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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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nur für besser hielt, sich für eine Weile abzusetzen. Sonst würde er noch denken, sie sei wieder entführt worden, und vor Sorge umkommen. Das konnte sie ihm nicht antun, sie liebte ihn immer noch, trotz allem, was er getan hatte.
    Barrie überkam erneut eine Welle von Fassungs- und Trostlosigkeit. Es schien ihr so völlig unmöglich, dass ihr Vater sich mit Verbrechern zusammengetan hatte. Nicht der Mann, den sie kannte. Natürlich wusste sie, dass nicht jeder ihn mochte. Aber das Schlimmste, was ihm nachgesagt wurde, war, dass er ein Snob war. Dem stimmte ja sogar sie zu. Als Diplomat und Botschafter hatte er außergewöhnliche Arbeit geleistet. Er hatte mit der CIA zusammengearbeitet, wie das in jeder Botschaft üblich war, war persönlich befreundet mit den letzten sechs Präsidenten, und Staatsoberhäupter auf der ganzen Welt betrachteten ihn als Freund. Und dieser Mann sollte ein Verräter sein?
    Das schien einfach undenkbar. Wenn es nur um Barrie allein ginge, würde sie im Zweifel für ihn sprechen.
    Aber da war das Baby, diese winzige Wesen, von dessen Existenz nur sie selbst wusste. Zanes Baby. Sie würde alles tun, ganz gleich was, um die Sicherheit dieses neuen Lebens zu garantieren. Barrie würde ihren Namen ändern und sich neue Papiere besorgen. Sie hatte keine Ahnung, wie man so etwas bewerkstelligte, aber sie würde es herausfinden. Es gab genug zwielichtige Gestalten, die Erfahrung mit so etwas hatten.
    Da war auch noch etwas anderes, das sie bedenken musste: Es wäre dumm, von dem Geld zu leben, bis der letzte Penny ausgegeben war. Sie brauchte einen Job, irgendeinen Job, bei dem sie genug verdiente, um Miete und Essen zu finanzieren. Sie hatte einen Universitätsabschluss in Kunst und Geschichte, aber da sie ihren Namen nicht würde benutzen können, konnte sie auch kein Lehramt antreten. Es ließ sich nicht voraussagen, wie der Arbeitsmarkt in der Stadt aussehen würde, in der sie sich schließlich niederließ, das blieb abzuwarten. Das war auch gleich. Barrie war bereit, alles anzunehmen, ob nun Kellnern oder Büroarbeit, was immer sich bot.
    Barrie sah zur Uhr. Halb acht. Trotz der inneren Unruhe kam sie halb um vor Hunger. Ihr Körper hatte seine eigenen Ansprüche, scher te sich nicht um ihren Gefühlstumult und konzentrierte sich nur auf das Nächstliegende.
    Der Gedanke zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Es war fast so, als stampfe das Baby bereits mit dem Fuß auf und verlange energisch sein Recht. Zärtlich strich Barrie über ihren noch flachen Bauch. „Schon gut“, flüsterte sie, „du bekommst ja gleich etwas zu essen.“
    Während Barrie duschte und sich anzog, wappnete sie sich, ihrem Vater gegenüberzutreten, ohne etwas von ihren Plänen zu verraten. Als sie in das Frühstückszimmer kam, sah William Lovejoy erfreut auf, doch seine Miene wurde sofort zurückhaltend. „Ich freue mich, dass du mir Gesellschaft leistest.“ Er faltete seine Zeitung zusammen und legte sie beiseite.
    „Die Spatzen haben mich aufgeweckt.“ Barrie wollte sich von dem Rührei auflegen, doch als sie die Frühstückswürstchen sah, drehte sich ihr der Magen, und sie entschied sich schließlich für Obst und Toast. Hoffentlich reichte das dem anspruchsvollen kleinen Wesen.
    „Kaffee?“ Ihr Vater stand schon bereit, ihr einzuschenken, die silberne Kaffeekanne in der Hand, als Barrie sich an den Tisch setzte.
    „Nein, danke, heute nicht“, antwortete sie hastig, als ihr Magen erneut zu einer Achterbahnfahrt ansetzte. „Ich habe in letzter Zeit zu viel Kaffee getrunken, ich möchte es wieder einschränken.“ Dabei hatte sie kein Koffein mehr zu sich genommen, seit sie geahnt hatte, dass sie schwanger war. Ihr Körper schien sich von allein dagegen zu wehren, so als wisse er, was richtig für ihn sei. „Ich nehme lieber Orangensaft.“ Der hatte zumindest bisher keine unangenehmen Reaktionen hervorgerufen.
    Barrie widmete sich ihrem Frühstück, antwortete höflich auf die Bemerkungen ihres Vaters, aber sie engagierte sich nicht in dem Gespräch, wie sie es früher getan hätte. Überhaupt konnte sie ihn kaum ansehen und mied seinen Blick. Sie fürchtete, er könne ihr die Gedanken vom Gesicht ablesen.
    „Ich treffe mich heute mit dem Kongressabgeordneten Garth zum Lunch“, erzählte William. „Wie sehen deine Pläne für den Tag aus?“
    „Ich habe nichts Besonderes vor.“ Nein, ihre Pläne würden erst in der Nacht umgesetzt werden.
    William wirkte erleichtert. „Dann sehen wir uns

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