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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Signal von der Madrigal .«
    Commodore Matthews sah von den Schadensmeldungen auf. Die Covington war schwer beschädigt – sie konnte zwar immer noch kämpfen, aber ein Viertel ihrer Bestückung funktionierte nicht mehr. Schlimmer noch, das vordere Drittel ihres Steuerbord-Seitenschilds war ausgefallen, und diese klaffende, tödliche Lücke in der Panzerung ließ sich mit Bordmitteln nicht beheben. Dennoch war in der Stimme des Signaloffiziers etwas, das durch Matthews’ Schock und die herannahende Verzweiflung brach.
    »Auf den Hauptschirm«, antwortete er.
    Der große Combildschirm erhellte sich, doch er zeigte nicht das Gesicht, das Matthews zu sehen erwartet hatte. Statt dessen erkannte er Commander Alvarez. Der Helm des Zerstörerkommandanten war geschlossen, und das klaffende Loch in der Schottwand hinter ihm erklärte, warum. Matthews konnte dadurch tatsächlich Sterne sehen.
    »Commodore Matthews?« Alvarez’ Stimme war rauh und angespannt.
    »Hier«, antwortete Matthews. »Wo ist Admiral Courvosier, Captain?«
    »Admiral Courvosier ist tot, Sir.« Nun war keine Rauheit mehr in Alvarez’ Stimme. Nur Schmerz – und Haß.
    »Tot?« wiederholte Matthews wie betäubt. Gott der Prüfer, hilf uns jetzt! ging es ihm durch den Kopf, und erst jetzt begriff er, wie sehr er sich darauf verlassen hatte, daß der Manticoraner retten würde, was von der graysonitischen Flotte noch übrig war.
    »Jawohl, Sir. Sie haben nun das Kommando.« Durch die Visierscheibe des Helmes konnte Matthews das Gesicht des Zerstörerkommandanten nicht klar erkennen, doch sein Mund schien zu beben, bevor er weitersprach. »Commodore, in welchem Zustand sind Ihre Impeller?«
    »Unbeschädigt«, antwortete Matthews und zuckte die Schultern. »Unser Waffensystem ist schwer beschädigt, und der vordere Steuerbord-Seitenschild existiert nicht mehr, aber unsere Maschinen sind vollkommen in Ordnung.«
    »Und die Saul ist unbeschädigt«, sagte Alvarez rundweg und nickte. »Wir halten Sie auf, Sir, nicht wahr?«
    Diese Frage hätte Matthews am liebsten unbeantwortet gelassen. Das manticoranische Schiff hatte bei der letzten Salve wenigstens zwei Treffer eingesteckt, und einer davon mußte in die Impeller eingeschlagen sein. Matthews konnte zusehen, wie die Beschleunigung der Madrigal immer weiter fiel. Doch hätte Courvosier sie nicht gewarnt, wären sie alle bereits tot; und erst recht wären sie tot gewesen, wenn das manticoranische Schiff sich nicht der eigenen Verteidigung entblößt hätte, um alle zu retten. Davon ganz abgesehen, würde es das Unausweichliche nur ein Dutzend Minuten verzögern, wenn sie die Madrigal aufgäben.
    »Nicht wahr?« drängte Alvarez, und Matthews biß die Zähne zusammen und nickte.
    Der Commodore hörte, wie Alvarez tief Luft holte, dann richtete sich der Commander in seinem Prallkäfig auf. »Das macht die Dinge einfacher, Sir. Sie müssen uns zurücklassen.«
    »Nein!« fauchte Matthews als spontane, instinktive Reaktion, Alvarez aber schüttelte den Kopf.
    »Doch, Sir, Sie müssen. Das ist kein Vorschlag. Ich habe meine Befehle von Admiral Yanakov und Admiral Courvosier, und wir alle werden ihnen gehorchen.«
    »Befehle? Welche Befehle denn?«
    »Admiral Yanakov befahl Admiral Courvosier, Sie nach Hause zu bringen, Sir … und Admiral Courvosier lebte lange genug, um diesen Befehl auf mich zu übertragen.«
    Matthews starrte auf das Loch hinter dem Commander und wußte, daß der Manticoraner log. Es war ausgeschlossen, daß jemand, der bei diesem Einschlag getötet worden war, auch nur kurz weitergelebt hatte, ganz zu schweigen davon, auch noch Befehle zu geben. Er wollte gerade diesen Einwand erheben, als Alvarez bereits weitersprach.
    »Die Madrigal kann ihnen ohnehin nicht davonlaufen, Sir. Das bedeutet, daß wir tot sind. Aber wir haben noch immer unsere Warfen. Sie nicht, aber Sie haben Ihren Antrieb. Es ist ganz klar, daß wir die Rückendeckung übernehmen müssen. Verschwenden Sie nicht diese Chance, Sir.«
    »Die Saul ist noch immer unbeschädigt – und wir sind auch nicht vollkommen wehrlos!«
    »Sie beide zusammengenommen machen keinen Unterschied aus, Sir – was uns geschieht, das geschieht mit oder ohne Sie«, entgegnete Alvarez schroff. »Aber wenn wir uns den Masadanern frontal entgegenstellen …« Matthews konnte sogar durch das Visier noch erkennen, daß Alvarez die Zähne fletschte. »Commodore – diese Arschlöcher haben noch nicht gesehen, wozu ein manticoranischer Zerstörer in der

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