Die Ehre der MacKenzies (German Edition)
„Siehst du, so.“
Der Klingelton ertönte, die Lifttüren glitten auf. Zane und Barrie gingen ein wenig beiseite, um die Leute aus der Kabine aussteigen zu lassen, dann traten sie selbst ein. Zane gab ihr Stockwerk ein. Sobald der Lift sich in Bewegung setzte, drehte Zane sich zu Barrie um wie der Tiger zu seiner Beute.
Barrie wich würdevoll von ihm zurück und sah auf die Zahlen, die auf dem Display aufblitzten. „Wir sind fast da.“
„Genau“, murmelte er und kam auf sie zu.
In der kleinen Kabine hatte Barrie keine Möglichkeit, ihm auszuweichen. Nicht dass sie es gewollt hätte. Nein, sie wollte ihn verrückt machen, so wie er sie an den Rand des Wahnsinns trieb. Jetzt packte er sie bei den Hüften und drängte sie an die Wand, rieb sich wollüstig an ihr und ließ sie wissen, wie sehr er sie begehrte. Als sie erregt Atem schöpfte, nutzte Zane den Augenblick und presste hart die Lippen auf ihren Mund.
Sie waren in ihrem Stockwerk angekommen, aber Zane gab Barrie nicht frei. Er hob sie hoch, und sie schlang die Beine um seine Hüften und die Arme um seinen Hals. Barrie wusste nicht, ob sie an je man dem vor beikamen, sie barg das Gesicht an Zanes Schulter und stieß mit jedem Schritt hilflose kleine Seufzer aus, während sie sich dem brennenden Hunger in ihr ergab. Sie hatte sich so lange nach ihm verzehrt, hatte sich nach ihm gesehnt und sich halb zu Tode um ihn gesorgt. Jetzt war er bei ihr, lebendig und voller Energie, und er würde sie lieben, wie er es schon einmal getan hatte. Alles andere war ihr gleichgültig.
An der Suitetür drückte er Barrie gegen die Wand und löste ihre Beine von seinen Hüften, um sie auf die Füße zu stellen. Für einen schrecklich langen Moment glaubte Barrie, sie habe ihn vielleicht zu sehr gereizt. Doch Zane legte nur einen Finger an die Lippen, um ihr zu bedeuten, still zu sein, und zog die Automatik aus dem Halfter. Dann schloss er die Tür auf und schlüpfte lautlos durch den schmalen Spalt.
Barrie blieb wie erstarrt auf dem Gang stehen, mit geschlossenen Augen und geballten Fäusten. Die Angst verscheuchte jedes sinnliche Gefühl. Sie konzentrierte sich darauf, mögliche Geräusche aus der Suite zu hören, doch da war nichts. Zane bewegte sich leise wie eine Raubkatze. Aber das taten andere Männer auch. Männer, die die Dunkelheit als Schutz benutzten und ebenso darauf trainiert waren zu töten wie Zane. Sollte Zane irgendetwas zustoßen … Barrie würde es nicht ertragen können und zusammenbrechen.
Sie hörte die Tür nicht gehen, vernahm nur plötzlich Zanes Worte neben sich. „Alles in Ordnung“, sagte er ganz ruhig, und schon fand Barrie sich in seinen Armen wieder. „Entschuldige“, flüsterte er an ihrem Haar, als er sie hineintrug, „aber ich will kein Risiko hinsichtlich deiner Sicherheit eingehen.“
Wut loderte plötzlich in Barrie auf wie ein Buschfeuer. Sie hob den Kopf. „Und was ist mit deiner Sicherheit?“, verlangte sie zu wissen. „Ist dir eigentlich klar, wie ich mich fühle, wenn du solche Dinge tust? Meinst du, ich merke nicht, wie du dich vor mich stellst wie ein menschlicher Schild? Sollte jemand auf mich schießen, dann bist du derjenige, der die Kugel abfängt!“
Impulsiv schlug sie ihm mit der Faust auf die Brust und war entsetzt über sich. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie jemanden geschlagen. Trotzdem versetzte sie Zane noch einen zweiten Schlag. „Verflucht, ich will dich heil und in einem Stück! Unser Baby soll mit seinem Vater groß werden! Ich will noch mehr Kinder von dir! Und das heißt, dass du am Leben bleiben musst, hast du verstanden!“
„Natürlich habe ich verstanden“, sagte Zane tief und leise, als er ihre Fäuste abfing und an seine Brust zog. „Genau das Gleiche will ich auch. Und deshalb werde ich alles tun, um dich und Junior zu beschützen.“
Barrie ließ sich gegen ihn sinken, ihre Lippen zitterten, und sie musste Tränen zurückkämpfen. Sie war sonst nicht weinerlich, das war nur die Schwangerschaft, die sie auf diese hormonelle Achterbahnfahrt mitnahm, dennoch … sie wollte nicht an Zanes Schulter heulen. Er musste sich schon um genug andere Dinge kümmern und brauchte keine Ehefrau, die bei jeder Gelegenheit in Tränen ausbrach.
Als sie sich wieder unter Kontrolle hatte, fragte Barrie leise: „Junior also? Ein Er?“
Zane grinste und hob sie auf seine Arme. „Ich fürchte fast, ja. Meine Schwester Maris ist das einzige weibliche Wesen, das die Mackenzies bisher in die Welt
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