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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Donner Gottes verwickelt werden, dann würden sie jeden Arzt und jeden Sanitäter brauchen, den sie hatten.
    »Viel Glück, Skipper«, sagte Truman ruhig.
    »Ihnen auch, Alice.« Honor drückte ihr zum letzten Mal die Hand, trat zurück und rückte ihr weißes Barett zurecht. »Sie haben meinen Bericht. Sagen Sie …« Sie schüttelte den Kopf. »Sagen Sie ihnen einfach, wir hätten’s versucht, Alice.«
    »Das werde ich.«
    »Das weiß ich«, wiederholte Honor, nickte Truman zu und deutete ein Abschiedswinken an, dann drehte sie sich ohne ein weiteres Wort um.
    Zehn Minuten später stand sie auf ihrer eigenen Brücke und beobachtete auf dem Sichtdisplay, wie die Apollo die Umlaufbahn um Blackbird verließ. An ihren geschundenen Flanken waren die Beschädigungen nur allzu deutlich sichtbar, doch sie beschleunigte mit 502 Gravos. Honor zwang sich, den Blick abzuwenden. Sie hatte getan, was in ihrer Macht stand, um Hilfe herbeizurufen. Dennoch wußte sie im Grunde ihres Herzens, daß diese Hilfe, wenn sie denn benötigt wurde, zu spät eintreffen würde.
    Sie spürte, wie ihre müden Muskeln unter Nimitz’ Gewicht nachgaben, und zwang sich dazu, gerade zu stehen. Sie schaltete die optische Erfassung auf die Oberfläche von Blackbird um. Mit der Unerbittlichkeit eines Metronoms zählte eine Zeitanzeige einen Countdown, und als die Null erreicht wurde, verdunkelte sich der Bildschirm. Ein gewaltiger, weißglühender Lichtball brach geräuschlos aus der unfruchtbaren Oberfläche hervor und wälzte sich mit rasender Geschwindigkeit zu den Seiten und nach oben. Er beseitigte jede Spur der masadanischen Basis auf dem Mond. Honor hörte das kaum vernehmliche Murmeln ihrer Crew. Sie sah noch einen Augenblick hin, dann griff sie nach oben, um Nimitz’ die Ohren zu kraulen, und sagte, ohne sich von dem erlöschenden Gleißen abzuwenden: »Also gut, Steve. Bringen Sie uns hier raus.«
    Unter ihnen fiel der Mond zurück. Honor wandte sich erst von dem Display ab, als die Troubadour ihrem Schiff folgte. Sie waren wieder zusammen – alles, was von meinem Geschwader noch übrig ist , überlegte sie und versuchte, die Bitterkeit aus dem Gedanken zu verscheuchen. Sie war müde. Das war alles.
    »Wie ist die Signalverbindung mit der Troubadour , Joyce?« fragte sie.
    »Gut und fest, Ma’am, solange wir uns nicht zu weit von ihr entfernen.«
    »Gut.« Honor ließ ihren Blick auf dem Signaloffizier ruhen und fragte sich, ob ihre Frage sie besorgt wirken ließ. Und dann überlegte sie, ob sie vielleicht so wirkte, weil sie in der Tat besorgt war. Metzinger war ein guter Offizier. Sie würde ihrer Kommandantin mitteilen, wenn es Probleme gäbe. Doch die Fearless konnte ohne eigene Gravitationssensoren von den Aufklärungsdrohnen, die gegen die Rückkehr der Donner Gottes Wache hielten, keine überlichtschnellen Sendungen empfangen. Genauso wie sie selbst war auch ihr Schiff auf einem Auge blind, und ohne die Gravitationssensoren der Troubadour , die für die Fearless das Sehen übernahmen …
    Sie sah aufs Chronometer und fällte eine Entscheidung. Alpträume hin oder her, sie konnte ihren Job nicht tun, wenn die Erschöpfungsgifte ihr den Verstand vernebelten. Also faltete sie auf dem Rücken die Hände und durchquerte die Brücke zum Lift.
    Venizelos hatte die Wache, aber er stand vom Kommandosessel auf und folgte Honor zur Lifttür. Sie spürte, wie er hinter ihr stehenblieb, und sie sah ihn über die Schulter hinweg an.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Skipper?« fragte er leise. »Sie sehen ziemlich erschossen aus, Ma’am.« Er fixierte ihr Gesicht, und sie spürte seine Besorgnis.
    »Für jemanden, die die Hälfte seines allerersten Geschwaders verloren hat, geht’s mir doch noch glänzend«, entgegnete sie ebenso leise und zog dabei den rechten Mundwinkel in Falten.
    »Ich nehme an, so kann man es sehen, Ma’am, aber wir haben’s ihnen doch gezeigt. Und wenn es sein muß, dann haben wir noch mehr zu bieten.«
    Honor überraschte sich selbst mit einem erschöpften Lachen und klopfte Venizelos leicht auf die Schulter.
    »Klar, Andy.« Sie lächelte und klopfte noch einmal, dann rang sie müde nach Atem. »Ich nehme eine Mütze voll Schlaf. Rufen Sie mich, wenn irgend etwas kaputtgeht.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Sie trat in den Lift.
    Hinter ihr schloß sich die Tür.
     
    Commander Alice Truman beobachtete auf ihrem Display, wie die Fearless und die Troubadour auf Grayson zuhielten.
    Bei dem Gedanken daran, was den beiden

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