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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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möglich zurück im Jelzin-System sehen. Sie werden auf dem Rückweg keine Frachter eskortieren müssen, die Sie aufhalten, deshalb erwarte ich Sie in elf Tagen.
    Währenddessen, Jason«, Honor richtete die Augen auf Alvarez, »werden Sie und ich nach der These handeln, daß die Graysons wissen, wovon sie reden, was Masada angeht. Es wäre nicht sehr klug, wenn die Masadaner versuchen würden, etwas gegen uns zu unternehmen, doch im Gegensatz zu gewissen Mitgliedern der Delegation des Adjnirals werden wir bei ihnen keine Vernunft voraussetzen.« Erneut flackerte ringsum Amüsiertheit auf. »Ich will, daß die Impeller jederzeit vorgeheizt sind. Für den Fall, daß wir Landurlaub arrangieren können, möchte ich, daß nie mehr als zehn Prozent Ihrer Leute gleichzeitig auf dem Boden sind.«
    »Verstanden, Ma’am.«
    »Also gut. Hat jemand noch eine Frage?«
    »Jawohl, Skipper«, sagte McKeon, und Honor legte lächelnd den Kopf schräg. »Es ist mir gerade in den Sinn gekommen, Ma’am. Ich habe mich gefragt, ob irgend jemand die Graysons ausdrücklich darüber informiert hat, daß unser Befehlshabender Offizier eine Frau ist?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Honor zu. Das Eingeständnis überraschte sie, denn sie hatte über diese Frage überhaupt nicht nachgedacht. Sie wandte sich an Courvosier. »Sir?«
    »Nein, haben wir nicht«, antwortete der Admiral stirnrunzelnd. »Botschafter Langtry ist seit über drei Ortsjahren auf Grayson, und er hat angeführt, es könnte kontraproduktiv sein, die Graysons ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß in unseren Streitkräften Frauen dienen. Die Graysons sind ein stolzer und empfindlicher Haufen – nicht zuletzt, wie ich glaube, weil sie wissen, wie das Kräfteverhältnis zwischen uns und ihnen aussieht. Soviel Angst sie auch vor Masada haben, sie hassen den Gedanken, im Vergleich zu uns als die Schwächeren abzuschneiden. Sie wollen uns gegenüber nicht als Bittsteller auftreten und tun alles, was ihnen nur in den Sinn kommt, um nicht zugeben zu müssen, daß sie vielleicht wirklich nur Bittsteller sein könnten. Jedenfalls hielt Sir Anthony es für möglich, daß sie es als Beleidigung auffassen könnten, wenn wir sie konkret darauf hinwiesen, für wie unzivilisiert wir sie halten. Andererseits haben wir eine Liste der Schiffe und ihrer Kommandanten übermittelt. Die Kolonisten kamen hauptsächlich aus der westlichen Hemisphäre von Alterde, genau wie unsere Vorfahren, und sollten in der Lage sein, weibliche Vornamen zu erkennen, wenn sie sie sehen.«
    »Ich verstehe.« McKeon wirkte unzufrieden, und Honor sah ihn forschend an. Sie kannte ihn gut genug, um zu erkennen, daß ihn etwas an der Sache beunruhigte, entschied aber, nichts weiter zu sagen, und sah sich erneut in der Runde um.
    »Weitere Fragen?«
    Allgemeines Kopfschütteln war die Antwort.
    »Also gut, Ladys und Gentlemen, dann war’s das.«
    Sie und Courvosier führten die Besucher zum Beiboothangar, wo die Gäste an Bord ihrer Pinassen gingen und zu ihren Schiffen zurückkehrten.
     

4.
    Schwert der Wahren Gläubigen Simonds stapfte ärgerlich durch den Korridor seines neuen Flaggschiffs und ermahnte sich innerlich, Captain Yu nicht als den Heiden zu behandeln, der er war. Ohne Zweifel würde es Yu nicht gefallen, was er zu hören bekäme, und obwohl der Captain ein sehr höflicher Mensch war, gelang es ihm doch nicht, sein Überlegenheitsgefühl zu verbergen. An einem Mann, der aus einer solch gottlosen Kultur stammte, war dies besonders herausfordernd, aber die Kirche brauchte Yu – zumindest für einige Zeit. Aber das würde nicht für immer so sein, versprach sich Simonds. Die Zeit würde kommen, da Gott den Wahren Gläubigen ihre Feinde auslieferte. An diesem Tag wären ungläubige Fremdweltler nicht mehr nützlich … und wenn diese gottlosen Fremden die Bedingungen schufen, daß Makkabäus Erfolg hatte, dann würde dieser Tag schneller kommen, als sie vermuteten.
    Die Brückenluke öffnete sich vor ihm, und er zwang sich, zu lächeln und seinen wütenden Schritt zu zügeln, dann trat er hindurch.
    Captain Alfrede Yu erhob sich aus dem Sessel in der Mitte des beeindruckenden Kommandodecks. Er war ein schlanker, hochgewachsener Mann, der Simonds um wenigstens fünfzehn Zentimeter überragte. Im Gold und Scharlachrot der Navy von Masada wirkte er elegant und entspannt, und dennoch war etwas unterschwellig falsch an der Art, wie er Haltung annahm. Nichts Respektloses oder Anmaßendes, einfach etwas anderes,

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