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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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auf den mit Binsen bestreuten Boden vor dem Bett und lief rasch zur Tür.
    Er stöhnte auf und murmelte einen Fluch. »Izzy«, stieß er schließlich keuchend hervor und tastete nach ihr, doch er griff ins Leere. »Isabel, bitte. Wartet.«
    »Warum?«, erwiderte sie mit beißendem Sarkasmus in der Stimme. »Um Euch endlich die Gelegenheit zu geben, mich zu missbrauchen?«
    »Herrgott noch mal, Frau«, krächzte er, sich immer noch vor Schmerz krümmend. Mühsam versuchte er, sich aufzurappeln. »Ich wollte Euch nicht die Unschuld rauben. Ich bin gekommen, um Euch hier rauszuholen! Ich will Euch nach Montborne bringen.«

6
    Griffin war schwindelig vor Schmerz, gleißende Lichtpünktchen tanzten vor seinen Lidern. Mühsam klappte er ein Auge auf und sah, dass die Lady stehen geblieben war. Mit geballten Fäusten stand Isabel an der Tür und sah ihn stirnrunzelnd über die Schulter hinweg an. »Warum sollte ich Euch glauben?«
    Er rappelte sich auf und zuckte zusammen, da die Bewegung den wunden, empfindlichen Teil seines Körpers in Mitleidenschaft zog. »Habt Ihr eine andere Wahl?«, stieß er schroff hervor.
    Das Lachen, das sie ihm zur Antwort gab, strotzte vor Zorn und einem Gutteil Argwohn. »Ich soll also glauben, Ihr seid zu mir gekommen, weil Ihr einen Sinneswandel hattet? Dass Ihr nun plötzlich das Verlangen verspürt, mir zu helfen, sicher nach Montborne zu gelangen? Eine solch große Närrin bin ich nicht.«
    »Es ist aber so«, erwiderte er. Seine Stimme klang wieder wie gewohnt, denn der Schmerz verebbte allmählich. Inzwischen hatte er sich von einem höllischen Stechen in ein dumpfes Pochen verwandelt. »Dom hat sein Wort gebrochen. Ich sollte für meine Mühen bezahlt werden, und nun habe ich Grund zu der Annahme, dass dies nie geschehen wird.«
    Sie musterte ihn von oben herab. »Ihr werdet verzeihen, wenn ich Euer Dilemma nicht bedaure, Mylord.«
    Griff musste über ihre hitzige Bemerkung lachen, wenngleich auch nur kurz, da ihn wiederum ein stechender Schmerz durchzuckte. »Dom verweigert mir zwar meinen Anteil für Eure Entführung, Euer Verlobter hingegen wird mich sicherlich bereitwillig für Eure Rettung entlohnen«, erklärte er.
    »Der einzig angemessene Lohn für einen solchen Schuft, wie Ihr es seid, ist der Gang zum Galgen«, erwiderte sie.
    »Möglich«, stimmte Griff zu. »Ich denke jedoch, Montborne wird mehr als bereit sein, mich für meine Mühen zu entschädigen, wenn er erfährt, wie ich Euch aus Doms Klauen befreit habe.«
    »Wie könnt Ihr Euch dessen so sicher sein?«, fragte sie herausfordernd. »Vielleicht hält er Euch für einen ebensolch großen Verbrecher wie Dom. Wie wollt Ihr ihn davon überzeugen, Euch von Eurer Schuld freizusprechen?«
    »Ich werde ihn nicht überzeugen müssen, Mylady. Das werdet Ihr für mich tun.«
    »Das werde ich nicht!«, stieß sie hervor. In ihrer Aufgebrachtheit wirbelte sie zu ihm herum und stützte die Hände in die Hüften. »Ich werde Euch bei diesem erpresserischen Plan keinesfalls unterstützen!«
    Griffin erhob sich. Seine Miene war ernst. »Doch, Mylady. Das werdet Ihr.« Sie wich zurück zur Tür, eine Hand nach hinten ausgestreckt, zweifellos tastete sie nach dem Riegel. Er schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich zulasse, dass Ihr aus dieser Kammer flieht, dürft Ihr nicht so töricht sein und annehmen, Ihr könntet auf eigene Faust aus der Burg entkommen. Ohne meine Hilfe werdet Ihr niemals einen Weg hier hinaus finden, ganz zu schweigen davon, nach Montborne zu gelangen.«
    Schwer atmend biss sie sich auf die Unterlippe und wog, die Stirn gekraust, ihre Möglichkeiten ab. Griff beobachtete sie wie ein Falke, sah jede ihrer Bewegungen voraus, bereit zu ihr zu stürmen, sollte sie auch nur die leisesten Anstalten machen, zu fliehen. Gekränkt blickte sie ihn an. Ihr unverhohlen verächtlicher Blick brannte sich förmlich in ihn ein. »Ich verabscheue Euch, Griffin of Droghallow. Ich wünschte, ich hätte Euch nie zu Gesicht bekommen.«
    Er zuckte mit den Schultern, als ob ihre Erklärung ihn nicht im Geringsten berühre. »Sind wir uns einig, Izzy?«
    »Nennt mich nicht so«, sagte sie ruhig. »Ihr habt kein Recht, mich so vertraulich anzusprechen.«
    Wie sie so im dämmrigen Licht der Kammer vor ihm stand, zierlich und zitternd, erinnerte sie ihn an das süße, verängstigte Mädchen, das er vor zehn Jahren aus drohender Gefahr gerettet hatte. Dieses Mal erbebte sie indes nicht, weil sie sich vor einem wild gewordenen Tier fürchtete

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