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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Verstärkungen vor Ihren hier eintreffen. Unter diesen Umständen würde sich auch ein Sieg auf ganzer Linie in eine Katastrophe verwandeln. – Und es ist mittlerweile viel zu spät«, fügte er hinzu, »um rechtzeitig vor dem Start von Jericho noch republikanische Flottenverbände in Position zu bringen.«
    »Ich verstehe.« Yu lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Was beabsichtigt das Konzil statt dessen zu unternehmen?«
    »Wir setzen die Vorbereitung von Jericho fort und setzen die ersten Einheiten aus, doch wir starten das eigentliche Unternehmen nicht, bevor die manticoranische Eskorte sich zurückgezogen hat.«
    »Und wenn sie sich nicht zurückzieht, Sir? Oder wenn man sie vorher durch ein reguläres Vorpostengeschwader ablöst?«
    »Das halten wir für außerordentlich unwahrscheinlich – und das Risiko, einen offenen Krieg mit Manticore zu provozieren, wiegt schwerer.« Nun war es an Simonds, sich zurückzulehnen.
    Obwohl es einige Dinge gab, die Yu niemals erfahren durfte, war es Zeit für einige unzweideutige, wenn auch sorgfältig gewählte Worte.
    »Captain Yu, die Ziele Ihrer Vorgesetzten und unsere sind nicht identisch. Das wissen wir beide, und sosehr wir Ihre Hilfe auch begrüßen, ist das Konzil sich doch genau bewußt, daß Sie uns nur deswegen helfen, weil Sie damit Ihren eigenen Absichten dienen.«
    Simonds verstummte, und Yu legte den Kopf schräg. Dann nickte Yu, und das Lächeln des Schwertes wurde echter. Heide oder nicht, in dem Captain steckte ein ehrlicher Kern, und Simonds zollte diesem Anerkennung.
    »Nun gut«, fuhr er fort, »wir wissen, daß Ihr Hauptanliegen darin besteht, Manticore aus dieser Region herauszuhalten, und wir sind bereit, nach unserem Sieg diese Bedingung zu garantieren. Wir sind allerdings nicht bereit, dafür das Fortbestehen des Wahren Glaubens zu gefährden. Seit mehr als sechs Jahrhunderten wollen wir das Apostat zerschmettern; wenn es sein muß, werden wir noch einmal so lange warten, denn im Gegensatz zu Ihnen wissen wir, wenn Sie mir meine Offenheit vergeben, daß Gott auf unserer Seite steht.«
    »Ich verstehe.« Yu spitzte die Lippen, dann zuckte er mit den Schultern. »Sir, meine Befehle lauten, Ihre Entscheidungen auszuführen, doch es ist auch meine Aufgabe, Sie bei der Verfolgung unserer gemeinsamen Ziele bezüglich der optimalen Verwendung des Donner Gottes und des Fürst zu beraten. Ganz offensichtlich schließt dies auch ein, daß ich Ihnen meine ehrliche Meinung mitteile, wann Unternehmen Jericho am besten gestartet wird. Wenn ich offen bin, haben wir den günstigsten Zeitpunkt bereits verpaßt. Ich hoffe, daß diese Worte Sie nicht kränken, denn ich bin ein Soldat, kein Diplomat. Als solcher ist es mir am wichtigsten, Mißverständnisse zu vermeiden, und nicht, formelle Höflichkeitsnuancen zu berücksichtigen.«
    »Das weiß ich, Captain, und ich schätze Ihre Offenheit«, antwortete Simonds. Tatsächlich entsprach seine Antwort der Wahrheit. Er mochte sich Gedanken um seinen Blutdruck machen, wenn Yu ihm zu heftig widersprach, und ihn über Makkabäus im unklaren zu lassen machte die Dinge für Simonds auch nicht einfacher; doch es war immer noch besser, dem Mann zuzuhören, Heide hin und Heide her, als ihn zu zwingen, hinter Simonds’ Rücken zu agieren.
    »Innerhalb dieser Einschränkungen«, sprach Yu weiter, »muß ich bei allem Respekt daran erinnern, daß Gott jenen hilft, die sich selbst helfen. Die Geleitschiffe werden sich möglicherweise erst dann zurückziehen, wenn es an der Zeit ist, die manticoranischen Diplomaten nach Hause zu bringen, und auch der Entwurf eines Bündnisvertrags könnte die Manticoraner gegen Sie aufbringen, wenn Sie nach dem Aufbruch der Delegation gegen Grayson losschlagen. Ich bin der Meinung, daß wir zwei Möglichkeiten sorgfältig gegeneinander abwägen müssen: erstens, daß ein Bündnis zwischen Grayson und Manticore jedes zukünftige Handeln viel gefährlicher macht, und zweitens, daß die Befehle der Geleitschiffe lediglich den Schutz der Frachter und der eigenen Repräsentanten einschließen.«
    »Da könnten Sie recht haben, Captain«, gab Simonds zu, »aber es setzt voraus, daß wir offen agieren. Das Konzil ist der Meinung – zu Recht, wie ich finde –, daß die Manticoraner sich selbst dann noch defensiv verhalten werden, wenn sie diesen fluchbeladenen Vertrag unterzeichnet haben. Ohne die manticoranische Garantie, Offensivhandlungen zu unterstützen, wird das Apostat

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