hellere, stärkere Impellersignaturen, aber die gehörten nicht zu Harringtons Schiffen. Die Fürst hatte gute Masseablesungen von ihnen erhalten; es mußte sich dabei um die drei letzten hyperraumtüchtigen Schiffe der graysonitischen Flotte handeln.
    »Ist jemand in Position, um hinter den Wall zu sehen?«
    »Nein, Sir. Außer dem Kraß sind im Augenblick alle Einheiten hier.«
    »Hm.« Theisman strich sich über die linke Augenbraue und verfluchte sich. Es war ihm nicht gelungen, Franks zu überreden, bei Harringtons Rückkehr umgehend einen Zerstörer nach Endicott zu schicken. Der Admiral hatte seine Weigerung damit begründet, daß die Donner Gottes bereits zwei Stunden überfällig sei und daher jeden Augenblick zurückkommen müsse. Daß Kraft zum geplanten Transitionspunkt der Donner Gottes gesandt wurde, um den Captain im Augenblick seiner Rückkehr warnen zu können, war das Äußerste, wozu er Franks bringen konnte.
    Er drängte die Erinnerung beiseite und konzentrierte sich auf den Plot.
    Es sah ganz so aus, als hätte Grayson diese kleine Expedition ohne Harrington ausgesandt, doch das zu tun erforderte ein gerüttelt Maß Mut – um nicht zu sagen Dummheit –, denn die Graysons wußten, worauf sie sich einließen.
    Wußten sie es wirklich? Ganz offensichtlich wußten sie etwas , denn sonst hätten sie sich nicht auf dem Weg nach Blackbird befunden. Theisman wußte nicht, wie sie von der Anwesenheit der Masadaner auf dem Mond erfahren hatten. Jedenfalls war es höchst unwahrscheinlich, daß Harrington den Wracks von Danvilles LACs irgendwelche nützlichen Daten entnommen hatte. Kein anderes masadanisches Schiff war nah genug gewesen, um Danville helfen zu können (Glück gehabt , dachte Theisman), aber der Zerstörer Macht war nahe genug gewesen, um eine Langstrecken-Gravabtastung vorzunehmen. Nach seinen Daten

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