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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sie, wie niedrig ihre Grundgeschwindigkeit ist? Sie warteten hier mehr oder weniger im Stillstand relativ zum Asteroidengürtel, und als wir ankamen, setzten sie sich in Marsch.« Auf dem Plot vor McKeon erschien eine grüne Linie. »Sehen Sie den Buckel dort?« Ein Cursor begann an der Stelle zu blinken, wo die Linie eine scharfe Haarnadelkurve zog. McKeon nickte. »Zu Anfang entfernten sie sich mit voller Beschleunigung von uns, dann überlegten sie es sich anders und änderten den Kurs um mehr als einhundertundsiebzig Grad in Richtung auf uns.«
    »Können Sie das bestätigen, Taktik?«
    »Jawohl, Sir.« Carstairs klingt ein wenig piefig , dachte McKeon, aber der Astrogator hatte nun einmal die Information vor Carstairs ermittelt. »Die Aktivierung ihrer Impeller hat meine Aufmerksamkeit erst auf sie gelenkt, Captain.«
    »Hm.« McKeon rieb sich die Nasenspitze. Unbewußt hatte er eine von Honors liebsten Denkmanierismen angenommen. Die Troubadour war kaum 2.600 Kps schnell, sie mußte nach der Transition erst noch Fahrt aufnehmen. Die Aufschließgeschwindigkeit war etwas höher, weil die LACs gewendet hatten, um ihr entgegenzukommen, aber was hatten die Boote vor?
    »Inwieweit weichen die LACs von Ihren Daten ab, Taktik?«
    »Praktisch überall, Captain. Die Antriebsstärke ist zu hoch, die Pulsfrequenz ihres Radars um neun Prozent zu niedrig. Wir haben andererseits noch nicht alles gesehen, was Grayson besitzt, Sir, und ich habe überhaupt keine Daten über ein LAC dieser Masse, ganz zu schweigen von Einzelheiten seines Kampfsystems.«
    »Nun, wir haben diesen Typ vielleicht noch nicht zu Gesicht bekommen, aber LACs sind systemgebunden«, dachte McKeon laut, »also müssen diese Boote von Grayson kommen. Ich frage mich nur, warum man sie uns gegenüber noch nicht erwähnt hat.« Er zuckte leicht die Schultern. »Com, fragen Sie Captain Harrington, ob sie wünscht, daß wir erkunden.«
     
    Auf der totenstillen Brücke des Bancroft saß vollkommen reglos Commander Isaiah Danville. Er konnte die Angst seiner Mannschaft fühlen, doch diese Angst hatte einen Oberton von Resignation und Schicksalsergebenheit, und in gewisser Weise machte gerade die Hoffnungslosigkeit die Männer noch effektiver. Männer, die wußten, daß ihnen der sichere Tod bevorstand, ließen sich von dem Wunsch zu überleben nicht mehr zu Fehlern verleiten.
    Danville fragte sich, weshalb Gott sich entschieden habe, sie ausgerechnet auf diese Weise zu töten. Ein Wahrer Gläubiger stellte den Willen Gottes nicht in Frage, aber für Danville wäre es tröstlich gewesen zu wissen, warum Er ausgerechnet sein kleines Geschwader den Invasoren in den Weg gelegt hatte. Hätten sie sich an einem anderen Ort befunden, dann hätten sie sich einfach ruhig verhalten und die Impeller abgeschaltet lassen können. Doch wie es war, mußten sie sich zeigen. Und da Überleben ohnehin ausgeschlossen war …
    »Entfernung?« fragte er leise.
    »Nähern uns sechshunderttausend Kilometer, Sir. Sie kommen in zwounddreißig Sekunden in unser Angriffsfenster.«
    »Bereithalten«, ordnete Danville fast murmelnd an. »Nicht ohne meinen Befehl angreifen. Wir wollen sie so nahe haben wie möglich.«
     
    Honor zog die Stirn kraus. Die Sensoren der Fearless hatten die LACs ebenfalls erfaßt, und Honor war ihre Gegenwart ebenso rätselhaft wie Alistair.
    »Irgendeine Reaktion, Andy?«
    »Es sind nur LACs, Ma’am«, antwortete Venizelos. »Es sind keine großen Boote, aber ich habe den graysonitischen Flottenkalender-Download genau durchsuchen lassen. Dieser Bootstyp ist darin nicht eingetragen, und mir wäre wohler, wenn sie es wären.«
    »Ja, mir auch.« Honor nagte an der Innenseite der Unterlippe. Es konnte eine ganze Reihe von Gründen geben, weshalb die Graysons aus Versehen eine einzelne Klasse leichter Kriegsschiffe im Download ausgelassen hatten, aber sie wollte verdammt sein, wenn sie sich einen einzigen Grund denken konnte, weshalb LACs sich so weit systemauswärts herumtreiben sollten. »Rufen Sie sie an, Com.«
    »Aye, aye, Ma’am. LACs anrufen.« Lieutenant Metzinger sendete den Ruf und lehnte sich zurück. Vier Sekunden vergingen. Fünf. Dann waren es zehn, und sie zuckte die Schultern.
    »Keine Antwort, Ma’am.«
     
    »Sie rufen uns, Captain.« Der Signaloffizier des Bancroft klang ruhiger, als er nach Danvilles Wissen sein konnte. »Ihr Ruf bestätigt die Identifizierung durch die Taktik. Soll ich antworten?«
    »Nein.« Danville preßte die Lippen

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