Die Ehre der MacKenzies (German Edition)
wollte ich dich, und ich will dich jetzt, so sehr, dass es wehtut. Aber du steckst immer noch in Schwierigkeiten, und mein Job ist es, darauf zu achten, dass diese Schwierigkeiten dich und unser Kind nicht einholen. Ich könnte getötet werden …“
Barrie entfuhr ein erstickter Protestlaut, doch Zane fuhr fort: „Es liegt im Bereich des Möglichen, ich bin darauf eingestellt. Seit Jahren lebe ich mit dieser Möglichkeit. Ich will, dass wir so schnell wie möglich heiraten, weil ich nicht weiß, was morgen passieren kann. Vielleicht habe ich mich verschätzt, oder ich habe einfach nur Pech. In diesem Fall will ich, dass unser Kind ehelich zur Welt kommt und den Namen Mackenzie trägt. Ein gewisser Schutz geht mit diesem Namen einher, und ich will, dass du diesen Schutz auf jeden Fall hast. Sofort.“
Tränen brannten in ihren Augen, als sie den Mann vor sich ansah, den Mann, der schon einmal eine Kugel für sie abgefangen hatte und bereit war, es wieder zu tun. Er hatte recht – sie kannte ihn, den Menschen, auch wenn sie nicht wusste, was seine Lieblingsfarbe war. Barrie kannte sein Wesen, deshalb hatte sie ihn so schnell und so überwältigend zu lieben gelernt. Er war nicht so offen und unbeschwert, wie sie es sich vielleicht gewünscht hätte … und wenn schon! Er hielt sich so sehr unter Kontrolle, dass es schon fast unheimlich war … na und? Es würde schwierig werden, unter seinem Blick, dem nichts entging, eine Überraschung zu Weihnachten oder zu seinem Geburtstag zu besorgen … auch gut. Sie würde lernen, damit umzugehen, und sie würde dabei sehr glücklich sein.
Wenn er bereit war, für sie zu sterben, dann konnte sie wenigstens ehrlich zu ihm sein. Das war das Mindeste. „Es gibt noch einen anderen Grund, warum ich eingewilligt habe, dich zu heiraten.“
Zane hob fragend eine Augenbraue. „Ich liebe dich.“
11. KAPITEL
Z ane trug einen dunkelgrauen Anzug, schwarze Stiefel und einen schwarzen Hut, Barrie ein weißes Kleid, schlicht und ärmellos, mit eleganter, klassischer Linie. Das Haar hatte sie locker hochgesteckt, einige Strähnen umspielten weich ihr Gesicht. Als einziger Schmuck zierten Perlstecker ihre Ohrläppchen. Barrie machte sich im zum Schlafzimmer gehörenden Bad fertig, während Zane die Dusche neben dem Wohnraum benutzte. Sie trafen sich an der Tür, um gemeinsam den Schritt zu tun, der sie zu Mann und Frau machen würde.
Als sie ihm offen ihre Liebe erklärt hatte, war ein zufriedenes Aufleuchten über sein Gesicht gezogen, und endlich verbarg er seine Gefühle nicht.
„Ich verstehe nichts von Liebe“, hatte er gesagt, die Stimme so nüchtern, dass Barrie ihn am liebs ten geschüttelt hätte. „Aber ich weiß, dass ich noch nie eine Frau so begehrt habe wie dich. Ich weiß auch, dass diese Ehe für immer ist. Ich werde für dich und unsere Kinder sorgen, ich werde jeden Abend zu dir nach Hause kommen, und ich werde mein Bestes geben, um dich glücklich zu machen.“
Es war keine glühende Liebeserklärung, aber ein Versprechen für Treue und Hingabe. Tränen füllten Barries Augen. Ihr beherrschter Krieger würde sie irgendwann lieben, wenn er nur seine Vorsicht genügend fallen ließ.
Jahrelang hatte er seine Emotionen unter Kontrolle halten müssen, um in gefährlichen Situationen zu überleben. Er war gezwungen gewesen, kühl, nüchtern und entschlossen zu handeln. Die Liebe war weder kühl noch nüchtern, sie war chaotisch, unkalkulierbar – und sie machte verletzlich. Zane würde sich der Liebe so argwöhnisch nähern wie einer tickenden Bombe.
„Nicht weinen“, bat er. „Ich schwöre, ich werde dir ein guter Ehemann sein.“
„Ich weiß“, hatte sie erstickt erwidert, und danach waren sie in ihre getrennten Bäder gegangen, um sich für die Hochzeit fertig zu machen.
Sie nahmen ein Taxi zur Kapelle, zu einer der kleineren in Las Vegas, in denen nicht so viel Betrieb herrschte. In Las Vegas zu heiraten bedurfte keiner großen Vorbereitungen, trotzdem hatte Zane sich bemüht, der Zeremonie eine besondere Stimmung zu verleihen. Er hatte einen Brautstrauß für Barrie besorgt und ein goldenes Armband als Hochzeitsgeschenk gekauft. Barries Herz klopfte wild, als sie gemeinsam vor dem Friedensrichter standen. Zane hielt ihre Hand in seiner, sein Griff war warm und zärtlich, aber fest.
Nach außen hin hatte alles einen sehr zivilisierten Anschein. Doch da sie vom ersten Augenblick an einen untrüglichen Instinkt für die Gefühle des anderen hatten,
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