Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
glaube, es wird Zeit, daß wir zum Admiral in den Beiboothangar gehen und unsere Gäste begrüßen, Eins-O.«
    »Jawohl, Ma’am.« Venizelos erhob sich aus seinem Sessel und schloß sich ihr auf dem Weg zum Brückenlift an.
    »Mr. DuMorne, Sie haben die Wache.«
    »Aye, aye, Ma’am. Ich habe die Wache«, antwortete DuMorne. Als sich die Lifttür hinter Honor schloß, erhob er sich von seiner Station und ging zum Kommandosessel.
     
    Hochadmiral Yanakov verspürte reinsten, ungemilderten Neid, als HMS Fearless vor ihm anschwoll. Das ist wirklich ein Kriegsschiff , dachte er und ließ voll Anerkennung den Anblick der schlanken, an beiden Enden spitz zulaufenden Spindel auf sich wirken. Im Sonnenlicht glänzend, hing das riesige, mächtige Schiff vor dem endlosen Sternenhimmel, und sie war eins der schönsten Dinge, die er in seinem ganzen Leben gesehen hatte. Impellerkeil und Seitenschilde waren abgeschaltet und boten ihre arrogante Grazie dem nackten Auge dar. Ihre Mittschiffsektion wölbte sich glatt zwischen den Bändern der vorderen und achteren Impellerringe und quoll über vor modernsten Radarantennen, Gravitationsdetektoren und passiven Sensorsystemen. Ihre Rumpfnummer – CA 286 – leuchtete kühn gleich hinter den Bug-Impelleremittern auf dem weißen Rumpf, und wachsamen Augen gleich reihten sich die Waffenschächte die gepanzerte Flanke entlang.
    Yanakovs Kutter erzitterte, als einer der Traktorstrahler des Kreuzers ihn erfaßte.
    Der Pilot schaltete die Schubdüsen ab, und sie wurden in die riesige Höhle des Beiboothangars der Fearless gezogen. Der Traktorstrahl setzte das kleine Fahrzeug auf ein Andockgerüst ab, der Schlauch mit der Schleusenmanschette legte sich an die Ausstiegsluke, und kurz darauf meldete das Summen des Druckausgleichsignals dichten Verschluß.
    Lieutenant Andrews und der Stab folgten dem Admiral, der durch die Zugangsröhre schwamm. Yanakov grinste, als er den manticoranischen Gasten sah, der höchst diplomatisch an der scharlachroten Haltestange postiert worden war, die sich kurz vor dem Ende des Schlauchs befand. Der Mann wollte etwas sagen, verstummte aber, als er sah, daß Yanakov bereits nach der Stange griff. Die Navy von Grayson benutzte eine grüne und keine scharlachrote Markierung, um den Beginn des internen Schwerefelds eines Schiffes anzuzeigen, doch der Hochadmiral hatte die Bedeutung des Farbsignals erkannt und schwang sich behend durch die Grenzfläche und stellte sich in der künstlichen Schwerkraft des Kreuzers aufrecht.
    Dann trat er einige Schritte vor und gab so seinem Stab den Weg frei. Als Yanakov schließlich die Luke am Ende der Röhre durchschritt, begrüßte ihn das Schrillen der Bootsmannspfeifen.
    Die Hangargalerie war riesig im Vergleich zu der an Bord der Grayson , doch sie quoll vor Menschen über. Die Ehrengarde der Marineinfanterie in grün-schwarzen Paradeuniformen nahm Haltung an, die Navysoldaten im Schwarz und Gold der RMN salutierten zackig, und Yanakov stutzte überrascht.
    Dieses verdammte Schiff ist von Kindern bemannt ! Der älteste in Sicht konnte nicht älter sein als dreißig T-Jahre, und die meisten sahen aus, als kämen sie frisch von der Schule! Anerzogene Reflexe ließen Yanakov den Salut erwidern, während ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoß, und dann hätte er sich am liebsten selbst getreten: Selbstverständlich waren das keine Kinder – er hatte vergessen, daß die Lebensverlängerung allen Manticoranern gleichermaßen zugänglich war. Aber was sollte er nun tun? So vertraut war er mit den Rangabzeichen der Royal Manticoran Navy nicht, daß er die kommandierenden Offiziere aus der Masse jugendlicher Straftäter hätte herauspicken können.
    Ein Teil des Problems wurde durch einen kleinen Mann mit rundem Gesicht in Zivilkleidung gelöst, der als erster vortrat. Die Logik forderte, daß dies das Haupt der Delegation war, also kein anderer als Admiral Raoul Courvosier. Der Mann sah wenigstens wie ein Erwachsener aus – in seinem Haar schimmerte es sogar grau –, aber er war wesentlich weniger beeindruckend, als Yanakov erwartet hatte. Jeden Artikel und jede Vortragsniederschrift von Courvosier, die Yanakov auftreiben konnte, hatte er gelesen, doch dieser lächelnde Mann wirkte eher wie ein Elf und nicht wie der brillante, scharfsinnige Stratege, den der Hochadmiral erwartet hatte …
    »Willkommen an Bord, Hochadmiral«, sagte Courvosier und schüttelte Yanakov kräftig die Hand. Die tiefe Stimme war, anders als das Gesicht,

Weitere Kostenlose Bücher