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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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»Das ist Wasser. Trink.«
    Isabel öffnete die Lippen und ließ die kühle Flüssigkeit in den Mund laufen. Das Wasser schmeckte frisch und klar, vermutlich hatte er es von einer nahe gelegenen Quelle geholt. Die willkommene Erfrischung befeuchtete angenehm ihre trockene, schmerzende Kehle.
    »Langsam«, sagte Griffin. Ihr Durst war jedoch groß, und sie trank so hastig und viel, dass sie sich verschluckte. Ihr Husten löste einen stechenden Schmerz in ihrem verletzten Arm aus. Aufstöhnend zog sie scharf den Atem ein. Griffin stellte den Becher ab und hielt ihr den Kopf hoch, bis der Anfall vorüber war. »Geht es wieder?«, fragte er.
    Isabel nickte schwach und griff nach seiner Hand. Ehe er sie ihr wieder entziehen konnte, verschränkte sie seine Finger mit den ihren. »Griffin, es tut mir leid. Die Dinge, die ich in Hexford gesagt habe … Ich hätte niemals … «
    »Mylady«, unterbrach er sanft. »Ihr müsst Euch nicht entschuldigen.«
    Entschlossen, das zu sagen, was ihr auf der Seele brannte, ignorierte sie seine höfliche Bemerkung. »Ich entschuldige mich – für alles. Und ich danke dir. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du nicht nach mir gesucht hättest.«
    Er lachte trocken auf. »Offen gestanden wäre mir das fast nicht möglich gewesen. Aldon ist wohl zu Ohren gekommen, dass wir von Dom und Prinz John gesucht werden. Er beabsichtigte, mich den Soldaten von Droghallow zu übergeben, während er dich geradewegs zu Ohneland bringen wollte.«
    »Es war töricht von mir, ihm zu vertrauen«, sagte Isabel. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass Griffin ihretwegen gelitten hatte.
    »Nein, das konntest du nicht wissen«, erwiderte er versöhnlich, obwohl er jedes Recht hatte, wütend auf sie zu sein. »Du konntest nicht wissen, dass er dein Vertrauen missbrauchen würde, Isabel.«
    Sie furchte verärgert die Stirn und schüttelte den Kopf. »Du hast versucht, mich zu warnen, aber ich wollte es nicht einsehen. Ich war so verwirrt, ich vermute, die Vernunft hat mich im Stich gelassen. Es hat mich nicht überrascht, dass du schon gegangen warst, als ich Hexford am Morgen mit Pater Aldon verließ.«
    »Ich war noch dort«, entgegnete Griffin. »Mehr oder weniger jedenfalls. Dank des guten Paters und einiger übereifriger Wachen hab ich die Nacht im Kerker von Hexford verbracht.«
    Sie konnte den Sarkasmus in seiner Stimme hören und war nur noch entsetzter über ihre eigene Naivität. »Er hat dich in den Kerker werfen lassen? Griffin, das tut mir leid … ich hatte ja keine Ahnung. Ich habe im Burghof nach dir Ausschau gehalten, und da ich dich nicht entdecken konnte, dachte ich …«
    Forschend sah er sie an. »Was hast du gedacht?«
    Sie wandte den Blick zu der dunklen Granitwand, die sich hoch über ihren Köpfen erstreckte. »Du warst so wütend nach dem, was gestern Nachmittag zwischen uns vorgefallen ist. Ich dachte … du hättest mich verlassen.«
    »Nein.«
    Das kleine, schlichte Wort erfüllte sie mit einem seltsamen Hochgefühl, und eine Welle der Erleichterung durchflutete sie, wenngleich sie gewiss kein Recht darauf hatte, ein solches Gefühl zu verspüren. Sie blickte in seine Augen, in deren goldgrünen Tiefen sie ob des Dämmerlichts der Höhle nicht lesen konnte, und fragte sich, ob er die Freude in ihrem Gesicht erkennen konnte. Sie fragte sich, ob er von dem Sturm der Gefühle wusste, der in ihr tobte, ihrem plötzlichen Verlangen, ihn an sich zu ziehen und nie wieder loszulassen.
    Eine seltsame Stille senkte sich auf sie herab, legte sich langsam und schwer über sie. Fast greifbar hing die unausgesprochene Erkenntnis in der Luft, wie intim diese Situation war, wie nah sich ihre Köper in diesem Augenblick plötzlich waren, dass sie in der Dunkelheit die Hände immer noch verschränkt hielten und sie nichts weiter voneinander trennte als das Geräusch ihrer sich vermischenden Atemzüge. Warm und stark, ja tröstlich, schlossen sich Griffins Finger um die ihren. »Ich habe dich nicht verlassen, Isabel«, sagte er mit sanfter, rauer Stimme. »Ich würde dich niemals verlassen, nicht einmal im Zorn.«
    Langsam schüttelte er den Kopf und ließ ihre Hand los. »Außerdem sollte ich dir danken, Mylady. Du hast mir das Leben gerettet. Auch wenn Gott allein weiß, was dir in diesem Moment durch deinen hübschen Kopf gegangen ist und dich veranlasst hat, solch ein Risiko einzugehen.«
    Um ein Haar hätte sie es ihm gesagt. Sie betrachtete seine eindringliche Miene, die attraktiven

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