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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zusammen. Also waren es wirklich die manticoranischen Geleitschiffe und ihr Miststück von Commodore. Danville verspürte bei der Erkenntnis eine gewisse Erleichterung. Wenn Gott schließlich beschlossen hatte, daß die Männer nun sterben mußten, wie konnten sie besser sterben als im Kampf gegen eine Frau, die es in blasphemischer Weise wagte, Seinen Willen in Frage zu stellen, indem sie die Rolle eines Mannes einnahm?
    »Es könnte sie mißtrauisch machen, daß wir uns nicht melden, Sir.« Die Stimme des I.O.s war so leise, daß niemand sonst sie verstehen konnte. »Sollten wir es nicht lieber mit einem Bluff versuchen?«
    »Nein.« Danville antwortete genauso leise. »Wir kennen ihre Sicherheitscodes nicht genau genug, um uns nicht zu verraten. Es ist besser, sie mit zu wenig Informationen rätseln zu lassen, als ihnen einen deutlichen Hinweis zu geben.«
    Der I.O. nickte, und Danville hielt die Augen auf den Plot gerichtet. Die Manticoraner besaßen eine viel größere Gefechtsreichweite und wesentlich bessere Verteidigungen als seine Boote … aber keine der Verteidigungen war aktiviert, und sie befanden sich mittlerweile innerhalb der äußersten Grenzen seines Fensters für den Angriff mit angetriebenen Raketen. Die Versuchung, bereits jetzt zu feuern, war sehr groß, doch er wischte sie beiseite, denn er wußte, daß er abwarten mußte, bis die Raketen mit der kürzestmöglichen Flugzeit die Manticoraner erreichen konnten.
    Die Manticoraner sind zu lange außerhalb des Systems gewesen, um zu wissen, was hier vor sich geht , dachte er. Nein, sie werden erneut versuchen, Kontakt aufzunehmen, um herauszufinden, warum wir nicht antworten. Und jede Sekunde Verzögerung brachte sie um 3.300 Kilometer näher an seine Raketen.
     
    »Geben Sie mir Commander McKeon«, sagte Honor mit finsterem Gesicht. Auf ihrem Combildschirm erschien Alistair McKeon.
    »Ich weiß nicht, was vor sich geht«, erklärte sie ohne Umschweife, »aber Sie werfen besser einen Blick darauf.«
    »Jawohl, Ma’am. Vermutlich ist es nur ein Versagen der Signaleinrichtungen. Die LACs beschleunigen noch immer in unsere Richtung, also müssen sie Kontakt aufnehmen wollen.«
    »Es bedarf immerhin etwas sehr Drastischem, um die Funkgeräte in allen drei Booten zu stören. Rufen Sie sie erneut an, wenn Sie auf eine Lichtsekunde heran sind.«
    »Aye, aye, Ma’am.«
     
    »Der Zerstörer ruft uns, Sir.«
    Diesmal klang der Signaloffizier schroff und angespannt, und Danville konnte es dem Mann nicht verdenken. Der Troubadour hatte noch einige Mps² zusätzlicher Beschleunigung in Richtung des Bancroft zugelegt, und der Abstand war auf eine Lichtsekunde gefallen. Das war weit näher, als er je zu hoffen gewagt hatte. Der Zerstörer war nun tatsächlich innerhalb der Energiewaffenreichweite und zeigte mit nichts, daß er einen Verdacht hegte. Selbst die Kreuzer befanden sich nun innerhalb des Raketenangriffsfensters der LACs.
    Sehr förmlich wandte er sich an den Taktischen Offizier: »Lieutenant Early, halten Sie sich bereit!«, aber seine Stimme war weit weniger gefaßt, als er sich gewünscht hätte. »Wir greifen den Zerstörer mit den Lasern an. Richten Sie die Raketen auf die Kreuzer.«
    Der Taktische Offizier gab die Befehle über das Geschwadernetz weiter, und Danville biß sich auf die Lippe. Komm nur ein wenig näher , sagte er still zu dem Zerstörer. Nur ein bißchen. Senke die Flugzeit zu deinen nur noch ein klein wenig … und schmor in der Hölle
     
    »Das ist doch lächerlich!« brummte McKeon. Die LACs waren weniger als eine Lichtsekunde entfernt und sagten noch immer kein Wort! Wenn er nicht annehmen wollte, daß die Graysons ein flottenweites Kommunikationsproblem hatten, mußten diese Kerle irgend etwas vorhaben. Aber was? Wenn es sich hierbei um einen Scherz handeln sollte, dann fand McKeon ihn nicht besonders witzig.
    »Also gut, Taktik«, sagte er schließlich. »Wenn die Kerle mit uns ein Spielchen treiben wollen, dann spielen wir doch mit. Machen Sie mir eine komplette Rumpfabtastung des Führerbootes.«
    »Aye, aye, Sir!« Aus Carstairs’ normalerweise unterkühlter Stimme sprach Belustigung, und McKeons Mundwinkel zuckten. Der Radarimpuls, den man zur kompletten Abtastung eines Rumpfes benötigte, würde sämtliche Warnempfänger des LACs durchbrennen lassen. In den meisten Flotten würde man die Botschaft, die zu senden McKeon im Begriff stand, so verstehen, wie Carstairs sie verstand: Es war der in der Galaxis übliche Weg,

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